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»Keine Fortschritte ohne Bildung«

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Zwei Frauen, zwei Generationen: Amtuhl Rashid Ahmed und Shamaila Ahmad. © Elfriede Maresch

Nidda (em). Die Mitglieder der Lajna Imaillah, der Frauenorganisation der Ahmadiyya Muslim Jamaat (KdöR), haben ein wichtiges Jubiläum gefeiert: seit 100 Jahren besteht dieser Zusammenschluss, seit 50 Jahren auch in Deutschland. So hatten auch die Frauen der Bait-ul-Ulam-Moschee Nidda einen festlichen Empfang vorbereitet und Gäste eingeladen.

Das Treffen begann im großen Saal mit der Begrüßung durch die Moderatorin Shamaila Ahmad und die Sprecherinnengruppe mit Amtul Rashid Ahmed (Vorsitzende der Lajnai Imaillah Nidda), Wasima Hani (Generalsekretärin der Lajna Imaillah Deutschland) und Nazia Mansoor (Beauftragte für interreligiösen Dialog). Innerster Kern der Ahmadiyya-Gemeinschaft ist der muslimische Glaube mit dem Motto »Liebe für alle, Hass für keinen«. So begann auch das Treffen mit der zweisprachigen Rezitation einer Koransure, die zur Nachfolge in Weisheit auffordert.

In ihrem Grußwort konnte die Stadtverordnete Anneliese Zimmer hier junge Frauen wieder treffen, die sie in ihrer Zeit als Grundschullehrerin unterrichtet hatte. Es sei ihr wichtig gewesen, auf jedes Kind zu schauen, und sie freue sich, dass viele einen qualifizierten Bildungsabschluss erreicht hatten und in ihrem Wunschberufsfeld tätig sein konnten. Sie lud ein, den Dialog zwischen Stadt und Ahmadiyyah-Gemeinschaft weiter zu führen. Über die Chance, die Frauengruppe näher kennenzulernen, freute sich auch Stadträtin Sharon Rieck.

Die Geschichte der 1889 von Hazrat Mirza Ghulam Ahmad gegründeten Ahmadiyyah Jamaat stellte Wasim Hani vor, ebenso die weitere Führung durch Kalifen als religiöse Leiter. Der derzeit fünfte Kalif Hadhrat Mirza Masroor Ahmad, spirituelles Oberhaupt von mehr als zehn Millionen Gläubigen in 210 Ländern, ermutige Frauen zu eigenständigen Zielen und zitiere den zweiten seiner Vorgänger: »Keine Nation kann Fortschritte machen, ohne ihre Frauen zu bilden.« Damit werde die essenzielle Rolle der Frau in der Gesellschaft betont. Wasim Hani skizzierte die Situation in Deutschland und meinte: »In der Bundesrepublik sind wir Ahmadiyyas bekannt für Dialogbereitschaft und zivilgesellschaftliches Engagement.«

450 Mitglieder in Niddaer Gemeinde

Näher eingegangen wurde dann auf die Lajna Imaillah, die größte muslimische Frauenorganisation in Deutschland mit mehr als 20 000 Mitgliedern. Die Sprecherin: »Mit dieser Organisation ist ein Raum entstanden, in dem wir Frauen uns entfalten können und der uns immer wieder zur Aktivität motiviert.« Es gebe innerhalb der Organisation auf lokaler wie nationaler Ebene interne Weiterbildungs-, Kreativitäts- und Sportprojekte, aber auch Aktionen der Öffentlichkeitsarbeit. Genannt wurde die Nasiratul Ahmadiyyah, eine Untergruppe für Mädchen von sieben bis 14 Jahren mit Bildungs- und Freizeitaktivitäten, die AMSV für Studentinnen, das MAMO-Netzwerk für Ärztinnen und Frauen in Gesundheitsberufen, die Juristenvereinigung AMJV und die Katastrophenhilfe »Humanity first«.

Weiter nannte Wasima Hani die großen Jahreshauptversammlungen als Höhepunkte des Gemeindelebens, das nationale Volleyballteam der Frauenorganisation, das soziale Engagement mit Unterstützung der Tafeln und Teilnahme an Blutspendeaktionen sowie Friedenssymposien, in diesem Jahr in Frankfurt am Main. Nazia Mansoor ergänzte mit Informationen vor Ort. Die 1991 gegründete Ahmadiyyah Jamaat Nidda hat inzwischen 450 Mitglieder, darunter 144 Frauen, und konnte ab 2007 die eigene Moschee planen und 2011 eröffnen. Auch hier spielen das zivilgesellschaftliche Engagement und der interreligiöse Dialog eine große Rolle.

Ein geselliges Beisammensein mit Bewirtung schloss sich an. Die lebhaften Gespräche zeigten, wie viel nachbarschaftliche Beziehungen sich schon entwickelt haben.

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Großes Interesse: Ein nachbarschaftliches Miteinander zeigt auch der Blick auf die Zuhörerinnen beim Jubiläum der Lajna Imaillah. © Elfriede Maresch

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