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Mariä Himmelfahrt - mehr als Kräuterweihe

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Angesichts von Krieg und Terror, tödlichen Unfällen, unheilbaren Krankheiten und Naturkatastrophen ist das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel auch für viele Gläubige eine Herausforderung.

Maria wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Der so positive Blick auf das Lebensende der Gottesmutter scheint sich auf den ersten Blick nur schwer mit den oft tragischen Todesfällen vereinbaren zu lassen, mit den wir in den Medien täglich konfrontiert werden. Die Bibel erzählt uns zwar nichts über die Aufnahme Mariens in den Himmel, aber dieses Fest ist das älteste Marienfest überhaupt. Seit dem fünften Jahrhundert wird dieses traditionsreiche Fest gefeiert.

1950 hat Papst Pius XII. als Glaubenssatz (Dogma) festgelegt, »dass Maria nach Ablauf ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde«.

Es ist ein Fest mit besonders großer Naturverbundenheit. An vielen Orten werden verschiedene Kräuter gesegnet. Der Legende nach soll ein wunderbarer Kräuterduft zu riechen gewesen sein, als man das Grab von Maria öffnete. Sie selbst sei nicht mehr im Grab gewesen, sondern direkt nach ihrem Tod in den Himmel aufgenommen worden - so berichtet es die Legende.

Für die katholische Kirche ist die Aufnahme Mariens in den Himmel zur Verheißung geworden. Jedes Jahr erinnert dieses Marienfest daran, dass wir Christen eine Hoffnung haben, die über die Grenze des Todes hinausgeht.

Gott wird auch uns als seine Kinder einmal im Himmel vollenden, auch wenn wir uns jetzt die Herrlichkeit des Himmels nicht vorstellen können.

Das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel ehrt die Mutter Jesu. Es ehrt vor allem ihren Glauben, der den Willen Gottes annimmt und doch auch ein ganzes Leben um ihn ringt.

Vielleicht ist das auch ein Grund, warum sich der Brauch der Kräuterweihe an ihrem Fest bis heute gehalten hat. Der Glaube Mariens hatte viele Seiten, bei denen sich Freude und Leid, das Süße (süßer Blumenduft von Rosen und Lilien) und Herbe (herbe Geruchsnoten wie Wermut, Rosmarin und Salbei) finden. Doch genau diese Mischung spiegelt die Intensität eines Lebens nach Gottes Willen wider.

Das uralte Fest Mariä Himmelfahrt soll auch für uns Anlass sein, Gott für all das zu danken, was er uns Menschen durch die Natur geschenkt hat und für unser Leben, das wir dankbar genießen dürfen.

Pfarrer Zbigniew Wojcik,

Pfarrvikar im Pastoralraum

Wetterau-Ost.

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