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Martin Maree will mit German Afro-Pop durchstarten

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Von: Christian Berg

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Will den Traum von der Musik-Karriere leben: Sänger Martin Maree aus Eichelsdorf. © pv

Seitdem er 13 Jahre alt war, macht Martin Maresch Musik. Jetzt, mit 41, soll der Traum von der Musik-Karriere endlich wahr werden. Unter seinem Künstlernamen Martin Maree hat er gerade seine erste Single »Suto E Dia« veröffentlicht.

Eines ist Martin Maresch offensichtlich nicht: abergläubisch. Sonst hätte der Sänger, der in Eichelsdorf lebt, nicht am Freitag vergangener Woche, einem 13., seine erste Single »Suto E Dia« veröffentlicht. »Bislang gab es nur positives Feedback. Sogar die Stadt Nidda hat mir in den sozialen Medien gratuliert. Das fand ich sehr rührend«, erzählt der 41-Jährige.

Der Traum von der Musik-Karriere - er soll jetzt endlich wahr werden. Mit »Suto E Dia« als Prototyp eines neuen, von ihm entwickelten Genres: German Afro-Pop. Als Martin Maree möchte der Eichelsdorfer für gute Laune stehen, für eingängige, deutschsprachige Pop-Musik mit groovenden Beats und einer an afrikanische Klänge erinnernden Soundästhetik. Das kommt nicht von ungefähr, Mareschs Wurzeln liegen in Gambia.

Damit der Sprung in die Charts gelingt, hat er zwei starke Partner an seiner Seite: seinen Produzenten Torsten Bader und seine Managerin Natascha »Nash« Nopper. Baders Referenzen lesen sich beeindruckend, er hat bereits mit vielen Größen aus den Bereichen Schlager, Pop, Rock oder Rap zusammengearbeitet, darunter Andrea Berg, Mark Forster, Xavier Naidoo, Die Happy oder Samy Deluxe. Nopper ist seit 2005 PR-Managerin der Fantastischen Vier und gerade ins Künstler-Management eingestiegen.

Eine Idee wird Realität

Wie kommt ein in der Musikindustrie unbeschriebenes Blatt an solche Kontakte? »Nash habe ich 2011 während der Echo-Verleihung kennengelernt. Ich war Background-Sänger beim Ex-Rapsoul-Sänger CJ Taylor, wir waren zur Aftershow-Party eingeladen. Wir haben uns gut verstanden, sind über E-Mail und Facebook in Kontakt geblieben«, erzählt Maresch.

Bader hat er 2021 über Facebook kennengelernt, nachdem er verschiedene Produzenten wegen einer Zusammenarbeit kontaktiert hatte. »Ich hatte viele Songs geschrieben und ins Internet gestellt und dann die Idee, German Afro-Pop zu machen, weil es so was noch nicht gibt. Torsten hat sich als erster gemeldet und hatte Lust, mit mir zu arbeiten«, schildert Maresch.

Also fährt er zu ihm ins Studio in Weil der Stadt und singt vor. »Ein Lied von Laith Al-Deen. Aber das hat ihn nicht überzeugt. Er sagte, er sieht mich woanders, mit German Afro-Pop könne ich mich von der Masse abheben. Also haben wir angefangen, das zu entwickeln«, sagt Maresch.

Zu Hause in Eichelsdorf schreibt er 30 Hooks, um Bader zu überzeugen. Mit Erfolg: »Er hat sich alles angehört und irgendwann gesagt: Ja, das ist es. Komm vorbei, wir nehmen das auf.« Seit 2022 arbeiten die beiden zusammen. Als er Nopper erzählt, dass er einen Produzenten an der Hand hat, »war sie sofort begeistert. Sie unterstützt mich total und gibt alles. Sie ist eine richtige Traum-Managerin«.

