Das KOA-Festival kann beginnen

Am dritten Augustwochen- ende wird in Karben wieder gerockt. Das Karben Open Air geht in die nächste Runde. In diesem Jahr plant ein neuer Vorstand des Kulturscheunenvereins das Festival. Vor allem das Thema Nachhaltigkeit soll stärker in den Fokus gerückt werden. Daher haben sich die neuen Organisatoren für Veränderungen entschieden.
W enn am Karbener Jugendkulturzentrum im August wieder die Campingfreunde in Scharen anreisen und Festival-Anhänger aufs Gelände strömen, bedeutet dies: Das Karben Open Air (KOA) ist wieder am Start. Am Freitag, 18. August, beginnt das Festival, das bis Sonntag, 20. August, dauert. Wie weit sind die Planungen des Vereins der Kulturscheune gediehen? Und welche Neuerungen können die Festivalgänger erwarten?
Neuer Vorstand, viel Erfahrung
Lena Rockel und Martin Schuster bilden die Hälfte des vierköpfigen Vorstands des Vereins. Das KOA 2023 stellt für Rockel, Schuster sowie Julian Honndorf und Tobias von Fichte das erste Festival dar, das vom neuen Gremium geplant wird.
Doch Schuster und Rockel sind keine Grünschnäbel, wenn es um Organisation beim Karbener Rockfest geht. »Ich betreue seit dem ersten KOA im Jahr 2006 die Licht- und Tontechnik«, sagt Schuster. Rockel hingegen war fünf Jahre lang für d as Merchandising verantwortlich. Die grundlegende Planung des Festivals lief nicht viel anders ab als in den vergangenen Jahren, berichten Rockel und Schuster. Die einzelnen Fachbereiche arbeiten demnach »zum größten Teil autark« und in »gewohnten und guten Strukturen«. Rockel versichert: »Das Festival wird definitiv stattfinden. Die groben Vorbereitungen sind abgeschlossen.« Heißt: Das Musik-Lineup ist zusammengestellt, die Sponsoren sind alle an Bord und auch das Catering steht. »Aktuell befinden wir uns komplett in der Marketing-Phase «, sagt Rockel.
Auch den Familien-Sonntag wird es wieder geben. Von 11 bis 15 Uhr ist das Festivalgelände dann geöffnet. Die Stadtkapelle Karben tritt auf sowie weitere Künstlerinnen und Künstler. Für Kinder stehen das Spielmobil und eine Hüpfburg bereit.
INFO: Kostenlos zum Event
Für das Jahr 2023 hat die Bundesregierung den »KulturPass« für Jugendliche geschaffen. »Der ›KulturPass‹ ist für alle, die 2023 ihren 18. Geburtstag feiern. Sie erhalten ein Budget von 200 Euro, das sie für Eintrittskarten, Bücher oder CDs einsetzen können«, heißt es auf der Website des Angebots. Jugendliche, die durch die Pandemie weniger Kultur erleben konnten, sollen mit diesem Pass entschädigt werden. Auch das Karben Open Air ist ein Teil des Angebots. Über eine App können beispielsweise die Eintrittskarten für das KOA gebucht werden.
Alle Infos zur App und zum Angebot gibt es auf der Website: www.kulturpass.de pku
Öko-Textilien am Verkaufsstand
Der Verkauf der Tickets für das Festival ist längst angelaufen. Zwar zu einem späteren Zeitpunkt als im vergangenen Jahr, doch »die Kurve für die verkauften Tickets ist deutlich steiler«, sagt Schuster. Laut den Organisatoren befinde sich die Zahl der verkauften Tickets auf dem gleichen Stand wie im Vorjahr. Rockel und Schuster sagen, sie rechnen damit, dass noch viele Tickets vorverkauft werden. Bereits beim vergangenen KOA mussten sie feststellen, »viele spontane Besucher holen sich noch ein Ticket an der Abendkasse«. Damit dies auch in diesem Jahr so sein werde, hoffen die Organisierenden, dass das Wetter mitspielt.
Dennoch kommen auf die Besucherinnen und Besucher des KOA auch Veränderungen zu. »Wir haben uns in der frühen Konzeptionierung überlegt, welche Aspekte uns wichtig sind und wie wir sie angehen können«, sagt Rockel. Dabei habe sich der neue Vorstand zum Ziel gesetzt, dass das Musikfest noch nachhaltiger werden solle. Dem entsprechend entschieden sie sich dazu: Das Catering und Essensstände auf dem Festivalgelände werden ausschließlich vegane oder vegetarische Gerichte anbieten. Dies sei eine logische Konsequenz, da »sich viele im ehrenamtlichen Backstage-Team als auch die meisten Bands vegan oder vegetarisch ernähren«, erklärt Rockel.
Ein Fleischverbot werde es aber nicht geben. »Jeder Camper ist dazu eingeladen, seine Würste und Steaks mitzubringen«, sagt Schuster. »Den Fleischessern steht dazu auch die Grillfläche bereit, die wir seit Jahren anbieten.
Die zweite Veränderung werden die Fans des Festivals am Merchandise-Stand zu sehen bekommen. Hier setzt der neue Vorstand auf Öko-Textilien. Zwar steige dadurch der Preis des einzelnen Shirts für die Festivalgänger, doch »die Qualität der Shirts ist deutlich gestiegen und fühlen sich deu tlich hochwertiger an «, versichert Rockel.
Es sei aber nicht das Ziel, auf Biegen und Brechen nachhaltiger zu werden und die Mehrkosten dann auf die Gäste umzuschlagen. Laut den Organisatoren hinterfrage man immer, ob die ökologische Alternative auch dem Besucher zuträglich sei. »Wir haben vor einigen Jahren geprüft, ob wir unsere Technik mit Öko-Strom versorgen können«, erklärt Schuster. »Dabei ist uns aufgefallen, die nachhaltige Alternative ist ebenfalls ökonomischer.«
Rockel und Schuster sagen, sie erhoffen sich, dass »die Gäste aus nah und fern mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause gehen« und »wir den einen oder anderen Karbener überzeugen können, das KOA in den kommenden Jahren ehrenamtlich zu unterstützen«.
