Umweltzerstörung in Bildern

Die jährlichen Fototage des Fotoclubs Karben sind das wichtigste Aushängeschild für den Verein. In diesem Jahr möchte der Club mit dem Thema »Umweltzerstörung« einen Denkanstoß geben.
D ie Frage, wie viele Fotos an den Karbener Fototagen im Bürgerhaus Okarben ausgestellt sein werden, können Gerd Klinkowitz und Rainer Wagner nicht auf Anhieb beantworten. Der Vorsitzende und der Pressesprecher des Fotoclubs Karben (FCK) versuchen gemeinsam eine Antwort zu finden. »Es könnten zwischen 90 und 110 Fotos sein«, schätzt Klinkowitz. Indes huscht Werner Verderber in das Hinterzimmer der Vereinsräumlichkeiten und ruft: »Es sind 97 Fotos!«
Verderber ist der ehemalige Vorsitzende des FCK, dennoch aktives Mitglied im Verein und hilft mit, wo auch immer er gebraucht wird - auch wenn es in diesem Fall nur um die Anzahl der ausgestellten Bilder geht. »Ich möchte den jungen Leuten den Vortritt lassen«, lautet Verderbers neue Devise.
Bei den jungen Leuten handelt es sich aber nicht um Unbekannte. Klinkowitz ist bereits seit zehn Jahren im Verein tätig. Seit März ist der Außendienstler der alleinige Vorsitzende beim FCK. Bereits im Vorfeld bekleidete er das Amt des 2. Vorsitzenden.
Horrorvision der Zukunft dargestellt
Dabei stelle für den 55-Jährigen die Fotografie einen Ausgleich zum Beruf dar. »Ich habe mich schon immer gerne in der Natur aufgehalten. Doch ich wollte meine Erfahrung mit anderen teilen«, sagt Klinkowitz. Das Fotografieren habe sich als perfekte Methode herausgestellt, um seine Erlebnisse festzuhalten. »Ich fotografiere inzwischen seit 35 Jahren - hier und da mit einer Pause dazwischen«, sagt Klinkowitz, der sich auf Naturfotografien spezialisiert hat.
Deswegen sei es auch kein Zufall, dass Klinkowitz einer der beiden Fotografen ist, der bei der Sonderausstellung der Karbener Fototage im Fokus steht. Sie steht ganz unter dem Zeichen »Umweltzerstörung«.
Dr. Gottfried Steiniger, ebenfalls Mitglied im FCK, stellt dabei Gemälde aus, die das Thema aufgreifen. Zu den teils jahrealten Gemälden liefert der Vorsitzende und Naturfotograf Bild-Pendants. Dabei solle der Effekt zwischen dem heutigen Zustand und der gemalten Horrorvision dargestellt werden, erklärt Klinkowitz. Beispielsweise werde das Gemälde ein es gerodeten Waldes verwen det. Dem Gemälde stehe ein Bild eines Rehs gegenüber, das im unberührten Wald umherstreift. Dies solle denn Wandel darstellen, falls der Mensch die Grenzen der Natur nicht beachte.
Klinkowitz betont: »Es war uns wichtig, Bilder aus der ganzen Wetterau zu verwenden, weil uns alle das Thema betrifft.« Die Wetterau sei eine Region, die sich im Wandel befinde und historisch sehr naturverbunden sei.
INFO: Vernissage heute ab 19 Uhr
Die Vernissage der Karbener Fototage ist bereits heute ab 19 Uhr. Am Samstag und Sonntag, 22. und 23. April, können dann Interessierte von 11 bis 18 Uhr die Fotografien von 19 Ausstellern des Fotoclubs Karben begutachten. Neben der Sonderausstellung und der Multivisionsschau werden auch die Fotos des Monats ausgestellt. Interaktion bietet dabei das Stadträtsel. Hier werden Bilder aus der Stadt Karben gezeigt - teils aus sehr ungewöhnlichen Winkeln. Die Besucher dürfen erraten, in welchem Stadtteil das jeweilige Foto »geschossen« wurde. pku
Sonderausstellung eine »Schnapsidee«
Dabei solle gezeigt werden, dass neben dem Klimawandel auch der Verlust von Lebensräumen fü r die Natur und für die Tiere ein wichtiges Thema ist, erklär t Klinkowitz. »Wir hoffen, dass unsere Sonderausstellun g zum Nachdenken und zur Diskussion anregt«.
Trotz der Tiefe und der Tragweite des Themas, sei die Sonderausstellung aus »einer Schnapsidee« entstanden, sagt Klinkowitz. »St einigers Gemälde waren ja schon da, wir wollten sie in irgendeiner Form ausstellen. Die Idee, Kunst und Fotografie zu vereinen, war ein spontaner Einfall«.
Auch wenn es die Sonderausstellung anders vermuten lässt, habe der neue Vorsitzende den Karbener Fototagen seinen »Stempel nicht aufgedrückt« und strebe dies auch nicht an. »Wir beim FCK sind ein großes Team und gehen Projekte immer gemeinsam an.« Die Fototage seien ein gemeinsamer Kraftakt aller Mitglieder und das »wichtigste Ereignisse des Jahres, um Präsenz zu schaffen, Mitglieder zu gewinnen und auch Einnahmen zu generieren«, sagt Wagner.
Die Besucherinnen und Besucher der Fototage dürfen sich auf eine abwechslungsreiche Ausstellung freuen, wie Klinkowitz ankündigt. »Von Street-, People- bis hin zur Aktfotografie wird alles vertreten sein. Dies zeigt die große Vielfalt im Verein.«
Ein weiteres Highlight stelle dabei die Multivisionsschau dar. Mit einem Beamer werden die Fotografien von vier Mitgliedern des Vereins an eine Leinwand projiziert. Im Hintergrund werden über die Lautsprecher weitere Informationen gegeben.
Wie viele der 97 ausgestellten Fotografien dabei über die Leinwand flimmern werden, kann nur in Erfahrung gebracht werden, wenn man den Fototagen einen Besuch abstattet.
Heute Vernissage
Die Vernissage der Karbener Fototage ist bereits heute ab 19 Uhr. Am Samstag und Sonntag, 22. und 23. April, können dann Interessierte von 11 bis 18 Uhr die Fotografien von 19 Ausstellern des Fotoclubs Karben begutachten. Neben der Sonderausstellung und der Multivisionsschau werden auch die Fotos des Monats ausgestellt. Interaktion bietet dabei das Stadträtsel. Hier werden Bilder aus der Stadt Karben gezeigt - teils aus sehr ungewöhnlichen Winkeln. Die Besucher dürfen erraten, in welchem Stadtteil das jeweilige Foto »geschossen« wurde.