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Schlamm behindert Aufbau

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Fast fertig sieht der Schaugarten aus Karben aus. Dieser Ausschnitt zeigt die Lounge-Ecke mit den Gräsern und dem Zierlauch davor. Außerdem gut zu sehen sind die verschiedenen Beläge des Weges: Auf einer Kiesschicht gibt es sowohl Platten als auch ein Gitter aus Cortenstahl. Überall kann der Regen versickern. Und der Schlamm, der die beiden bei den Aufbauten begleitete, hat an dieser Stelle keine Chance. © Red

Karben/Fulda (pe). Das hätten sich Gartengestalterin Cynthia Nebel und ihr Sohn Cedric gewiss anders gewünscht. Aber just als es an das Setzen der Pflanzen für den Schaugarten bei der Landesgartenschau in Fulda ging, funkte das schlechte Wetter erneut dazwischen. Schlamm, das ist ein wiederkehrendes Thema für die beiden Karbener, deren Freude darüber, bei der Schau mitmachen zu dürfen, doch den einen oder anderen Dämpfer erhalten hat.

Auf der Homepage der Wohnträume ist nachzulesen, wie es angefangen hat: »Der Start der Baustelle für die Landesgartenschau in Fulda war ungemütlich. Strömender Regen - mit bis zu zehn Litern am Tag - erschwerten die Arbeiten massiv, aber das Wichtigste wurde dennoch geschafft: Der Garten ist eingemessen, der Schlamm abgetragen, der Schotter ausgebracht und alle Pfosten und Träger sind betoniert.

Während das genaue Ausmessen die Grundlage des Erfolges ist, war das Betonieren besonders wichtig, um mit dem angekündigten Wetter der nächsten Woche arbeiten zu können, denn nun drohten frostige Temperaturen und Schnee. Nach der ersten Woche lassen sich auch schon einige Elemente wie die Pfosten für den Sichtschutz und das erhöhte Beet in der Mitte erkennen.

Böse Überraschung am ersten Pflanztag

Die zweite Woche stand dann ganz im Zeichen der gestalterischen Baumaßnahmen: Platten legen, Hochbeet bauen und Pfosten montieren. Durch den Frost musste danach zwangsweise eine kleine Pause eingelegt werden.«

Doch als am vorletzten Donnerstag die in Karben vorgezogenen Pflanzen in die Erde gebracht werden sollten, kam es knüppeldick. »Ich bin aus dem Auto gestiegen und im Gelände mit den Stiefeln wie in einem Moor eingesackt«, berichtet Cynthia Nebel. »Der Boden zog sich wie ein Pfannkuchenteig.« Das Pflanzen sei an diesem Tag aussichtslos gewesen. »Damit haben wir nicht gerechnet, denn wir sind dort voller Vorfreude hingefahren, um den nächsten großen Schritt zu machen.«

INFO: Insektenfreundlicher Garten mit zwei Sitzgruppen

An vielen Stellen in der Stadt, so etwa an und in den Kreiseln, am Bahnhof und am Naturschutzgebiet Ludwigsbrunnen sind ihre Arbeiten zu sehen.

Die Einrichtungs- und Gartengestalterin Cynthia Nebel ist von der Stadt schon häufiger beauftragt worden, das Stadtbild aufzuhübschen oder in einem Neubaugebiet Freiflächen zu bepflanzen.

Neben etlichen öffentlichen Aufträgen, übrigens auch aus Nachbarkommunen, wird die Karbenerin häufig auch von Privatleuten zurate gezogen, wenn es um die Neugestaltung von deren Gärten geht. Ihr Sohn Cedric kümmert sich um die Neuanlage der Gärten und um deren Pflege. So ist es auch jetzt, denn sie hat den Auftrag erhalten, bei der Landesgartenschau in Fulda einen Schaugarten anzulegen. Die Pläne dazu hatte sie im September fertig, im Oktober hat sie das Okay der Gartenschauleitung bekommen. Sie hatte dabei nur wenige Vorgaben, wie etwa die, dass ihr Garten insektenfreundlich sein muss.

Neun mal neun Meter misst der Schaugarten, der in verschiedene Bereiche eingeteilt ist und zwei Sitzgruppen enthält. pe

Ganz unverrichteter Dinge mussten sie jedoch nicht wieder aus Fulda abfahren. »In der Mitte, wo wir in einem Hochbeet den Baum gepflanzt hatten, konnten wir einige Pflanzen setzen.« Offenbar sei der verdichtete Boden an der Stelle durch die Anpflanzung des Baumes aufgelockert gewesen. Dadurch sei der Regen besser versickert.

Doch seien die Pflanzen nicht direkt in die Erde gekommen, sondern in den Töpfen gelassen worden. »Denn die Blumenzwiebeln mögen keine Staunässe. Und dadurch, dass sie in den Töpfen geblieben sind, ist die Staunässe vermieden worden.« Da es sich um frühe Blüher handele, könnten diese im weiteren Verlauf der Gartenschau wieder herausgenommen und ersetzt werden.

Dennoch: Den größten Teil der Pflanzen - Nebel schätzt: rund 70 Prozent - mussten die beiden wieder ins Auto und den Anhänger packen und nach Karben zurückbringen.

Am vergangenen Mittwoch dann, eher spontan, der nächste Anlauf. Das Wetter war aufgeklart, und so setzten sich die beiden ins Auto und fuhren mit den Töpfen ein zweites Mal in die Gartenschaustadt. »Die Landprobe vor Ort war zwar nicht optimal, aber sehr viel besser als eine Woche zuvor.« Ihr Sohn habe dann große und tiefe Löcher gebohrt, sodass das Regenwasser habe abfließen können. »Wir haben es richtig blubbern gehört.« Während das Wasser ablief, haben die beiden die Balken der Pergolen und die Sichtschutzwände gestrichen.

Als es ruhiger wurde auf der Gesamtbaustelle im Kulturgarten habe man die Töpfe verteilt und die Pflanzen setzen können. »Im Grunde genommen sind wir fertig«, sagt Nebel. Es müssten noch kleinere Restarbeiten erledigt werden. Man werde das Hochbeet mit Gemüse bepflanzen.

Dennoch: Vor der Deadline ist den beiden Karbenern nicht mehr bange. Am 27. April wird die Landesgartenschau Hessen vom hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein feierlich eröffnet. Der Schaugarten der beiden Karbener kann dann besichtigt werden. Sie sind schon jetzt auf die Reaktion der Besucherinnen und Besucher gespannt.

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Cedric Nebel steckt tief im Schlamm bei der Bepflanzung des Schaugartens. © Red

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