Internationales Ovag-Varieté: »Weltklasse vor der Haustür«

Anfang kommenden Jahres wird die Ovag zum 20. Mal ihr Internationales Varieté in Bad Nauheim ausrichten. Dann werden wieder jede Menge hochkarätiger Künstler das Publikum im Dolce-Theater begeistern.
Vom 10. Januar bis zum 4. Februar 2024 wird das 20. Internationale Ovag-Varieté im Dolce-Theater in Bad Nauheim stattfinden. 46 Artisten aus 14 Nationen werden dann wieder Zigtausende Besucher zu den Shows locken. Im Interview sprechen die beiden Ovag-Vorstände Joachim Arnold und Oswin Veith darüber, warum ein Energieversorger sich ans Trapez und aufs Hochseil begibt und welche Gründe sie für den Erfolg der Veranstaltung sehen.
Dass ein kommunales Energieversorgungs-Unternehmen Jahr für Jahr über 40 Artisten zu einer Show einlädt, dürfte in Deutschland wohl ziemlich einzigartig sein, oder?
Arnold: Ja, das deckt sich mit unserer Beobachtung.
Veith: Das ist so ungewöhnlich, dass wir immer mal wieder gefragt werden: Warum macht ihr so etwas?
Und was antworten Sie darauf?
Arnold: Es ist zum einen ein gewisses Dankeschön an unsere treuen Kunden, zum anderen ist es im Zuge unseres freiwilligen gesellschaftlichen Engagements für die Wetterau, den Vogelsberg und den Landkreis Gießen, das sich auf verschiedenen Gebieten abbildet, ein wertvoller Beitrag zum Kulturprogramm. Dass die Menschen nicht in die Metropolen fahren müssen, um ein Weltklasseprogramm zu erleben, sondern das vor ihrer Haustür geboten bekommen - und das zu moderaten Eintrittspreisen. Eben unser Motto: Aus der Region für die und mit der Region.
Veith: Natürlich hat es, das wollen wir nicht verschweigen, auch mit Image zu tun. Jedes Unternehmen, ob klein oder groß, muss für sich werben, auf welchem Wege auch immer. Es gibt Firmen, die lassen für sehr viel Geld ihr Logo auf das Trikot von professionellen Sportmannschaften drucken. Gut und schön. Unsere Meinung aber ist: Wenn wir - neben sachlichen Aspekten - emotional für die Ovag werben - sprich: Geld ausgeben -, sollen die Menschen in der Region davon etwas haben. Wie bei unseren Lesereihen, dem Jugend-Literaturpreis, den Naturschutzaktionen in Schulen und dem Sprint-Cup. Das Varieté ist ein ideales Format, um die gesamte Familie anzusprechen: vom Kind bis zum Greis. Also genau unsere Kundschaft.
Wie bemessen Sie den Erfolg des Ovag-Varietés?
Veith: Auf der einen Seite natürlich mit den Besucherzahlen, das ist recht einfach. 32 000 Zuschauer in einem Monat, das spricht für sich. Unsere Recherchen haben ergeben, dass wir damit die erfolgreichste Varieté-Show in Europa geworden sind. Das war nie unser Bestreben. Das ist vielmehr dem geschuldet, dass von Jahr zu Jahr immer mehr Menschen die Veranstaltungen sehen wollen.
Arnold: Wichtig ist aber auch die Resonanz auf das Programm. Die bekommt man von den Besuchern, die Jahr für Jahr voll des Lobes sind. Den Erfolg erkennt man aber auch daran, dass während einer laufenden Produktion bereits über die Hälfte der Eintrittskarten für das nächste Jahr verkauft wird. Das ist ein ungeheurer Vertrauensvorschuss für unser Unternehmen.
Veith: Den nehmen wir sehr ernst und arbeiten nicht bloß etwas ab. Da steckt schon etwas Seele mit drin, immer die Menschen im Blick, für die wir das alles tun. Das bedeutet: Wenn wir uns hier freiwillig engagieren, soll die Qualität der Veranstaltung genauso gut sein, wie die Ovag bemüht ist, sie seit über 111 Jahren in ihren Kernaufgaben zu liefern, also vornehmlich in der Belieferung mit Trinkwasser sowie in der Erzeugung und Belieferung mit elektrischer Energie.
Wer stellt das Programm zusammen?
Arnold: Dieses Produkt, diese Veranstaltung - was wahrscheinlich nicht jeder weiß - ist nicht etwas, das bei einer Agentur komplett eingekauft wird, und nach dem Vertragsabschluss legen wir dann die Hände in den Schoß. Nein, unsere Mitarbeiter in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit stellen das jeweilige Programm individuell zusammen. Um nach ihrem besten Wissen und Können die vom Publikum gewohnte Qualität erneut bieten zu können.
Wo sehen sie die Gründe für den Erfolg des Varietés?
Arnold: Wie schon angesprochen zuallererst in der Qualität der Darbietungen. Das ist eine mitreißende Mischung aus allen möglichen Genres von den Besten ihres Fachs. Darbietungen, die man irgendwie kennt und gerne erneut sieht, aber auch völlig überraschende Formen. Ich höre immer wieder Besucher, die sagen danach: »Was, das hat drei Stunden gedauert? Ich hatte das Gefühl, es seien nur zwei Stunden gewesen.« Es ist also kurzweilig. Und was uns die Corona-Zeit auch gelehrt hat: Die Menschen möchten weiter das Live-Erlebnis, Streaming hin und her. Sie möchten Künstler hautnah erleben.
Veith: Nicht zu vergessen das einmalige Ambiente des Jugendstiltheaters. Wo gibt es ein solches Haus in der Umgebung? Was mir noch einfällt: Ich bin neben den Darbietungen auch immer wieder begeistert von der Lichttechnik, die die Artisten inszeniert.
Das 20. Internationale Ovag-Varieté findet vom 10. Januar bis zum 4. Februar 2024 statt. Eintrittskarten gibt es bei der Ovag unter der Rufnummer 0 60 31/68 48 11 13, in der Ovag-Hauptverwaltung in Friedberg, bei allen bekannten Vorverkaufsstellen und im Internet auf www.adticket.de. Eine Übersicht über die Künstler, die auftreten werden, gibt es auf www.ovag.de.