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Unwetter sorgt für 53 Einsätze - zwei Gemeinden besonders betroffen

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Umgestürzte Bäume wie hier bei Ober-Wöllstadt lassen die Feuerwehr ausrücken. In Nieder-Wöllstadt sorgt Astbruch für einen schulfreien Vormittag. © Feuerwehr Nieder-Wöllstadt

Umgestürzte Bäume, gesperrte Straßen, vollgelaufene Keller und ein Scheunenbrand. Das Unwetter vom Dienstagabend hat für Verwüstungen im Kreisgebiet gesorgt.

D as große Unwetter in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist auch an der Wetterau nicht spurlos vorübergegangen. Am schlimmsten betroffen ist Karben mit insgesamt 24 Feuerwehreinsätzen. Das zweite Zentrum des Sturms ist Wöllstadt. Hier war eine Grundschule am Mittwoch vorsorglich geschlossen worden. Andere Gemeinden haben dagegen wenig oder nichts abbekommen.

In Karben waren die Feuerwehren zwischen 21.56 Uhr und 1.20 Uhr alarmiert, wie Stadtsprecher Dominik Rinkart mitteilt. 15 Einsätze gingen auf das Konto von Sturmschäden. Umgeknickte Bäume, herabfallende Äste und umgewehte Mülltonnen hielten die Einsatzkräfte auf Trab. Starkregen hatte außerdem verschiedene Keller in Okarben volllaufen lassen und Straßen zwischenzeitlich überflutet. Verletzte gab es keine.

Die erste Alarmierung war um 21.56 Uhr bei der Feuerwehr Rendel eingegangen, wo ein Baum am Ortsausgang quer auf der Straße lag. Anschließend stieg die Zahl der Notrufe rasch, sodass um 22.11 Uhr die Technische Einsatzleitung einberufen werden musste, um alle Einsätze zu koordinieren. In den folgenden Stunden folgten Einsätze in Okarben, Kloppenheim, Groß- und Klein-Karben unter Beteiligung der Feuerwehren mehrerer Kommunen.

Wie viel Kraft ein Sturm entwickeln kann, zeigte sich unter anderem in Kloppenheim. Dort wehte der Wind einen Altkleidercontainer auf ein Auto. In Groß-Karben stürzte ein Schornstein von einem Haus auf ein parkendes Auto. In Klein-Karben wurde das Dach eines Hauses beschädigt, sodass Wasser in das Gebäude eintrat. Auch am Morgen nach dem Sturm waren noch viele Wege mit Blättern und Ästen übersät, weswegen Mitarbeiter des Karbener Bauhofs den ganzen Tag im Einsatz waren, um Äste zu entfernen und Wege zu reinigen. Da nach einem solchen Sturm noch einige Zeit eine Gefahr von großen Bäumen ausgehen kann, mahnte die Feuerwehr die Bürgerinnen und Bürger weiterhin zur Vorsicht.

Blitz schlägt in Scheune ein

Gegen 22 Uhr ging es am Dienstagabend in Wöllstadt los. Starke Windböen fegten über das Ortsgebiet hinweg. Etwa fünf Minuten lang gingen Hagelkörner von der Größe eines halben Daumens nieder, sagt Gemeindebrandinspektor Klaus Schöniger. Zehn Minuten Starkwind hatten offenbar gereicht, um mehrere Bäume zu Fall zu bringen, auch in privaten Gärten. Die Straße mitsamt Radweg zwischen Ober-Wöllstadt und Nieder-Wöllstadt sowie die Auffahrt zur B 3/B 45 mussten komplett gesperrt werden. Mit dem ersten Tageslicht konnte das Bauamt mit den Aufräumarbeiten beginnen.

Ein Notruf aus Echzell ließ die Feuerwehr um 23.11 Uhr zu einer Scheune ausrücken, in die der Blitz eingeschlagen hatte. Zum Glück habe es sich um einen Entstehungsbrand gehandelt, sagt Kreisbrandinspektor Lars Henrich. Dieser habe schnell unter Kontrolle gebracht werden können, so dass auch hier keine großen Schäden zu verzeichnen seien.

Als einzige Schule im Kreis war die Fritz-Erler-Schule in Nieder-Wöllstadt vom Sturm betroffen. Der Wind war in den alten Baumbestand auf dem Außengelände gefahren und hatte mehrere dicke Äste abgebrochen. Da weiterhin Astbruchgefahr bestand habe sich die Schulleitung sicherheitshalber dazu entschlossen, das Gelände zu sperren und eine Notbetreuung einzurichten, wie das Schulamt für den Wetteraukreis mitteilt. Schäden am Gebäude habe es keine gegeben.

Dachziegel wurden allerdings in Ober-Wöllstadt vom Dach der Igelstation gehoben, wo der Verein Igelmama sich um die Betreuung von alten, behinderten und schwer verletzten Tieren kümmert. Der Verein bittet in den sozialen Netzwerken um Hilfe bei der Ausbesserung der Schäden.

Insgesamt sei der Wetteraukreis glimpflich davongekommen, fasst Henrich die Lage mit Blick auf die angrenzenden Kreise zusammen. Das Unwetter habe punktuell zugeschlagen. Während es in Karben und Wöllstadt heftig rumpelte, seien andere Gemeinden komplett verschont geblieben.

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