Beim Rommé ist Raffinesse Trumpf

Hans Weiler, Vorsitzender des Rommé-Clubs »Die flotten Dreizehn Karben«, bezeichnet Rommé als eines der drei schönsten Kartenspiele, die es gibt.
Im Club wird das Deutsche Rommé gespielt. Von 104 Karten bekommt jeder Spielende 13 Karten auf die Hand. Was man daraus macht, bleibt zunächst ein Geheimnis.
Die Raffinessen sind für den Unterschied verantwortlich, ob man in der Tabelle weiter oben oder hinten steht«, sagt Hans Weiler, Vorsitzender des Rommé-Clubs »Die flotten Dreizehn Karben«. Gespielt wird auf Zeit, doch auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz. »Bei Rommé ist der Glücksfaktor erheblich höher als beim Skat«, merkt Weiler weiter an. Er verrät, dass es für die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften kein Probespiel gibt, da jeder Spieltag Training sei, weil die Spieler unter Turnierbedingungen spielten.
Für ein Spiel werden zwei Stunden berechnet, beim Deutschen Romméverband seien es sogar zwei Stunden und 15 Minuten, »wegen der Raucher«. Die gibt es im Club jedoch nicht, weshalb die Viertelstunde eingespart werden kann. Die Mitglieder bleiben ihrem Club treu und lieben die Geselligkeit, Ausflüge oder gemeinsame Essen, wie Annette Christ betont.
Jede Partie ist einzigartig
Sie spielt seit fast zwei Jahren mit Begeisterung Rommé und kennt das Kartenspiel seit ihrer Kindheit. Nach ihrem Umzug von Neu-Isenburg nach Karben meldete sie sich spontan im Club an. Sie sagt, dass man noch so oft und so lange spielen könne, dennoch werde es bei jedem Aufnehmen der Karten immer wieder spannend. Dies mache den Reiz aus. Zudem sei Rommé nicht nur Frauensache. Auch Männer sind im Club erwünscht.
Carsta Pense spielt seit zwölf Jahren im Karbener Club. Und warum Rommé?. Sie erklärt es mit dem Reiz der Karten. Ihre Mutter, erinnert sich Pense, habe mit ihr als Kind immer Mau Mau gespielt. Dies habe sie über all die Jahre begleitet. Die Mitglieder des Clubs sind zwischen 63 und 83 Jahre alt. Jüngere Mitglieder sind erwünscht. Uschi, »mit Familiennamen wie unser Kanzler«, ist über eine Arbeitskollegin auf den Club aufmerksam geworden. Früher lebte sie in Okarben, heute fährt sie vom Frankfurter Berg in das Vereinsheim des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) nach Klein-Karben, das Domizil der Romméfreunde. Seit etwa vier Jahren mischt sie im Club mit. Weitere Mitglieder reisen aus Bad Vilbel oder Nidderau an. Pense sagt, dass es Rommé auch als Online-Version bei der in Berlin ansässigen Plattform Game Duell gebe. Demnächst solle im Club Preisrommé aufgelegt werden. Das erste Drittel erhält ein Preisgeld aus der Kasse ausgezahlt.
Am Nebentisch spielt Gisela Jahn mit einigen Frauen. Sie kam auf Empfehlung ihrer Nachbarin nach dem Tod ihres Mannes in den Club. »Es macht mir so viel Spaß, jede Woche hierher zu kommen«, schwärmt sie. Helmut Pense ist der älteste Spieler im Club. Er hat vor über 20 Jahren seine Liebe zu Rommé entdeckt. »Die Kombination macht mir Spaß, voraus zu denken, was der andere spielt, und das zu durchkreuzen sowie eine eigene Strategie aufzubauen und danach zu spielen. Auch die Menschen kennenzulernen, wie sie spielen«, sagt er. Birgit Seibert spielt aus Freude. Sie ist erst seit Oktober Clubmitglied.
Auch Renate Asbach ist neu im Club. »Es ist immer wieder schön, eine neue Chance zu haben, doch ich habe auch kein Problem mit dem Verlieren«, sagt sie. Doris Schlosseraeck hatte oft keine Gelegenheit Rommé zu spielen. Nun tut sie es regelmäßig »mal mit guten, mal mit schlechten Karten«. Karola Weiler gründete den Club vor 13 Jahren mit. Sie wurde 2015 mit ihrem Mann Deutscher Tandemmeister. Ein Jahr zuvor erreichte sie mit Marion Neugebauer, Carsta Pense und Wilfried Schäfer den Titel Deutscher Mannschaftsmeister. 2019 wurden Dominik Thun und Norbert Heller Deutscher Tandemmeister.