1. Startseite
  2. Region
  3. Wetteraukreis

Kochkurs für Kinder, Junggemüse am Herd

Erstellt:

Von: Myriam Lenz

Kommentare

myl_ErbsenKinderkochen_0_4c
Lennard (r.) steht auf Gemüse. Die Jungs freuen sich: Nachher gibt es Quark, jetzt erst mal Quatsch. © Myriam Lenz

15 junge Köchinnen und Köche drängen sich in der Küche im Dorfgemeinschaftshaus Eckartshausen. Sie sind heute die Gourmets.

Die Landfrauen Eckartshausen-Langenbergheim haben zum Kinderkochkurs mit Ernährungsfachkraft Rita Schierhorn eingeladen. 2013 war die Premiere. Einige der Kinder haben schon mehrmals teilgenommen. Mit 14 Jahren ist Janine die älteste und erfahrenste. Die Jüngsten, die fünfjährigen Zwillinge Ella und Greta, bringen ihr eigenes scharfes Messer mit. Erstaunlich sicher liegt es in den Händen, gekonnt schnippeln sie das Gemüse. Rita Schierhorn erklärt dem Junggemüse den Tunnelgriff. Wenn man eine Karotte oder Gurke verarbeiten will, halbiert man sie, damit man eine glatte Schnittfläche erhält. Dann formt man die Finger der linken Hand, mit der man das Gemüse festhält, zu einem Tunnel oder einer Art Kralle. Mit der rechten kann man mit dem Messer vorsichtig abschneiden, ohne die Fingerkuppen zu erwischen.

Schnippeln für das Drei- Gänge-Menü

Zu schneiden gibt es einiges: Blumenkohl, Möhren, Petersilienwurzel. Auch Tiefkühlerbsen kommen in die Gemüsesuppe. Als Hauptspeise gibt es eine Hähnchen-Möhren-Pfanne, dazu einen cremigen Kartoffelbrei und zum Dessert wird ein fruchtiger Schlemmerquark serviert.

Gemüse und Schüsseln werden durch die Küche jongliert, die Kinder tummeln sich in kleinen Gruppen, wenn sie nicht neugierig schauen, was die anderen so machen. Rita Schierhorn, Ilka Stürtz, Trautel Sellheim, Heidi Freundt und Brigitte Busch sind ziemlich gefordert.

Die Teilnahme ist dank eines Förderprogramms kostenlos, die Zutaten und auch die Pauschalen für die Landfrauen werden übernommen. Im Rahmen des Integrierten Klimaschutzplans 2025 fördert das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Kochkurse. Dabei erfahren die Kinder vieles über frische Lebensmittel, wie man sie verarbeitet und leckere Gerichte herstellt, wie einfach das ist, wie viel Spaß das macht - und wie gut das schmeckt. Gleichzeitig soll auch ein klimabewusstes Handeln vermittelt werden. Die Überbleibsel des Grünzeugs sammeln die Kinder in einer großen Schüssel für Tiere.

Rita Schierhorn ist Ökotrophologin, seit langem in der Ernährungsberatung auch bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) tätig. Sie gibt Kochkurse an der Volkshochschule und in Vereinen, wird von Schulen oder Kindergärten eingeladen. Mit den Kindern macht es ihr und den anderen Frauen besonders viel Spaß. »Die Kinder erhalten durch das gemeinsame Kochen einen besonderen Bezug zu den Lebensmitteln. Sie erfahren, woher sie kommen und wie sie diese selbst zubereiten.« Warum sind die Erbsen für die Suppe tiefgefroren? Weil die im Juni, Juli und August geerntet werden. Karotten gibt es bis Ende November sogar noch frisch. Rosenkohl und Rote Bete haben derzeit Hochkonjunktur genauso wie Grünkohl oder Wirsing. So können sich die Kinder unter den Begriffen Saisonalität und Regionalität etwas vorstellen.

Spaß hat es allen gemacht, vor allem die Älteren wollen die Rezepte zu Hause nachkochen. Das finden die Landfrauen gut: Rita Schierhorn appelliert an die Eltern: »Kocht mit den Kinder zusammen, lasst sie ausprobieren. Sie haben das hier toll gemacht.« Spaß hatten alle und es hat gemundet. Dann ruft die Spülmaschine. Viertel vor zwei ist es wieder ruhig im Bürgerhaus.

myl_TimSchuessel_050123_4c_1
Tim knöpft sich den Blumenkohl vor. © Myriam Lenz
myl_amHerd_050123_4c
Landfrau Heidi Freundt leitet die Mädchen an. © Myriam Lenz
myl_Karottenschneiden_05_4c_1
Greta schneidet gekonnt. © Myriam Lenz

Auch interessant

Kommentare