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Kandidaten auf den Zahn gefühlt

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Die Vorsitzende der Bezirkslandfrauen Friedberg, Bettina Bonarius (l.), und Irmgard Beck vom Teamvorstand der Bezirkslandfrauen Nidda (r.) begrüßen die Kandidaten Thomas Zebunke, Jan Weckler, Gabi Faulhaber und Rouven Kötter sowie Moderatorin Marion Kuchenny. © pv

Nieder-Florstadt (red). Irmgard Beck von den Bezirkslandfrauen Nidda begrüßte im Bürgerhaus Nieder-Florstadt jetzt über 100 Landfrauen sowie Gäste aus Politik, Wirtschaft und landwirtschaftlichen Vereinigungen zu einer von den Bezirkslandfrauenvereinen Nidda und Friedberg organisierten Podiumsdiskussion zur Landratswahl. Es sei gut, sich ein inhaltliches Bild der Personen zu machen, die zur Wahl anstehen, sagte Moderatorin Marion Kuchenny von HR1.

Sie bat zunächst den amtierenden Landrat Jan Weckler (CDU) und dessen Herausforderer Rouven Kötter (SPD), Thomas Zebunke (Grüne) und Gabi Faulhaber (Linke), sich kurz vorzustellen und zu erläutern, was sie als Landrat oder Landrätin in den nächsten sechs Jahren im Wetteraukreis bewirken wollen.

Weckler sagte, er wolle den Kreis, der seit 2005 hessenweit am schnellsten wachse, weiter als Region ausbauen, die sicher und attraktiv zum Arbeiten, Wohnen und Leben sei. Es müsse eine starke Infrastruktur in allen Bereichen geschaffen werden. Daneben gelte es, den Herausforderungen des Klimawandels und der aktuellen Krisen gerecht zu werden. Rouven Kötter (SPD), Erster Beigeordneter des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain, sagte, er sehe die größten Herausforderungen im Wohnungsbau, in der Mobilität und in der Sicherstellung der Gesundheitsversorgung.

Wie sieht Wetterau in sechs Jahren aus?

Die wichtigsten Ziele des Diplom-Agraringenieurs Thomas Zebunke (Grüne) sind seinen Angaben zufolge gleiche Lebens- und Arbeitsverhältnisse in allen Kreisteilen, mehr öffentliche Aufmerksamkeit und Investitionen für den östlichen und nördlichen Wetteraukreis sowie eine Entlastung vom Bau- und Verkehrsdruck für den westlichen und südlichen Kreisteil. Zu seinem Gesamtkonzept gehörten der Klimaschutz, Grundwassersicherung, vielfältige Mobilität, sozialer Wohnungsbau, beschleunigte Digitalisierung, gesicherte Gesundheitsversorgung und fitte Schulen. Für Gabi Faulhaber (Linke), Mitglied des Kreistages, ist Wohnen im Wetteraukreis das wichtigste Thema. »Ich möchte als Landrätin in den nächsten sechs Jahren die wichtigste Nervensäge in Sachen Wohnen sein«, sagte sie.

Kuchenny hatte auf Anregung der Bezirkslandfrauen einen Fragenkatalog zusammengestellt, der sich mit dem Klimawandel, der Flächenversiegelung, der Gebäudesanierung, der Integration, dem Ehrenamt, der Mobilität und der Digitalisierung im Wetteraukreis befasste. Die Kandidaten beantworteten die Fragen umfangreich, verbanden das auch mit Kritik und Verbesserungsvorschlägen.

Zum Ende der Podiumsdiskussion gaben alle noch eine Antwort auf die Frage, wie der Kreis nach sechs Jahren unter ihrer Verantwortung aussehen werde. Weckler sagte, er wolle eine lebenswerte Region zum Arbeiten, Wohnen und Leben, die wirtschaftlich blühe, mit ausreichenden Arbeitskräften, Arbeitsplätzen und einer ausreichenden Infrastruktur in allen Bereichen. Gleichzeitig solle die Tradition als natur- und kulturreiche Region bewahrt werden.

Kötter versprach im Falle seiner Wahl zum Landrat, dass die Menschen im Wetteraukreis in sechs Jahren mobiler sein würden und mehr Wohnraum zur Verfügung hätten. Die Infrastruktur in der östlichen und westlichen Wetterau werde sich weiterentwickeln. Er wolle die Heimat so gestalten, dass in jeder Lebensphase unterstützende, begleitende Strukturen vorhanden seien - von Hebammen bei der Geburt über Kinderbetreuung und Bildung bis hin zur barrierefreien Wohnung und Pflegeplätzen und einem Hospiz. Er wolle nicht lange nach Zuständigkeiten fragen und auf Anordnungen warten, sondern die Herausforderungen im Landkreis anpacken.

Faulhaber erklärte, sie werde im Falle ihrer Wahl eine kreiseigene Wohnungsbaugesellschaft gründen, für den Grundwasserschutz sorgen, sich um die Gesundheit der Frauen kümmern und soziale Räume einrichten, in denen Kultur stattfinde und der Vereinsamung der Menschen entgegengewirkt werde. Zebunke beantwortete die Frage damit, dass all das, was die drei anderen zuvor genannt hatten, im Fall seiner Wahl in sechs Jahren erledigt sein werde.

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