Mehr Strom aus Helfersdorf: Flächen für Fotovoltaik werden ausgeweitet

Neben den schon vorgesehenen beiden Grundstücken wird nun ein drittes Areal in die Planungen für eine Freiflächen-PV-Anlage in Helfersdorf einbezogen. Das hat die Kefenroder Gemeindevertretung beschlossen.
Um Fotovoltaik ist es erneut in der Kefenröder Gemeindevertretersitzung gegangen, die im Bürgerzentrum Holzwich (Helfersdorf) getagt hat. Bereits im November hatten das Parlament der Verpachtung zweier Grundstücke an die Gesellschaft Reneco in Brachttal zugestimmt. Absicht ist, eine Freiflächen-PV-Anlage zu errichten.
Für dieses Projekt soll nun ein drittes Grundstück einbezogen werden, was die Gemeindevertretung denn auch einstimmig befürwortete. Das Areal befindet sich im Eigentum der Kommune und soll verpachtet werden; Planung und Errichtung übernimmt Reneco. Wie der stellvertretende Gemeindevertretungsvorsitzende Daniel Deckenbach (CDU) schilderte, beschäftigte sich zuvor der gemeindliche Haupt- und Finanzausschuss (HFA) mit dem Thema.
Laut Bürgermeisterin Kirsten Frömel (parteilos) grenzt das dritte Grundstück unmittelbar an eine der beiden anderen Flächen. Das Unternehmen Reneco ist ihren Worten zufolge an der Vergrößerung interessiert.
Positive Wirkung auf Finanzen
Sebastian Kaiser (SPD) gab die Diskussion im HFA wieder, in dem die Gemeindevertreter die neuen Pläne bejaht hätten. Ziel sei eine positive Auswirkung auf die finanzielle Situation der Kommune, da ein zusätzliches Grundstück für die Freiflächen-PV-Anlage mehr Einnahmen generiere.
Christdemokrat Deckenbach erkundigte sich bei der Bürgermeisterin nach den Bedenken, die die Jagdgenossenschaft Helfersdorf in dieser Sache geäußert hatte. »Wie ist der Sachstand? Konnten die Bedenken ausgeräumt werden?«, hakte er nach.
Frömel antwortete: »Die Jagdpacht bleibt bestehen, der Bezirk wird nicht aufgelöst. Der Jagdpächter verliert ein Stück der bejagbaren Fläche, das hat aber keine Auswirkungen auf den Jagdpachtbezirk.«
Ihren Worten zufolge führte das Rathaus Gespräche mit den Helfersdorfer Waidmännern. Diese hätten Sorge, die Jagd nicht mehr so ausführen zu können wie vorher, weil nun ein Stück bejagbarer Fläche wegfällt. Befürchtung war, dass der Jagdbezirk dadurch seine Selbstständigkeit verliert.
Jagdbezirk bleibt selbstständig
Wie das Hessische Jagdgesetz laut der Sitzungsvorlage allerdings besagt, zählen auch solche Flächen zum Jagdbezirk, auf denen die Jagd ruht. Die Selbstständigkeit des Bezirks Helfersdorf wird durch die Errichtung und Einzäunung der Anlage somit offenbar nicht gefährdet.
Laut Frömel fragte die Gemeindeverwaltung bei der Jagdgenossenschaft Kefenrod an, ob diese den Helfersdorfer Kollegen einen Streifen Land als Ausgleichsfläche abgeben. Die Kefenröder wollten laut Frömel aber weder an den Gebietsgrenzen etwas ändern noch darüber Gespräche führen.
Bereits seit zwei Jahren steht das Thema Freiflächen-PV-Anlage auf der Agenda der Gemeindeverwaltung. Anfang 2021 wurde das Rathaus erstmals mit einem entsprechenden Antrag konfrontiert.
Anliegen war es, einen Bebauungsplan zur Ausweisung eines Sondergebiets für Freiflächen-PV-Anlagen herbeizuführen. Die gemeindlichen Gremien beauftragten die Verwaltung daraufhin, geeignete Flächen zu suchen und zu prüfen.
In Zusammenarbeit mit dem Energieversorger Ovag fiel die Wahl auf die zunächst zwei Grundstücke in der Gemarkung Helfersdorf. Um den maximalen Ertrag zu erzielen, soll die Ausrichtung der PV-Panels in Ost-West-Richtung erfolgen.