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Mehr Sicherheit für Rückhaltebecken in Ulfa

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Die Hochwasserentlastung mit Durchlassbauwerk des Rückhaltebeckens bei Ulfa wird nun noch intensiver überwacht. © Stefan Weil

Der Wasserverband Nidda hat zwei neue Messstellen eingerichtet, um die Dichtigkeit des Erddamms zu überprüfen.

Ulfa (sw). Der Wasserverband Nidda hat für sein Rückhaltebecken bei Ulfa zwei neue Messstellen am Fuß des Damms eingerichtet. »Das dient zur Erhöhung der Sicherheit der Anlage«, betont Betriebsleiter Stefan Schulz dazu.

Bisher gibt es bereits acht Messstellen, mit denen man die Dichtigkeit des Erddamms fernüberwachen kann. Die Daten gehen über Funk an die Steuerungszentrale im Wasserverbandsgebäude am Nidda-Stausee. »Mit den beiden neuen Messeinrichtungen schaffen wir noch mehr Sicherheit«, sagt Schulz. »Wir können jetzt noch besser erkennen, wo das Grundwasser steht und ob das Auswirkungen auf die Dichtheit des Sperrwerks hat. Im Bedarfsfall kann man so dann schnell reagieren.«

Die Anlage entstand 1965

Die Arbeiten führte ein Spezialunternehmen aus Günzburg aus. Die Bohrungen erfolgten bis zur Basaltschicht in einer Tiefe von 5,5 Metern beziehungsweise 12,5 Metern. Nach der Bohrung ließ man Drucksonden in die Löcher hinab. Die so ermittelten Daten werden per Funk an das Steuerungszentrum zur Fernüberwachung übertragen.

Das Hochwasserrückhaltebecken Ulfa wurde als erste Anlage dieser Art des Wasserverbands Nidda im Jahr 1965 errichtet. Das Niederschlags- beziehungsweise Einzugsgebiet hat eine Fläche von fast 20 Quadratkilometern. Bei vollständigem Anstau ist die Wasserfläche rund 46 Hektar groß, das maximale Stauvolumen beträgt 1,1 Millionen Kubikmeter. Im Allgemeinen dauern die Anstauphasen nach starken Niederschlägen bis maximal 48 Stunden. »Das ist immer nur ein kurzfristiger Vorgang«, erklärt Schulz. »So schnell wie möglich geben wir das Wasser wieder in die Ulfa ab.« Der 250 Meter lange und sieben Meter hohe Damm ist aus Erde mit tonigem, feinkörnigem Schluff aufgeschüttet und hat auf beiden Seiten die gleiche Hangneigung. Auf der linken Seite kurz vor dem Damm befindet sich der Durchlass für die Ulfa und dem kleineren Hirzbach, der hier in die Ulfa mündet. Oberhalb des Durchlasses befindet sich eine Hochwasserentlastung. Durchlass und Entlastung führen in einen zweigeteilten Stollen über, der in einem Tosbecken jenseits des Damms endet. Etwa 2,1 Kilometer unterhalb des Damms mündet die Ulfa in die Nidda.

Die Rückhalteanlage war bis jetzt nur zweimal nahezu bis zum maximalen Höchststand angestaut, 1966 und in den 70er-Jahren. Eindeutig bewährt habe sich die Anlage auch beim starken Hochwasser Ende Januar 2021, wie Stefan Schulz betont. Die Anlage bei Ulfa sei auch als Verbund mit dem Rückhaltebecken bei Eichelsdorf und der Nidda-Talsperre zu sehen. »Damit können wir die Nidda in Hochwassersituationen regulieren«, erklärt der Betriebsleiter.

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Ein Unternehmen aus Günzburg setzt zwei Bohrungen für neue Messstellen zur Fernüberwachung am Fuß des Damms. © Stefan Weil

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