Doch bis dahin war es ein langer Weg. Schon als kleiner Junge singt Maresch gerne, für seine Eltern, für Verwandte, für kurze Zeit sogar im Männergesangverein Rainrod. »Aber das war nicht so mein Ding«, sagt Maresch und lacht. Mit 13 beginnt er, selbst Musik zu machen, beim Fasching des Jugendclubs Rainrod steht er zum ersten Mal auf der Bühne.

Mit 16 tritt er bei Disco-Abenden auf, ab 18 in Diskotheken. Er beginnt, eigene Texte zu schreiben, produziert Musik mit Georg Crostewitz aus Ortenberg. Später tritt er bei Events in Köln auf, lernt immer wieder Leute kennen, knüpft Netzwerke. Bis 2010 CJ Taylor auf ihn zukommt und fragt, ob Maresch bei ihm im Background singen möchte. Ein Jahr lang ist er mit dem Sänger auf Tour.

Ziele: Album und Plattenvertrag

Gesundheitliche Probleme werfen Maresch dann aus der Bahn. Er zieht sich zurück, schreibt aber viel, stellt Songs ins Internet. Erst ab 2016 wird er wieder aktiver - und tüftelt am Plan, mit German Afro-Pop durchzustarten.

Die großen Ziele sind ein Album und ein Plattenvertrag. Fünf Songs sind bereits fertig - »alles Ohrwürmer«. Im Mai soll die nächste Single erscheinen, der Sommersong »Sawa Sawa«. Den hat Maresch mit Tamara Olorga geschrieben, Songwriterin des Jahres 2022 in Österreich. »Nash sagt, dass wir für den Sommer eine Monster-Single haben«, freut sich Maresch.

Das Timing hätte nicht besser sein können. Der Eichelsdorfer hatte sich bis zum 40. Geburtstag eine Deadline gesetzt. »Ich habe mir gesagt: Wenn es bis dahin mit der Musik nicht klappt, mache ich was anderes. Eine Woche vor meinem 40. Geburtstag kam alles zustande, wie ein Geschenk«, sagt Maresch. »Mir fehlen immer noch die Worte, dass das alles jetzt passiert ist.«

Martin Maresch kommt 1981 in Hamburg zur Welt. Nach der Geburt wird er adoptiert und wächst bei Detlef und Elfriede Maresch in Rainrod auf, wo sein Adoptivvater als Pfarrer arbeitet. Seine leibliche Mutter kennt er nicht. Seitdem er 16 ist, lebt er mit der Familie in Eichelsdorf.

Auf seine Kindheit und Jugend als Afrodeutscher in Oberhessen lässt er nichts kommen. »Ich hatte eine glückliche Kindheit, habe mich wohlgefühlt, war beliebt. Da mein Vater Pfarrer war, wurde ich vielleicht auch anders wahrgenommen«, sagt Maresch. Manchmal sei er wegen seiner Hautfarbe gehänselt worden, »aber das habe ich mir nicht gefallen lassen«. Fun fact: »Ich konnte auch Platt verstehen und ein bissi mitschwätze.« Afrodeutsche Freunde, die in Frankfurt oder Berlin leben, hätten viel schlimmere Erfahrungen gemacht, »das ist der Wahnsinn«.

»Suto E Dia« bedeutet »Gute Nacht« auf Mandinka - eine Sprache, die in Gambia gesprochen wird. Maresch spricht die Sprache zwar nicht und war auch noch nie in Gambia, »aber ich schaue im Internet nach, wie Wörter korrekt ausgesprochen werden, und achte darauf, dass es auch die Deutschen aussprechen können. Schließlich soll alles zu einem Ohrwurm passen«.

Den Text sowie die Text- und Gesangsmelodie zu »Suto E Dia« hat Maresch selbst geschrieben, Torsten Bader produzierte anschließend das Instrumental.

Die Single ist auf Spotify und Amazon Music als Stream verfügbar, auf iTunes und Amazon kann das Lied kostenpflichtig heruntergeladen werden. Weitere Infos gibt es auf Social Media: www.instagram.com/martin_maree_music, www.facebook.com/martin.maresch.3 und www.youtube.com/@martinmaree3499.

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