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Anlaufstelle für Hunderte Kunden

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Zur Weiterbearbeitung: Rund 1800 Tonnen Alu- und Edelstahl-Halbzeuge lagern in der riesigen Halle von »Passavant & Zickwolff«. © Red

Karben (pm). Die Firma Passavant & Zickwolff zählt zu den Alteingesessenen im Karbener Gewerbegebiet. Seit der Erschließung des Industrieareals in den Jahren 1975/76 gehört der Halbzeug-Händler zu den großen Gewerbenamen in Karben.

Direkt an der Nidda gelegen, zwischen städtischem Bauhof und Skatepark, steht das riesige Firmengebäude. Nur ein kleiner Teil der großen Fläche jedoch wird für Büroräume verwendet, denn der überwiegende Teil wird benötigt, um rund 1800 Tonnen Alu- und Edelstahl-Halbzeuge wie Bleche, Profile und Stangen zu lagern, zu kommissionieren und zu versenden. Denn Passavant & Zickwolff ist ein Händler für Aluminium- und Edelstahl-Produkte und die erste Anlaufstelle für rund 700 Kunden aus Industrie, Blechbearbeitung, Metall- und Wintergartenbau in der Region.

»Passavant & Zickwolff« bezieht seine Materialien von europäischen und internationalen Produzenten, beispielsweise aus Norwegen oder Asien. Zwei mal sechs Meter misst das größte Alu-Blech, das man bei »Passavant & Zickwolff« beziehen kann. In der großen Lagerhalle in der Robert-Bosch-Straße läuft inzwischen vieles automatisiert. Seit einem großen Umbau für 2,5 Millionen Euro in den Jahren 2010/2011 ist ein modernes Hochregallager für die Ein- und Auslagerung der Produkte verantwortlich.

Mit eigenem Fuhrpark

Die Mitarbeiter kommissionieren die Kundenaufträge und stellen sie dem eigenen, fünf Lkw großen Fuhrpark zur Verladung bereit. Dank der guten Anbindung des Karbener Gewerbegebiets kann die bestellte Ware so schon nach kürzester Zeit zum Kunden gehen. »Wir liefern im Grunde sofort«, erklärt Stefan Lind. Seit 2007 ist er Geschäftsführer des Karbener Unternehmens und somit mitverantwortlich für den Umbau des Lagers und des Bürogebäudes. Beim Besuch von Bürgermeister Guido Rahn (CDU) und dem Karbener Wirtschaftsförderer Otmar Stein kann er auf ein ereignisreiches Jahr mit einigen Sorgenfalten zurückblicken, denn die enormen Preisanstiege 2021/2022 sind auch an »Passavant & Zickwolff« nicht vorbeigegangen. »Inzwischen haben sich die Preise aber wieder etwas normalisiert«, erklärt Stefan Lind beruhigt. Dass »Passavant & Zickwolff« trotz der Energiekrise und der vorangegangenen Coronakrise weiterhin gut dasteht, liegt auch an den 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Karben. Die meisten davon arbeiten im Betrieb und Versand. Seit 2017 pflegt das Unternehmen zudem eine Kooperation mit dem Berufsbildungswerk Südhessen (bbw) in Karben und bietet die Ausbildung zum Fachlageristen in dualer Form für Schüler des Berufsbildungswerks an. »Der erste Azubi konnte in 2020 seine Prüfung erfolgreich ablegen und seinen unbefristeten Arbeitsvertrag unterschreiben. Inzwischen haben wir schon drei Fachlageristen mit dem bbw zusammen ausgebildet und übernommen. Alle sind längst etablierte Kräfte in unserem Team«, lobt Stefan Lind die »Win-Win-Situation«.

»Das ist einfach vorbildlich, um selbst etwas gegen den Fachkräftemangel zu tun«, honoriert auch Bürgermeister Rahn die Zusammenarbeit zwischen Händler und Ausbildungszentrum. Und auch Wirtschaftsförderer Stein sieht im Unternehmen nur Positives: »Wir wollen in Karben den Unternehmen die besten Möglichkeiten bieten und die erfolgreichen Investitionen von »Passavant & Zickwolff« beweisen, dass das der Fall ist.«

Investition in Photovoltaik-Anlage

Die nächste Investition von der Firma soll eine eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sein. Das ist ein weiteres Bekenntnis dazu, dass man langfristig am Karbener Standort bleiben will. Seit 1980 ist »Passavant & Zickwolff« Teil des Duisburger Unternehmens Carl Spaeter GmbH, das als eines der größten unabhängigen Stahlhändler in Deutschland gilt. Unter dem Dach des großen Familienunternehmens darf man seinen Fokus ganz auf die Alu- und Edelstahlsparte legen.

Die Geschichte des Unternehmers, erläutert Stefan Lind, reicht weit zurück, bis ins Mittelalter zur französischen Händler-Familie Passavant, sodass der Firmenname strenggenommen französisch ausgesprochen werden müsste. Von den Angestellten, die alle in der Nähe leben, dürften die allermeisten aber dennoch die hessische Aussprache bevorzugen.

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Blick nach oben: Otmar Stein, Stefan Lind und Guido Rahn (von links) in der Lagerhalle. © Red

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