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Illegal Grünschnitt entsorgt

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Beim Pflegen des eigenen Gartens kann ordentlich Müll anfallen. Dieser wird in Karben viel zu häufig auf dem Gelände der Naturfreunde entsorgt.

A nderen seinen Müll vor die Tür zu schütten, ist nicht gerade die feine Art. Doch das ist den Naturfreunden passiert. Jemand hat illegal einen großen Berg Hecken- und Rasenschnitt auf den Parkplatz des Naturfreundehauses am Silberwiesenweg entsorgt. »Geht das schon wieder los!« Kopfschüttelnd und aufgebracht stehen Jochen Thun und Andreas Riesner vor dem Grünschnitt, um den sie sich nun kümmern müssen. »Es sind frische Reifenspuren zu sehen. Jemand ist letzte Woche hier vorgefahren, vielleicht mit Hänger, Pickup oder einem Auto mit entsprechend großer Ladefläche, hat abgeladen und ist weg«, sagen die beiden Vorstandsmitglieder empört.

Leider passiere es immer wieder, dass jemand Müll, Grünschnitt und Gartenabfälle auf den kleinen naturbelassenen Parkplatz und in die schützenden Hecken des Geländes werfe. Im Sommer sei das weniger passiert, sehe man von Nachtschwärmern ab, die »Liebesstündchen« im Auto verbringen und leere Flaschen und Papiertücher hinterlassen.

Naturfreunde hoffen auf die Stadt

Aber dass jetzt jemand gleich drei Kubikmeter Grünschnitt illegal im Natur- und Erholungsgebiet des Heitzhöferbachtales entsorgt, das sei sehr ärgerlich. Es ist auch eine Ordnungswidrigkeit, die mit Bußgeld belegt ist, wenn der Übeltäter erwischt wird. »Wir haben uns schon überlegt, eine Wildkamera zu installieren«, sagt Thun. Jetzt hoffen die Naturfreunde, dass ihnen die Stadt Karben entgegenkommt, wenn sie um die Abfuhr des illegal abgeladenen Grünschnitts bitten. »Das kann auf keinen Fall hier liegen bleiben«, sagen sie, denn es würde andere anziehen, auch Müll zu hinterlassen.

Außerdem sei es ein Schandfleck, der da nicht hingehöre. Denn die Naturfreunde kümmern sich ihrerseits sehr verantwortlich um ihr Gelände, pflegen es und halten es in Ordnung. Es ist nicht umzäunt und abgeschlossen, kein verriegeltes Tor hindert Besucher, es zu betreten, sich auf eine Bank unter den Bäumen zu setzen, die Ruhe zu genießen und Kindern beim Spielen auf dem kleinen Spielplatz zuzuschauen. Wer in einer ruhigen Stunde kommt, hört nicht nur Vögel singen, sondern auch das Murmeln des Heitzhöfer Baches.

»Bei uns sind Gäste willkommen«, sagen die beiden Vorstandsvorsitzenden Thun und Riesner und freuen sich, wenn etwa Kindergartengruppen wochentags kommen und hier spielen. »Da bleibt kein Müll zurück, die hinterlassen alles sehr ordentlich«, sagen Thun und Riesner.

Wer ihnen manchmal die Abfalleimer an den Sitzgruppen vollstopft mit Pizzakartons, Flaschen und anderen Müll, wissen sie nicht. Lieber wäre ihnen, wenn diese Besucher ihre Essensbehältnisse aus Papier und Plastik auch wieder mit zurücknehmen, denn sonst kostet den Naturfreunden die Abfallentsorgung Geld und macht auch Arbeit. »Wir sind Ehrenamtliche und haben sowieso unsere Dienste etwa zu den Öffnungszeiten des Naturfreundehauses am Sonntag, an den Pflegetagen für das Gelände oder wenn im Haus Arbeiten zu erledigen sind«, sagen sie.

Viel Betrieb im Frühjahr

Eine lange und erfolgreiche Frühjahrs- und Sommersaison liegt hinter den Naturfreunden. Sonntags kommen Stammgäste, Radfahrer und Spaziergänger. Familien mit Kindern schätzen das Gelände mit Spielplatz und der preisgünstigen »Hessen-Gastronomie«. Denn Bockwurst, Handkäs, Brezel, die Limo und andere Getränke gibt es im Naturfreundehaus für kleines Geld.

Gut besucht waren Feste wie der Vatertag im Mai, die Sommer-Sonnenwendfeier und das »Oktoberfest« mit Weißwurst, Brezeln und einer großen Kuchentheke. Als nächstes steht am 11. November das beliebte Mensch-ärgere-Dich-nicht-Turnier an. Die Einnahmen aus der Bewirtschaftung des Hauses sind eine wichtige Einnahmequelle für die Naturfreunde, die Haus und Gelände unterhalten müssen. Ein großes Projekt haben sie im Blick: »Wir sparen Geld an für eine Photovoltaikanlage«, sagt Thun. Das sei eine wichtige Investition.

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