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Minus vor allem durch Kinderbetreuung

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Echzell (arc). Der Haushalt der Gemeinde Echzell sieht für das Jahr 2024 ein Minus von rund 450 000 Euro vor, wie Bürgermeister Wilfried Mogk in der jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter erklärte. Nach kurzer Erläuterung beschlossen die Gemeindevertretung einstimmig, den Entwurf zur weiteren Beratung in den Haupt- und Finanzausschuss zu verweisen.

Wie der Bürgermeister erklärte, plane man 2024 mit Einnahmen in Höhe von 15 236 695 Euro, denen Ausgaben von 15 689 015 Euro entgegenstehen, somit ergebe sich ein Minus von 452 320 Euro. Die Ausgaben verteilten sich zu je etwa einem Drittel auf Personalkosten, Schul- und Kreisumlagen sowie Energie- und Unterhaltungskosten. Hierzu erläuterte Mogk weiter, dass die Kommune derzeit berechnet nach Vollzeitstellen zwei Beamte habe, 75,25 sonstige Beschäftigte, zehn Auszubildende und vier Praktikanten. Den größten Anteil bei den Personalkosten entfielen auf die Kinderbetreuung, diese hätten sich allein in seiner Amtszeit verdreifacht, so Mogk. Diese große Steigerung rühre von Anforderungen des Bundes her, die zwar an die Kommunen gestellt, jedoch nicht mitfinanziert würden, beklagte der Bürgermeister.

Straßensanierung ins Stocken geraten

Bei den anstehenden Investitionen für das kommende Jahr sind das Feuerwehrhaus in Bingenheim mit rund 2,3 Millionen Euro, die Erweiterung des Feuerwehrhauses Echzell-Gettenau mit etwa einer Million, die Landesgartenschau mit drei Millionen sowie die Schaffung einer neuen »Dorfmitte« zwischen Rathaus, evangelischer Kirche und Museum die größten Posten.

Die Sanierung der Straßen innerhalb der Großgemeinde sei etwas ins Stocken geraten, weil die Kosten in der Vergangenheit wesentlich höher ausgefallen waren als veranschlagt. Nachdem diese Sanierungen nicht mehr über die Anlieger direkt finanziert werden, sondern über die Grundsteuern A und B, sei auch hier eine Erhöhung nötig. Die Grundsteuer A (für land- und forstwirtschaftliche Grundstücke) soll auf 332 Prozent ansteigen, die Grundsteuer B (bebaute Grundstücke) auf 530 Prozent; außerdem soll die Gewerbesteuer auf 370 Prozent erhöht werden.

Der Bürgermeister deutete an, dass wahrscheinlich auch für das Jahr 2025 mit einer Steigerung der Grundsteuern zu rechnen sei.

Auch der von Revierförsterin Sarah Liebelt für 2024 vorgestellte Waldwirtschaftsplan wies einen Fehlbetrag von rund 100 000 Euro aus. Seit 2019 sei der Wald durch Stürme, Schädlinge und Dürre ein Minusgeschäft, erklärte Liebelt. Man habe für das kommende Jahr mit dem Schlimmsten gerechnet, wie in den letzten Wirtschaftsjahren auch. Und wie in den letzten Jahren hoffe man, dass es nicht ganz so schlimm komme wie befürchtet.

Dies habe in den vergangenen Jahren zu positiven Überraschungen geführt, erklärte Liebelt und ergänzte, dass man derzeit mehr mit dem Erhalt des Waldes im Hinblick auf den bereits stattfindenden Klimawandel zu tun habe als mit der Erwirtschaftung von Überschüssen.

Bürgermeister Mogk erklärte einmal mehr, dass die Kommune mit ihren Gebühren und Steuern keinen Gewinn erwirtschaften dürfte, man dürfe dadurch maximal kostendeckend arbeiten. Ein Verschieben aus einzelnen Haushaltspositionen in andere sei deshalb nicht möglich.

Lediglich aus der Einkommen- und Gewerbesteuer generiere man frei verfügbares Vermögen. Anders als in anderen Kommunen in der Wetterau sei die Einwohnerzahl in Echzell allerdings gesunken, was deshalb zu geringeren frei verwendbaren Einnahmen führe. Allerdings habe man rund 150 000 Euro Einnahmen aus Bußgeldern, die man verwende, um das Minus bei der Kinderbetreuung etwas geringer zu halten.

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