Hoffnung für Herz und Hand

Turbulente Monate liegen hinter der Karbener Nachbarschaftshilfe Herz und Hand. Die Zukunft ist gesichert, dank des Engagement von Jürgen Felgenträger, der die Verantwortung übernommen hat.
Die Karbener Nachbarschaftshilfe »Herz und Hand« ist wieder voll einsatzbereit und ihre Leistungen können im vollen Umfang wieder abgerufen werden.« Das sind Worte von Klaus von Treichel, die rief der langjährige Vorsitzende am Ende der Mitgliederversammlung von Herz und Hand im Karbener Rathaus aus. Jürgen Felgenträger ist kurz zuvor zum neuen Vorsitzenden gewählt worden. Damit enden wahrlich schwere Monate für die Nachbarschaftshilfe.
Nur noch wenige Aufträge
Als sich Ende Oktober vergangenen Jahres der Verein zur Mitgliederversammlung traf, stand zu Beginn nicht fest, ob der Verein überhaupt fortbestehen werde. Der Grund: Niemand wollte den Vereinsvorsitz und damit die Verantwortung für den Verein übernehmen. Erst im Lauf der Sitzung erklärten sich die Altenpflegerin Helga Görg und der im Immobilienbereich tätige Unternehmensberater Timo Dietrich bereit, die Aufgaben an der Spitze zu übernehmen. Allerdings legte Görg keine vier Wochen später ihr Amt wieder nieder und Dietrich rückte kommissarisch an die Spitze. Auch dann kamen keine Impulse mehr. Der Verein verharrte bis auf den Fahrdienst wie in Schockstarre. Bis zum pandemiebedingten Stillstand hatte es für den Verein nur eine Richtung gegeben und das war Wachstum. Nach Ende der Einschränkungen ging es nicht so weiter, weil die Aufträge, also die Hilfsanfrage aus den Reihen der Mitglieder ausblieben. »Selbst heute mit unseren 274 Mitgliedern ist unsere Auftragslage überschaubar. So gab es seit Anfang des Jahres lediglich acht Anfragen nach Hilfeleistungen«, berichtete Schatzmeister Olaf Eulitz.
»Das ist in der Tat mehr als blamabel.« Wegen größerer Spenden sei die finanzielle Situation des Vereins sehr gut.»Doch Sin und Zweck unseres Vereins ist es nicht Reichtümer auf unserem Konto zu sammeln, sondern wir wollen helfen dort wo wir können«, sagte Eulitz über die selbst gestellte Aufgabe des Vereins.
Der Bericht des Vorsitzenden konnte nur verlesen werden, da Timo Dietrich sein Amt als Vorsitzender kurz vor der Mitgliederversammlung niedergelegt hatte und zu ihr auch gar nicht mehr erschienen war. Im Bericht erwähnt Dietrich, dass er in seiner Amtszeit die Homepage aktualisiert, den Fahrdienst ausgebaut und diverse Projekte vorgebracht habe, die dann aus Zeitgründen aber nicht umgesetzt werden konnten.
Den Berichten folgte eine längere Diskussion, ob dem alten Vorstand Entlastungen erteilt werden könne und sollte, da nicht klar war, ob von ihm noch irgendwelche Dinge angestoßen wurden, für die der Verein dann haften müsse. Da mit einer Entlastung des alten Vorstands dieser jeglicher Haftung entzogen sei, verweigerte die Mitgliederversammlung den beiden bisherigen Vorstandsvorsitzenden Helga Görg und Timo Dietrich die Entlastung. Den übrigen ehemaligen Vorstandsmitgliedern wurde diese erteilt.
Freiwillige Helfer werden gesucht
Die Vorstandswahlen verliefen zügig, da der neue Vorsitzende Jürgen Felgenträger schon im Vorfeld seine Bereitschaft zur Wahl hatte deutlich werden lassen. Auch ein Stellvertreter war mit Peter Keldorf schnell gefunden. Keldorf steht allerdings nur bis Ende 2024 zur Verfügung. Weiterhin gehören dem Vorstand an: Olaf Eulitz (Schatzmeister), Sabine Felgenträger (Schriftführerin), Renate Kloppot-Konanz (Pressereferentin), Marcus Wirobal (Büroleitung), Klaus von Treichel und Michael Wagner (Beisitzer).
Klaus von Treichel übernimmt die Zuständigkeit für den Fahrdienst.
Sechs Wochen will sich das neue Führungsgremium von Herzt und Hand geben, um sich einzuarbeiten. Dann soll der Verein wieder erblühen, Ziel sei, dass wieder mehr Leistungen angeboten werden und vor allem ist geplant, dass nach neuen Helferinnen und Helfern gesucht wird. Felgenträger sagt: »Denn auch wir leben von freiwilligen und ehrenamtlichen Helfern.«