Zuwachs bei den Kleingärtnern

Die Lust am Anbau von Obst und Gemüse im eigenen Kleingarten ist ungebrochen.. Beim Obst- und Gartenbauverein Okarben stehen mehr als 40 Interessenten auf der Warteliste, einige bereits seit drei Jahren. Für sie gibt’s Hoffnung: Ab November 2024 entstehen bis zu 35 neue Gärten zwischen den beiden Grundstücken des Vereins am Klingelwiesenweg Süd.
Tomaten aus dem eigenen Garten schmecken am besten. So ist es nicht verwunderlich, dass Tomaten das meist angebaute Gemüse sind. Auch auf den 54 Parzellen des Obst- und Gartenbauvereins Okarben (OGV Okarben) gedeihen sie bestens. »Die Gartensaison war in diesem Jahr erst zu kalt, dann zu trocken, jetzt nass und windig. Es ist vom Wetter her ein verrücktes Jahr«, zieht Harald Marcischewski, 1. Vorsitzender des 1889 gegründeten OGV Okarben, eine erste Bilanz.
»Die Tomaten werden verspätet reif. Große Erntemengen gab es bei Zucchini, Gurken und Buschbohnen«, ergänzt die 2. Vorsitzende Sabine Meyer-Fischer. Beide freuen sich über das Interesse an einer Mitgliedschaft im Kleingartenverein. Waren Laubenpieper noch vor einigen Jahren als Spießer verschrien, ist die Sehnsucht vieler Menschen, vor allem auch von jungen Familien, nach einem Garten groß. Das naturnahe Bewirtschaften einer Parzelle mit Laube sowie dem Säen, Pflanzen, Gießen, Hacken und Graben, der Freude am Gedeihen und Ernten in einem Kleingartenverein liegt im Trend.
»Alle 54 Parzellen auf dem Vereinsgelände »Klingelwiesenweg Süd« sind belegt. Die beiden auf unserer Website genannten freien Gärten gibt es nicht mehr. Unsere Website wird gerade erneuert und wird deshalb seit einiger Zeit nicht aktualisiert«, sagt Marcischewski. Derzeit stehen beim OGV Okarben mehr als 40 Interessenten auf der Warteliste, einige von ihnen bereits seit drei Jahren. Bei der Stadt Karben seien mehr als 100 Gartenfreunde gemeldet, die auf einen Kleingarten warten. Die Stadt verpachtet die Flächen an die beiden gemeinnützigen Kleingartenvereine in Okarben und Petterweil mit insgesamt 400 Gärten.
Vergrößerung dank Renaturierung
Die gute Nachricht: Bis zu 35 neue Gärten sollen laut städtischer Planung ab November 2024 zwischen den beiden OGV-Grundstücken am Klingelwiesenweg Süd entstehen. Der Vereinsvorstand rechnet eher mit Beginn der Gartensaison 2025.
Die im Zuge der Nidda-Renaturierung angekaufte Fläche sei zwischen 7800 und 9000 Quadratmeter groß, berichtet das Vorstandsduo. Sie sei bereits als Kleingartengelände ausgewiesen. Eine Parzelle hat der OGV Okarben bereits der örtlichen Grundschule Am Römerbad samt Coaching durch zwei Gartenpaten angeboten. Ende August gebe es mit der Stadt einen Ortstermin.
Die bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche müsse abgetragen und wieder mit neuen unbelastetem Z-Null-Boden aufgeschüttet werden. Dafür sei ein Jahr veranschlagt. Zudem stelle die Stadt eine Stromanbindung her, investiere in den Bau von Brunnen, Zäunen, einer Schließanlage und sanitären Anlagen. »Die Größe der Parzellen ist im Bebauungsplan der Stadt genannt. Sie beträgt maximal 200 Quadratmeter«, sagt Harald Marcischewski. Sechzig Prozent der Fläche ist für den Anbau bestimmt, 40 Prozent für Rasen und/oder eine Gartenhütte.
Wer sich für einen Schrebergarten entscheidet, der sollte sich bewusst sein, dass er damit auch »Ja« zum Vereinsleben und der Kleingartenordnung sagt und verschiedene Pflichten eingeht.
Beim OGV steht die nichterwerbsmäßige, kleingärtnerische Nutzung der Parzellen im Vordergrund. Wird ein vom Verein verpachteter Garten durch den Pächter nicht satzungsgemäß genutzt und in Ordnung gehalten, kann der Vorstand die Parzelle kündigen. »Der Verein muss viele gesetzliche Vorschriften und Auflagen beachten. Inzwischen ist der Kassierer, der wichtigste Mann im Verein.« Beim OGV Okarben sind es Kassenwartin Silke Rackow-Becher und ihr Stellvertreter Klaus Fiebelkorn, »Wir freuen uns über neue, aktive Mitglieder, die mit anpacken und sich in unsere Gemeinschaft integrieren.«
Wie wichtig dies ist, zeigte zuletzt der Wasserschaden mit Schimmelbefall im Vereinsheim. Jetzt sind alle Schäden behoben, das Vereinsheim mit Küche und großer, überdachter Terrasse erstrahlt wieder im neuen Glanz und kann wieder für Feiern angemietet werden.
Hilfe erwünscht ist auch beim »Tag der offenen Tür« am 1. Mai, der dieses Jahr einen Besucherrekord verzeichnete. Der Spielplatz auf dem Vereinsgelände ist mit Geräten der Stadt und Spenden von Firmen bestückt.
