Informatik-Vortrag am Büdinger Gymnasium trifft auf großes Interesse

Informatik ist ein breites Aufgabenfeld. Darüber konnten sich Schülerinnen und Schüler des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums bei einem Fachvortrag im Rahmen der Berufsorientierung überzeugen.
Büdingen (co). »Informatik - ist das was für mich?«, so der Titel des Vortrags, den Prof. Dr. Elke Hergenröther von der Technischen Universität Darmstadt dieser Tage vor Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe elf und zwölf des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums gehalten hat.
Mit ihr bekamen die Jugendlichen eine Ansprechpartnerin, die ihnen zum Studiengang Informatik Informationen aus erster Hand liefern und viele Fragen beantworten konnte.
Die Professorin für Informatik kam auf Einladung des Büdinger Rotary Clubs und des Gymnasiums im Rahmen der Berufsorientierung an die Schule. Den Kontakt zu ihr hatten Horst Grundmann vom Büdinger Club in Kooperation mit Thorsten Flach, Berufsorientierungskoordinator am WEG, und Dr. Jörg Prohaska, Fachbereichsleiter Naturwissenschaften der Schule, hergestellt.
Viele Jahre lang richtete der Büdinger Rotary Club zusammen mit dem Gymnasium einen Berufsinformationsabend in der großen Mehrzweckhalle aus, bei der über 50 Betriebe und Institutionen rund 50 Berufe vorstellten und den Jugendlichen gute Tipps für die Berufswahl gaben.
Jugendliche zeigen großes Interesse
Durch die Pandemie war eine so große Veranstaltung nicht mehr möglich, da aber gute Ausbildung von Jugendlichen eines der Hauptanliegen der Rotarier ist, war es für Horst Grundmann, bei Rotary zuständig für Berufsinformation, wichtig, dieses Jahr zumindest wieder eine Möglichkeit der Orientierung anzubieten.
In Kooperation mit der Schule wurde Informatik ausgewählt. Dieses Fach ist nämlich neu auch in der Oberstufe und als Prüfungsfach im Abitur. Thorsten Olemotz, Lehrer für Mathematik und Physik, hat Informatik als drittes Fach hinzugenommen und entsprechende Fortbildungen absolviert. Durch diese Weiterqualifizierung ist er dafür lehrbefähigt und darf die Abiturprüfung abnehmen.
Die Veranstaltung im Hörsaal war sehr gut besucht. Die Jugendlichen zeigten beim gut einstündigen Vortrag und in der anschließenden halbstündigen Fragerunde großes Interesse, einige blieben sogar noch länger im Gespräch mit der Expertin.
Sie stellte verschiedene Bereiche und Studienrichtungen der Informatik an der TU Darmstadt vor, gab Einblicke in Forschungsschwerpunkte und Anwendung in der Praxis. Sie informierte über Grundlagen des Studiums, zu denen neben Mathematik und Programmierkonzepten auch gehört, wie ein Computer überhaupt funktioniert.
Schwerpunkte der TU sind KI, Künstliche Intelligenz, und Data-Science, Datenwissenschaften, bei denen große Datenmengen analysiert werden.
Die Professorin hatte auch etliche Beispiele aus der Anwendung der Forschung mitgebracht. Eine geht in Richtung Biologie und Tierschutz, eine andere betrifft die Verkehrszählung.
Eine Arbeit ihrer Studierenden war die Entwicklung einer Kamera, die per Fotofalle Leoparden erkennt und zählt. Die Kamera für die Verkehrszählung wurde so programmiert, dass sie Pkw, Lkw, Busse, Fahrräder und Fußgänger unterscheidet und zählt.
Breites Aufgabenfeld
Das berufliche Feld, das mit einem Informatikstudium angesteuert werden kann, ist vielfältig. Es reicht von der Datenanalyse über Programmierer, Software- und App-Entwickler bis zum Website-Gestalter, System-Administrator und IT-Experten.
Darüber hinaus reicht die Informatik in viele Fachgebiete hinein, berichtete die Referentin, und nannte unter anderem Medizin, Biologie und Maschinenbau.
Für die Jugendlichen war auch interessant zu hören, dass sie für das Informatik-Studium kein Einser- oder Zweier-Abi mitbringen müssten, sondern wichtig sei großes Interesse und Talent. Darüber hinaus sei Arbeit in der Informatik durchaus auch Teamarbeit, denn viele Einzelaufgaben müssten im Team koordiniert werden.
Der Vortrag bot für die Schüler eine gute Orientierung, zumal mit dem Fach Informatik in der Oberstufe diese Studienrichtung näher in den Fokus der beruflichen Ausrichtung rückt. Zwar ist in der neunten und zehnten Klasse Informatik schon seit Längerem Wahlpflichtfach, wie Olemotz berichtete, doch erst jetzt wird es vertieft in der Oberstufe angeboten.
»Damit wird etwas Neues an der Schule aufgebaut«, bekräftige Berufskoordinator Thorsten Flach. Wie Olemotz berichtete, sind es in der E-Stufe 46 Schüler, in der Q1-Stufe 17. Aktuell geht es in der E-Phase um Website-Gestaltung, inhaltlich wie kreativ.
»Die Jugendlichen sind so begeistert bei der Sache, dass sie zu Hause selbstständig und freiwillig weiter daran arbeiten«, freute sich der Lehrer.