In fremde Welten eintauchen

Spieler aus ganz Deutschland haben sich zur 22. Karbener Rollenspiel-Con im Jukuz getroffen. Gemeinsam tauchen sie in fantastische und mystische Welten voller Abenteuer ein.
Vogelgezwitscher empfängt im Jukuz-Garten fast 40 Fans von Rollenspielen. Sie sind aus ganz Deutschland angereist, um an dem eintägigen Spektakel, das ehrenamtlich von einem Team um die Spielleiter Markus und Gerald Laps organisiert worden ist.
Rasch machen es sich die Spieler Tischen unter dem schattenspendenden Zeltdach bequem. Stifte, Papier und jede Menge bunter Würfel liegen bereit. Auf dem Programm stehen mit »Star Wars« und »Midgard« zwei Tischrollenspiele. Die beiden Spielleiter, von denen jeder eine Figur aus den epischsten Tischabenteuern verkörpert, informieren über ihre Rollen, die Geschichten und Regeln. Die Spielleiter führen die verschiedenen Charaktere des jeweiligen Rollenspiels in einer Geschichte zusammen, in der diese gemeinsam ein Abenteuer bestehen.
15 000 Intelligente in Armut
Mit Spielleiter Markus tauchen die Teilnehmer in die Welt des Science-Fiction-Genres ein. Die Handlung spielt in der Stadt »Lost Hope« auf dem felsigen Planeten Miser, dem mittleren von drei Planeten im Bespin-System im Javin-Sektor im äußeren Rand der Galaxis. In der einst durch Erzabbau reichen Stadt, die über einen »Raumhafen« verfügt, wohnen noch 15 000 intelligente Lebewesen. Die meisten leben in großer Armut. Der Spielleiter verteilt an die Mitspieler mehrere Seiten auf denen die Charaktere mit ihren Stärken und Schwächen aufgeführt sind.
»Ich habe jeweils eine halbe Stunde benötigt um jeden Charakter mit all seinen Eigenschaften und den ihm zugeordneten Punkten wie »Bester eines Planeten oder einer Großstadt« aufzuschreiben«, erzählt Markus. Mithilfe von intelligenten Spielzügen, dem geschickten Einsatz von Waffen wie »Blaster Pistolen«, gelbem Lichtschwert, doppelläufigen Schrotflinten und Äxten, aber auch Macht, können die Spieler Punkte zusätzlich zum Würfeln gewinnen, ihre Positionen verbessern und gefährliche Situationen bewältigen.
Spieler gestalten ihre Rollen frei
»Die Mitspieler sind in der Gestaltung ihrer Rollen wie der einer Taschendiebin, Hure, Bauern oder Leibwächters frei«, erläutert der Rollenspiel-Enthusiast aus Rust in Baden-Württemberg. Zur Ausstattung gehören viele Würfel in verschiedenen Farben. »Dieser Würfel begleitet mich seit 30 Jahren, jeder Punkt in ihm verkörpert die Seele eines Guten«, informiert er die Gruppe.
Jede Menge Würfel in unterschiedlichen Farben und mit unterschiedlicher Seitenzahl mit 20-, zehn- oder dem normalen sechsseitigen hat auch Spielleiter und Schiedsrichter Gerald Laps dabei. Er verkörperte einzelne Rollen, die als »Gegenpart« zu den Spielern agieren. Seine Gruppenmitglieder tauchen ein in »Midgard«, eine mystische Fantasiewelt im Frühmittelalter. Dort hat ein Baron zu einem Ritterturnier eingeladen. Das will der Schwiegersohn des Barons nutzen, um den einzigen Sohn und Erben seines Schwiegervaters zu ermorden, um selbst an die Macht zu kommen. Die Spieler müssen mithilfe detektivischer Fähigkeiten die Motive und Spielzüge der einzelnen Figuren herausfinden. Nach den Informationen vom Spielleiter tauchen die Akteure in die fantastischen Welten ihrer Spiele und Rollen ein.
Gerald Laps berichtet, dass es sich bei »Midgard« um das älteste Fantasy-Rollenspiel handelt, das bereits 1982 erfunden wurde. Der Verlag werde 2024 die sechste Edition veröffentlichen. Alle Teilnehmer des vom Fachbereich »Soziales, Senioren, Jugend, Kultur und Sport« der Stadt Karben veranstalteten 22. Karbener Rollenspiel-Con sind versierte Spieler und Fans der jeweiligen Spiele. Sie nutzen Spielpausen wie das gemeinsame Grillen dazu, sich über ihre Spiele und Rollen mit Gleichgesinnten auszutauschen und über weitere Treffen zu informieren.