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»Manchmal braucht es einen längeren Atem«

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Von: Carsten Woitas

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Ortenberg (cwo). »Die Sicherung der medizinischen Versorgung war, ist und bleibt ein wichtiges Ziel unserer Arbeit.« Mit diesen Worten reagiert Ortenbergs Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring gemeinsam mit der Leiterin der städtischen Bauverwaltung, Maria Jansen, auf die Kritik des Ehepaars Dr. Yvonne und Andreas Müller zu den Entwicklungen hinsichtlich eines geplanten Neubaus eines Ärztezentrums am Marktplatz.

Die Rathauschefin stellt zudem klar, dass sie das Projekt noch nicht am Ende sieht.

Natürlich habe es Fehler gegeben, vor allem in der Kommunikation, räumt Ulrike Pfeiffer-Pantring ein. So wolle sie sich für die Zukunft vornehmen, in ähnlichen Fällen den Ablauf eines entsprechenden Verfahrens noch klarer zu vermitteln. Beispielsweise, dass die Ablehnung eines Förderantrags nicht gleichzeitig das komplette Aus für eine Förderung bedeuten muss. Das unterstreicht auch Maria Jansen: »Bei einem zu fördernden Projekt schauen wir nicht nur in einem Programm, ob eine Förderung möglich ist, sondern in vielen.« Dort, wo es als Erstes positive Rückmeldungen gebe und die Erfolgsaussichten recht gut scheinen, bereite man dann in der Regel den Förderantrag vor.

Leider kam in der aktuellen Situation auch etwas Pech hinzu. So habe es im Verlauf des Verfahrens einen Wechsel an der Spitze der Bauverwaltung gegeben, was dann zunächst Einarbeitungszeit für die neue Stelleninhaberin bedeutet habe. Darüber hinaus habe das beim Programm »Lebendige Zentren« begleitende Planungsbüro NH Wohnstadt mehrfach der zuständige Mitarbeiter gewechselt. Auch das habe zu Schwierigkeiten im Verfahren geführt.

Geschlossene Unterstützung

Was Ulrike Pfeiffer-Pantring allerdings betont, ist, dass die Stadt das Projekt Ärztezentrum von Beginn an geschlossen unterstützt hat: »Alle diesbezüglichen Entscheidungen im Magistrat erfolgten einstimmig.« Gerade in Bezug auf das vom Ehepaar Müller kritisierte Thema Erschließung und Parkplätze betont die Bürgermeisterin, dass die Stadt Ortenberg alle in ihrer Zuständigkeit liegenden Aufgaben abgearbeitet habe. An einem Projekt dieser Art seien aber mehrere Behörden beteiligt, und es gelte, verschiedene Satzungen zu berücksichtigen, in konkreten Fall zum Beispiel die Stellplatzsatzung, was die Bearbeitungszeit verlängere.

Bürgermeisterin und Bauverwaltungsleiterin stellen zudem klar, dass die Nichtberücksichtigung der Förderung für dieses Jahr nicht gleichzeitig bedeuten muss, dass es gar keine Förderung gibt. »Wir haben bislang noch keine offizielle Ablehnung der Förderung erhalten. Es ist lediglich so, dass in der Jahresplanung für dieses Jahr besagte Förderung nicht berücksichtigt wurde«, sagt Pfeiffer-Pantring. Abgesehen davon suche die Stadt aber gegenwärtig nach weiteren Förder- beziehungsweise Finanzierungsmöglichkeiten, beispielsweise ein Bürgschaftsmodell.

Die Rathauschefin verweist in diesem Zusammenhang auf Erfolge in der Vergangenheit: »Auch beim Energiedorf Bergheim hat es zunächst Rückschläge gegeben, sind Förderungen abgelehnt worden. Heute ist es ein großer Erfolg und Vorzeigeprojekt.« Ein weiteres Beispiel für eine kurzfristige Umsetzung eines Projekts sei der neue Kindergarten-Standort in Ortenberg gewesen, so Pfeiffer-Pantring.

»Manchmal braucht es eben einen längeren Atem, bis der Erfolg einsetzt«, erklärt die Bürgermeisterin. Sie würde es zwar bedauern, wenn die Stadt das Ziel nicht gemeinsam mit Dr. Yvonne Müller erreichen könne. Aber selbst für diesen Fall arbeite man daran, die ärztliche Versorgung schnellstmöglich sicherzustellen.

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