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Kleine, aber feine Märkte in Gronau und Massenheim

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Auch die zweite Kerze brennt auf den heimischen Adventskranz nun – vor der Weihnachtsstimmung gibt es kein Entkommen mehr. Das ist auch gut so, denn die Bad Vilbeler Weihnachtsmarktsaison startete am Wochenende in die zweite Runde. Sowohl Gronau als auch Massenheim boten Musik, kulinarische Leckerbissen und gemütliche Atmosphäre. Hinzu kommt, dass beide Märkte einen besonderen Hintergrund haben.

Mit der historischen Gronauer Kirche als herrlicher Kulisse wurden die Stände in der Kirchstraße errichtet. Nahezu alle Gronauer Vereine sind vor Ort, darunter die Bogenschützen des BSC Gronau, die traditionell Flammkuchen verkaufen, oder auch die Gronauer Kerbeburschen. Sogar eine Kinderbetreuung mit Bastelwerkstatt ist im Gemeindehaus eingerichtet. „1990 gab es den Weihnachtsmarkt hier zum ersten Mal, dann in den beiden Folgejahren und seit ’92 immer in Jahren mit gerader Zahl“, erklärt Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer (CDU).

Dieser zweijährige Rhythmus mache durchaus Sinn, denn man müsse sich etwas an der Größe des Ortes mit seinen rund 2700 Einwohnern orientieren, findet Schäfer. „Aber so bleibt der Weihnachtsmarkt etwas Besonderes und behält seinen Wert“, findet der Ortsvorsteher. Christel Müller, Organisatorin des Weihnachtsmarktes, kennt außerdem noch ein ganz anderes Organisationsproblem: „Die Gronauer Vereine sind allesamt so aktiv und haben im Jahr eine Menge zu tun. Auch deshalb macht der Rhythmus so Sinn.“

Auch in einem weiteren Punkt hebt sich der kleine Gronauer Markt aus der Masse heraus: „Den Erlös aller bisherigen Weihnachtsmärkte haben wir immer in vollem Umfang gespendet. Dadurch haben wir mittlerweile rund 40 000 Euro guten Zwecken gewidmet“, schildert Christel Müller. „Für unser kleines Dorf ist das eine tolle Summe.“

Man könne kaum oft genug erwähnen und loben, dass die Gronauer Vereine den Aufwand des Weihnachtsmarktes jedes Mal auf sich nähmen und seit 26 Jahren bereit seien, den kompletten Erlös abzugeben. „Wir haben heute die Parteien hier, natürlich auch die Feuerwehr. Es ist ein guter Querschnitt durch das Gronauer Ortsleben anzutreffen: Wir wollen das auch in den Folgejahren in dieser Größenordnung halten, auch wenn man durchaus noch ein bis zwei Stände dazustellen könnte, sollte es gefragt sein“, weiß Karl Peter Schäfer. Die Jagdhornbläser des Jagdclubs St. Hubertus geben zu Beginn ein kleines Konzert vor der Kirche, später ist außerdem der Chor „GrowNow!“ zu hören.

* * *

Auch in Massenheim ist auf dem Dorfplatz einiges los. Und gleich auf den ersten Blick ist zu sehen, dass der Neustart des örtlichen Weihnachtsmarktes gut ankommt. Denn nachdem Horst Tryba aus Altersgründen vom Posten des Organisators zurückgetreten war, lag die Verantwortung bei Stefan Hübner: „Es war schon sehr anstrengend, das muss ich ehrlich sagen.“ Tryba habe ihm bei der Organisation zur Seite gestanden und Kontakte vermittelt.

„Ich hatte viele Gespräche mit der Stadt, was Strom, Wasser oder Toiletten-Möglichkeiten betrifft. Es gab viel zu tun“, so Hübner, während er die Feuerzangenbowle vorbereitet. „Ich denke aber, dass es sich gelohnt hat – ich habe viele Mails und Anrufe von Leuten erhalten, die sich bedanken wollten, dass der Weihnachtsmarkt wieder da ist.“

Für das kommende Jahr sei bereits alles mit der Stadt geklärt, auch 2017 werde es also einen Massenheimer Weihnachtsmarkt geben. Vor allem Hobby-Kunsthandwerker haben neben den örtlichen Vereinen ihre Stände auf dem Massenheimer Dorfplatz errichtet, eine davon ist Sieglinde Dürr-Eschmann. „Ich bin Massenheimerin und bereits seit 25 Jahren regelmäßig hier auf dem Weihnachtsmarkt.“

Gemeinsam mit Familie und Freunden beginnt sie bereits im Januar mit der Bastelei für ihren Stand. „Wir haben Karten, Textilien, Marmeladen – das meiste ist selbst gemacht“, sagt sie. „Ich habe mich so gefreut, als ich gehört habe, dass der Weihnachtsmarkt wieder da ist“, fügt sie hinzu. Seit 25 Jahren spendet Sieglinde Dürr-Eschmann ihren Erlös an den Frankfurter Verein zur Unterstützung von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen – so ist es auch in diesem Jahr.

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