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Bald Flüchtlinge in Ex-Fitness-Studio?

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In dieses ehemalige Fitness-Studio im Gewerbegebiet sollten eigentlich die Stadtwerke ziehen. Jetzt wird es zur Flüchtlingsunterkunft. Die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine könnten im April einziehen. © Jürgen Schenk

Stadträtin Heike Liebel hat im Ortsbeirat Klein-Karben über die Situation Geflüchteter berichtet.

Bevor sich der Ortsbeirat Klein-Karben am Montagabend in der Gaststätte »Zur Ludwigshöhe« Berichten und Anträgen widmete, ging es zunächst um personelle Veränderungen. Zuletzt waren mit Claudia Beck, Michaela Jörg und Anja Singer gleich drei Mitglieder aus dem Gremium ausgeschieden. Neu dabei sind Frank Müller-Thurau (CDU) und Berthold Polag (SPD). Zur stellvertretenden Ortsvorsteherin wurde Carola Knörr (CDU) gewählt. Zunächst hatten Heike Liebel für den Magistrat der Stadt Karben und Ortsvorsteher Christian Neuwirth (beide CDU) Neuigkeiten für Klein-Karben zu vermelden. Im Buchenweg entsteht eine Kletteranlage, die 115 000 Euro kosten soll. Und der Lärchenweg wird für 260 000 Euro saniert. Auch der Volleyballplatz am Nidda-Erlebnispunkt neben dem Günter-Reutzel-Sportfeld bekommt eine Aufwertung: Dort soll die alte Zaunanlage durch eine neuere und stabilere ersetzt werden. Das Hiesigwald-Gelände habe abschließend eine Überdachung sowie Sitzbänke erhalten und sei damit komplett fertiggestellt, teilte Neuwirth mit.

Schwierig könnte sich in Zukunft die Unterbringung neuer Flüchtlinge in Karben gestalten. Neuwirth sprach sogar von einem »Damoklesschwert, das über unseren Köpfen hängt«. Langsam und von den meisten Menschen unbemerkt zeichne sich eine schwierige Entwicklung ab. Damit meint er in erster Linie mögliche Schließungen von städtischen Sporthallen für den Schul- und Vereinssport, um die Gebäude als Flüchtlingsunterkünfte nutzen zu können.

Turnhalle als Unterkunft?

Heike Liebel konnte Neuwirths Ausführungen bestätigen. Man müsse aber die Entwicklungen der nächsten Zeit abwarten. »Sollte die Notwendigkeit tatsächlich bestehen, wird es in Klein-Karben sicherlich die Turnhalle der Selzerbachschule treffen«, schickte sie voraus. »Das ehemalige Fitness-Studio ›Carpe Diem‹ muss noch umgebaut werden und kann ab Anfang April rund 60 Flüchtlingen Platz bieten. In diesem Fall mietet der Wetteraukreis die Immobilie an, nachdem wir sie zur Verfügung gestellt haben.« Dadurch verzögere sich der geplante Umzug der Stadtwerke in das Gebäude Industriestraße 14 allerdings um zwei Jahre, merkte Karbens Erste Stadträtin an. Außerdem suche die Stadt weiterhin nach Wohngelegenheiten für Geflüchtete aus der Ukraine. »Wer etwas frei hat, soll sich bitte bei uns melden«, appelliert Liebel.

Im weiteren Verlauf der Sitzung erhielten mehrere Anträge des Ortsbeirats keine Zustimmung durch den Magistrat. Negativ beschieden wurden demnach zusätzliche Verkehrsspiegel gegenüber der Ausfahrt Ulmenweg auf die Rendeler Straße sowie gegenüber der Ausfahrt Egerländer Straße auf die Homburger Straße. Abgelehnt wurde auch die Empfehlung, die Holzbrücke zwischen der Straße Am Breul und dem Gewerbegebiet zu überdachen. »Die Idee kann dann neu aufgegriffen werden, wenn die Brücke wirklich ersetzt werden muss«, sagte Liebel. Dies sei derzeit noch nicht der Fall.

Züsch bietet Ortsrundgang

Auf Zustimmung und Vorfreude stieß dagegen der im Frühjahr geplante historische Ortsrundgang durch Klein-Karben. Geschichtskenner Rainer Züsch wird die Führung übernehmen. Zunächst teilte er der Versammlung am Montagabend mit, dass er die Veranstaltung umbenannt habe. Die Bezeichnung »Historischer Ortsrundgang« müsse entfallen. »So etwas fällt in den Aufgabenbereich des Karbener Geschichtsvereins, nicht in den meinigen. Ich nenne es Rundgang des Ortsbeirats durch den alten Ortskern von Klein-Karben.« Trotz des etwas sperrigen Titels dürfte der Zuspruch tendenziell groß sein. Das konnte man schon während der Sitzung spüren. Die ins Auge gefasste Route spricht für sich: Rathausstraße, Spritzenhaus, Kirche, das Peter-Geibel-Areal, der verfüllte Nidda-Altarm. Und wer wissen möchte, wo Rainer Züsch das Schwimmen gelernt hat, sollte sich den 22. April 2023, 15 Uhr, im Kalender vormerken. Ausgangs- und Endstation wird nach Züschs Angaben das Kiosk Margraf in der Homburger Straße sein.

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