Langlauf, Rodeln, Wandern: Ein Wochenende für Winterfans

Wintersportfreunde sollten für das bevorstehende Wochenende einen Ausflug einplanen. Für ein Langlauf- und Rodelerlebnis in der heimischen Region oder einer ausgedehnten Winterwanderung ist es die beste Jahreszeit.
Mit dem neuerlichen Winterbeginn in dieser Woche sind die Aussichten für einige erholsame Stunden in der verschneiten Natur in den Höhenlagen wie zum Beispiel auf dem Hoherodskopf gut, zumal die Wettervorhersagen weitere Schneefälle ankündigen.
Allerdings sind die Voraussetzungen für alpines Skifahren in Rhön und Vogelsberg unterschiedlich. Im osthessischen Bergland mit der Wasserkuppe als höchstem Berg geht es am heutigen Freitag um 12 Uhr los.
Der Lift auf der Märchenwiese sowie der »Zauberteppich« für Kinder werden angestellt, wie Jeremias Kümpel von der Wiegand Erlebnisberge GmbH (Rasdorf) auf Anfrage mitteilte. Ganz anders ist die Situation im hohen Vogelsberg, wo das Unternehmen seit vielen Jahren zwei Lifte auf dem Hoherodskopf betreibt.
»Die Schneemenge reicht noch nicht aus. Es schaut noch zu viel Gras hervor. Wenn wir präparieren würden, machen wir mehr kaputt, als dass es für die Skifahrer reichen würde. Da tun wir den Leuten keinen Gefallen«, betont Kümpel.
Der Wiegand-Mitarbeiter äußerte sich überrascht über die Angaben des Hessischen Fernsehens, das am Dienstag 17 Zentimeter Neuschnee gemeldet hatte. »Wir wissen nicht, wo die Fernsehleute gemessen haben. Wir haben eine deutlich geringere Schneemenge festgestellt.« Kümpel befürchtet, dass auch der angesagte Schnee bis zum Wochenende nicht ausreichen wird, um die Rennwiese oder sogar den Breungeshainer Hang zu präparieren.
Keine künstliche Beschneiung
Da es am Hoherodskopf unter anderem aus Gründen des Naturschutzes keine künstliche Beschneiung gebe, würden die Skitage immer weniger. »Mit Schneekanonen ließe sich auch am Hoherodskopf eine längere Saison betreiben. Im vergangenen Winter hatten wir nur 16 Skitage, auf der Wasserkuppe dagegen 90«, so Kümpel.
Auch für den vereinseigenen Lift auf der Herchenhainer Höhe konnte sich Florian Appel gestern noch nicht festlegen. »Wir schauen am Freitag, ob etwas geht. Es muss noch schneien. Ob wir am Samstag öffnen können, werden wir auf unserer Internetseite mitteilen.«
Skilangläufer und Skiwanderer kommen mit weniger Schnee aus. So reichte die knapp 20 Zentimeter hohe Schneedecke bereits aus, dass am Dienstag der Naturpark Vulkanregion Vogelsberg das große Loipenfahrzeug einsetzen konnte.
Schon am Montag hatten ehrenamtliche Aktive des TGV Schotten mit einem kleinen Gerät eine Trainingsstrecke präpariert. »Die Zusammenarbeit und die Abstimmung mit der Skiabteilung des TGV klappt hervorragend«, freut sich Naturpark-Geschäftsführer Rolf Frischmuth.
Neu gespurt hatte das Team des Naturparks die drei und fünf Kilometer lange Touristenloipe sowie die Wettkampfloipe. »Der Zustand ist für den wenigen Schnee, der zudem noch neu gefallen ist, erstaunlich gut«, meint Frischmuth.
Natürlich gebe es noch einige Stellen, die noch nicht optimal seien, aber angesichts der sehr milden Temperaturen in den vergangenen Wochen seien die Bedingungen insgesamt gut. Die haben sich gestern durch die neuen Schneefälle und durch den Dauerfrost weiter verbessert.
Touristenloipe auch für Skater
Insgesamt habe sich die Investition von gut 40 000 Euro in die Grundsanierung des Loipenfahrzeuges im Jahr 2020 gelohnt. »Durch die neuen Gummiketten ist es jetzt möglich, auch bei recht wenig Schnee zu fahren. Das wäre bei den alten Metallketten nicht der Fall gewesen«, erläutert Frischmuth.
Vor diesem Winter wurde auch Hand an die Infrastruktur des Loipennetzes angelegt. Hessen Forst mit dem Schottener Forstamt, der Naturpark dank einer Förderung durch die hessische Landesregierung, und der TGV Schotten hatten im vergangenen Jahr in die Verbreiterung der Fünf-Kilometer-Touristenloipe investiert.
Sie ist jetzt durchgängig neben einer klassischen Diagonalspur auch in der Skating-Technik zu befahren. Diese Form des Skilanglaufes hat in den vergangenen Jahren auch unter zahlreichen weniger gut trainierten Aktiven neue Freunde gewonnen.
Zu den Arbeiten am Loipennetz gehörte neben Veränderungen an verschiedenen Wasserläufen und der Entnahme von Bäumen auch die Einrichtung einer neuen Abfahrt und eines neuen steilen Anstieges.
Der neue Streckenabschnitt ist allerdings nur Sportlern vorbehalten, die gut trainiert sind und die rasante Abfahrt entsprechend meistern können.