Lebenswerk gewürdigt

Florstadt (luc). Erstmals in der langen Tradition der Ehrungen für Florstädter Sportlerinnen und Sportler ist jetzt eine Auszeichnung während einer Parlamentssitzung verliehen worden: Helmut Kliehm erhielt den Sportehrenpreis.
Bürgermeister Herbert Unger (SPD) dankte Stadtverordnetenvorsteherin Ute Schneeberger (SPD), die diesen Punkt auf die Tagesordnung der letzten Stadtverordnetensitzung in diesem Jahr gesetzt hatte. Unter anderem wegen der Corona-Pandemie könne diese Auszeichnung erst jetzt verliehen werden, erklärte der Rathauschef.
Über 33 Jahre Vorsitzender
Der Sportehrenpreis ging an Helmut Kliehm, der über 33 Jahre lang von 1985 - zunächst kommissarisch, später ordentlich gewählt - bis 2019 als Vorsitzender des Reit- und Fahrvereins Nieder-Florstadt und Umgebung fungierte.
Kliehm wurde 1940 geboren und »war wahrscheinlich als Knirps dabei, als der Verein 1949 gegründet wurde«, sagte Bürgermeister Unger in seiner Laudatio.
Erstmals erwähnt wurde Kliehm auf alle Fälle in den 1950er Jahren als Reiter für seinen Verein. Einen Platz in die Vorstandsriege gab es ab 1973 als Beisitzer. 1980 stieg er zum stellvertretenden Vorsitzenden auf, und als der langjährige Vorsitzende Rudolf Rettberg zurücktrat, rückte Kliehm auf diesen Posten nach. 2019 schied er auf eigenen Wunsch aus, und die Vereinsversammlung ernannte ihn anschließend zum Ehrenvorsitzenden.
Bürgermeister Unger sagte: »In all diesen Jahren hat sich Helmut Kliehm nicht nur für seinen Verein, die Mitglieder und seine Pferde in herausragender Weise engagiert, wofür ihm im Jahr 2014 auch der Ehrenbrief des Landes Hessen verliehen wurde. Er hat sich auch stets für die Interessen des Sports im Allgemeinen und des Reitsports im Besonderen - und dies ausschließlich ehrenamtlich - eingesetzt. Auch wenn er nie ein Mann großer Worte war, so war er doch stets ein Mann großer Taten. Nicht lange fackeln, sondern anpacken, das war immer sein Motto. Wurde Hilfe benötigt, war er immer zur Stelle - egal, wer ihn um Hilfe bat.« Und wenn das Dach der Reitanlage mal undicht war, kletterte er noch mit weit über 70 Jahren hinauf, um es selbst zu reparieren. Unger: »Überflüssig zu erwähnen, dass er schon beim Bau der Reithalle zwischen 1966 und 1969 - der übrigens ersten dieser Art im Wetteraukreis - maßgeblich beteiligt war.«
Dann verlas der Bürgermeister die Ehrenurkunde; die Anwesenden im Saal zollten ihre Wertschätzung für Kliehms Lebenswerk und erhoben sich von ihren Plätzen. Zu den ersten Gratulanten gehörte Stadtverordnetenvorsteherin Ute Schneeberger.