Malle im »Fleeschter Narrenbau«

Nieder-Florstadt (im). Pure Lebensfreude, Witz, Show und Glamour - die zweite Kostümsitzung der Niddageister vom Florstädter Carneval Club (FCC) hatte alles, was man von einem gelungenen Fastnachtsabend erwarten kann. Jubelnd wurde im ausverkauften Nieder-Florstädter Bürgerhaus, dem »Fleeschter Narrenbau«, der junge Elferrat um Sitzungspräsident Yannik Steinbacher begrüßt, nachdem das Duo Ben Karell und Roy Glitter der Menge bereits ordentlich eingeheizt hatte.
Anschließend bewunderten die Gäste den, mit viel Ausstrahlung und perfekter Synchronizität dargebotenen, Tanz der FCC-Garde unter der Leitung von Nicole Albus.
Staubwedel und Schunkelrunde
Als werdender und letztlich doch verhinderter Opa grüßte Michael Hahn samt Kinderwagen aus der Bütt. Nachdem er brillant seiner verlorenen Jugend nachgetrauert hatte, verkündete der Landwirt, Sänger und CDU-Bürgermeister der Stadt Niddatal, dass er sich als Büttenredner auf Abschiedstournee befände, um sich voll und ganz seinem Amt widmen zu können.
Mit Bedauern ließ man den Narren im knallbunten Spiderman-Anzug ziehen, um sich dann den »Dancing Devils« zuzuwenden (Leitung: Josefina Kühn), die in der Kostümsitzung ihre Premiere feierten. Als adrette Zimmermädchen warfen sie ihre pinken Staubwedel weg und machten sich unter dem Motto »A little party never killed nobody« auf den Weg nach Malle.
Gleich zweimal begeisterte das Gesangsduo »Papedis« die Narrenschar: Schunkeln und Faschingslieder waren im ersten Teil der Sitzung angesagt, Mundart und Geschichten um das Pech mit Frauen, Handwerk und Haushalt folgten im zweiten. Dabei überzeugten Reiner Bentrup und Holger Wenisch mit Gesang, Akkordeonspiel und viel Charisma.
Atemberaubende Pirouetten, Räder, den Flic-Flac und mehrfach auch den gesprungenen Spagat zeigte Jola Kühn in einer mitreißenden Choreografie als FCC-Funkenmariechen. Trainiert wird die junge Solo-Tänzerin von ihrer Schwester Julia Kühn.
Als Krankenschwester stellte Rochsane Mentes fest, sie habe noch nie eine derart voll besetzte Notaufnahme gesehen. Es folgte ein witziger Vortrag über die Pandemie-Zeit unter dem Motto »Schatzi, trag’ einen Mundschutz« sowie eine Lektion über das Alter, in dem man auf Rosen gebettet wird, nämlich »Arthrosen, Neurosen, Fibrosen und Gürtelrosen«.
Weit von solchen Gebrechen entfernt machte sich Farmer Chris mit der Showdance-Gruppe »No Limits« (Leitung: Nicole Albus) im Stil von »Bauer sucht Frau« auf die Suche nach seiner »Elitescheuche fürs Leben«. Die dynamische Performance mit Traktor, Tieren und strahlenden Vogelscheuchen-Tänzerinnen im Sonnenblumendress schloss mit einem Happy End.
Von der Kerb in den Flieger
Der FCC-Vorstand um Vorsitzenden Christoph Lehr präsentierte zur Freude des Publikums ein Hit-Medley mit Songs von Britney Spears über die Spice Girls bis hin zu den Backstreet Boys. Nach einem gekonnten Gardetanz der »Dancing Devils« auf den Song »Was für eine geile Zeit« begab man sich erneut nach Malle: Diesmal waren es die ganz in Silber flimmernden »Hot Flames«, die direkt von der Fleeschter Kerb aus in den Mittelmeerflieger umstiegen.
Für den krönenden Abschluss sorgten die »Bachbouwe«. Das FCC-Männerballett, unter der Leitung von Johanna Bentrup, Franziska Walter und Dana Wenisch, hatte sich ins Wolfgang-Petry-Dress geworfen und brachte den Saal mit Hits wie »Du bist ein Wunder«, »Der Himmel brennt« und »Wahnsinn« zum Kochen.
Inmitten des Treibens begrüßte Sitzungspräsident Yannik Steinbacher auch seinen Vorgänger Benny Arnold, ebenso seinen Kollegen Max-Florian Repp vom Niddaer Carneval Club (NCC). Ein farbenprächtiges Finale und das Florstadt-Lied setzten den Schlusspunkt unter einen närrischen Abend.
