Künftig Lolli-Tests in Kitas
Florstadt (cat). Während der jüngsten Sitzung des Florstädter Parlaments ist ein Dringlichkeitsantrag der SPD, ab sofort Corona-Tests für Kinder in den städtischen Kindertagesstätten anzubieten, auf breite Zustimmung gestoßen. Um die Sicherheit der Kinder und des Personals zu erhöhen, soll die Stadt Lolli-Tests kaufen. »So können die Eltern ihre Kinder mit weniger Sorge in den Einrichtungen betreuen lassen, nur auf diesem Weg ist in diesen pandemischen Zeiten eine ordentliche und geregelte Betreuung in den Kitas sinnvoll«, begründete Dieter Richter den Antrag für die SPD.
Nach Schätzungen seiner Fraktion belaufen sich die Kosten für ein Kind bei drei Tests pro Woche auf 3800 bis 4500 Euro wöchentlich. Der Magistrat wurde beauftragt, das notwendige Geld in den Haushalt einzustellen, die Lolli-Tests zu beschaffen, die Kosten zur Hälfte vom Land erstatten zu lassen sowie weitere mögliche Fördermittel, etwa beim Bund, zu beantragen. Die drei Fraktionen von SPD, CDU und Grünen waren sich einig, einen vernünftigen Beschluss gefasst zu haben. Sie betonten allerdings auch, dass das Kita-Personal nicht dazu berechtigt sei, die Tests vorzunehmen. Verantwortlich dafür seien die Eltern.
Alle, die sich diese Tests freiwillig in der Kita abholten, müssten sie auch anwenden und dem Kita-Personal die Ergebnisse vorzeigen. Ein Missbrauch müsse ausgeschlossen werden, sagte Bürgermeister Herbert Unger (SPD), der auf Grünen-Nachfrage außerdem mitteilte, dass die Stadt derzeit ein gewisses Kontingent für Notfälle vorhalte und die große Lieferung in den nächsten 14 Tagen erwartet werde.
Erinnerung an Friedel Münch
Der vorhabenbezogene Bebauungsplan für die Friedel-Münch-Straße (ehemals Querstraße) wurde von den Stadtverordneten ebenfalls einstimmig beschlossen. Dem Abwägungsbeschluss folgte der Satzungsbeschluss für vier Wohnhäuser und somit für einen Lückenschluss in der jetzigen Querstaße, die erst am kommenden Sonntag offiziell in Friedel-Münch-Straße umbenannt werden soll.
»Wir machen damit heute das Buch zu«, sagte Bürgermeister Unger, nicht ohne aber drei Punkte zu kommentieren, die Dr. Monika Rhein (Grüne) vorgebracht hatte. Sie reklamierte: Es solle zwar so gebaut werden, dass die Montage von Solaranlagen möglich werde. Eine Verpflichtung gebe es aber nicht.
Unger antwortete, dass die Bauherren meist freiwillig derartige Anlagen montieren ließen, um die aktuellen Vorgaben der Energiereinsparungsverordnung zu erfüllen. Das sei seines Wissens nach auch bei diesem Projekt geplant. Beim Thema effektive Wassereinspeisung, beispielsweise durch Brauchwassernutzung, nannte Unger als Beispiel die Brauchwassernutzung in Ober-Florstadt im Baugebiet »Am schwarzen Berg«, um die Florstadt sogar in Frankfurt beneidet werde.
Als letzten Punkt kritisierte Rhein, dass in den Bebauungsplänen zwar Nisthilfen und Blühpflanzen empfohlen würden. Es werde aber nicht kontrolliert - und am Ende entschieden sich die Bauherren womöglich doch für den Schottervorgarten. Bürgermeister Unger gab ihr recht, verwies aber darauf, dass der Wetteraukreis überfordert sei. Besserung erwarte er durch den künftigen städtischen Klimaschutzmanager, dessen Stelle in Kürze ausgeschrieben werde. Dann könne man stärker Einfluss nehmen.