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Wieder Vakanz an der Spitze

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Im Juni hat Gabi Schurkus hohe Ziele für den Karbener Gewerbeverein ausgerufen. Jetzt ist sie von ihrem Amt zurückgetreten. © Patryk Kubocz

Im März hat der Karbener Gewerbeverein seine Vakanz an der Spitze mit Gabi Schurkus gefüllt. Nun ist die Gründerin der Karben Design Academy von ihrem Amt zurückgetreten. In einer Stellungnahme schreibt sie, dass »das Prinzip eines Vereins nicht mehr zeitgemäß ist«.

I ch möchte, dass sich die Zahl der Mitglieder mindestens verdoppelt und der Verein in Karben als feste Größe etabliert«, sagte Gabi Schurkus noch im Juni gegenüber dieser Zeitung, als sie gerade das Amt der ersten Vorsitzenden im Karbener Gewerbeverein übernommen hatte.

Nur rund sieben Monate später ist die Gründerin der Karben Design Academy von ihrem Posten zurückgetreten, wie sie selbst mitteilt. Aufgrund ihrer Vorerfahrung im ehrenamtlichen Bereich und ihrem Fokus auf Kommunikation schien Schurkus als eine ideale Besetzung des Postens, den zuvor Mike Barowski 13 Jahre innehatte.

Nun folgt das Aus der Expertin für Interior-Design. »Das mag für den einen überraschend kommen, für viele aber auch nicht«, schreibt Schurkus in ihrer Stellungnahme. Dabei teilt sie mit, sie habe sich diesen Schritt und die Entscheidung reiflich überlegt und die »Pros und Cons« abgewogen, wie sie sagt.

Doch was sind eigentlich die genauen Gründe für den Rücktritt? Dafür gibt es mehrere Faktoren. Ihren hauptsächlichen Grund erläutert die 56-Jährige ausführlich: »Ich habe in vielen Gesprächen mit Unternehmern den Eindruck gewonnen, dass das Prinzip eines Gewerbevereins nicht mehr zeitgemäß ist.« Ihre These werde dadurch untermauert, dass die Beteiligung und der Austausch im Verein auf einem »rekordverdächtigen Tief« lägen.

Laut Schurkus bedarf es einer Erneuerung mit verschiedenen handelnden Personen aus verschiedenen Bereichen, um ein neues Konzept zu entwickeln. »Gemeinsam mit Carolin Beck von der Wirtschaftsförderung Karben haben wir das Projekt ›Strategie 24‹ entwickelt«, teilt sie mit. »Es ist unumstritten, dass es einer Interessenvertretung der Unternehmen bedarf, aber vielleicht nicht mehr in der bisherigen Form.« Ihrer Meinung nach sollten sich die Karbener Unternehmen mit anderen Betrieben aus der Region vernetzen. Es bedürfe einer »überregionalen Vertretung«.

Auf Anfrage dieser Zeitung bestätigte der Karbener Gewerbeverein, dass die Vorsitzende kürzlich von ihrem Amt zurückgetreten sei. »Wir bedauern ihre Entscheidung, aber respektieren sie, denn wir wissen, wie schwer es ist, ehrenamtliche Positionen auszufüllen«, schreibt Simone Roßmus, stellvertretende Vorsitzende, in der Stellungnahme des Vereins.

Trotz des Rücktritts bleibt der Zusammenschluss der Karbener Betriebe weiterhin voll funktionsfähig. Bis zur Neuwahl eines neuen Vorsitzenden übernimmt der Vorstand, bestehend aus Regine Feyl als Schatzmeisterin und Roßmus selbst, die Führung des Vereins.

Erst bei der Hauptversammlung des Vereins soll es zu Wahlen kommen. »Wir wollen von einer Neuwahl des ersten Vorsitzenden in der stressigen Weihnachtszeit absehen«, schreibt Roßmus. Ein Termin für die nächste Versammlung ist derweil noch nicht bekannt.

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