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Mit alten Sorten, Freude und Zeit zum Titel

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Carmela Lombardi vom Vorstand der Obst- und Gartenbauer sowie Vorsitzender und Moderator Johannes Naumann (r.) beglückwünschen den Drittplatzierten Tillmann Erk, den Zweitplatzierten Roland Emrich und Apfelweinkönig Günter Müller (v.l.) zu ihrem Erfolg. © pv

Das Apfelweinkeltern liegt ihm im Blut, bereits seine Eltern und Großeltern kannten sich damit aus. Nun kürte man Günter Müller zum Apfelweinkönig von Ortenbergs Obst- und Gartenbauverein.

Lißberg (red). Ortenberg hat einen neuen Apfelweinkönig. Günter Müller setzte sich bei der traditionellen Wahl, ausgerichtet vom Ortenberger Obst- und Gartenbauvereins, in der Lißberger Burghalle durch.

Die Veranstaltung war gut besucht, und erfreulicherweise zeigten viele junge Menschen Interesse an der Apfelweinherstellung. Dieses Jahr reichten 20 Kandidaten ihre Apfelweinproben ein, so viele wie noch nie. Es war ein spannender Abend, kurzweilig moderiert vom Vorsitzenden Johannes Naumann. Dieser gab dem Publikum viele interessante Informationen rund um das Thema Apfelwein und über die Teilnehmer.

Auch dieses Jahr war die Wahl wieder ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen. Der neue Ortenberger Apfelweinkönig Günter Müller erzielte bei der Bewertung mit 45 von 50 möglichen Punkten das beste Ergebnis. Dicht hinter ihm folgte mit 43 Punkten auf dem zweiten Platz Roland Emrich und mit 42 Punkten belegten Andreas Alt und Tillmann Erk vom Apfelweinkartell den dritten Platz.

Bei der Preisverleihung gab es für alle Teilnehmer viel Applaus. Die Zweit- und Drittplatzierten erhielten als Preis einen Edelobstbrand und Günter Müller bekam den großen Wanderpokal und einen »Apfelweinkönig«-Bembel.

Das Keltern liegt in der Familie

Günter Müller ist kein Unbekannter, was die »Stöffchen«-Herstellung anbelangt. Schon seine Eltern und Großeltern kannten sich damit aus. Er gab einen Einblick in seinen Herstellungsprozess und erklärte, dass er eigentlich nichts Besonderes mache und sehr traditionell vorgehe. Die Äpfel werden nur kurze Zeit gelagert bevor sie gepresst werden. Das Pressen erfolgt noch mit einer Handpresse und die ganze Familie - Kinder und Enkel - helfen mit. Man begutachtet jeden Apfel und sortiert die Faulen aus. Wichtig sei auf jeden Fall die Sauberkeit beim Herstellungsprozess. Danach kommt der Apfelsaft in Gärbehältern in den Gewölbekeller und Müller kontrolliert regelmäßig den Gärspund. Das sei alles, den Rest erledige die Zeit. Mitentscheidend seien die verschiedenen alten Apfelsorten der Familie, die diesen Apfelwein zu etwas Besonderem mache. Und vielleicht ist es auch die Freude an der Herstellung, die man dann schmecken kann.

Für die neun Jurymitglieder Hans Dehn, Harald Bieger, Edina Limpert, Roland Emrich, Ebru Rother, Frithjof Rother, Tillmann Erk, Klaus Oltmann und Valentin Schwarz war es keine einfache Aufgabe, die große Anzahl an Apfelweinproben zu bewerten. Einigkeit bestand darin, dass es sich bei allen Proben um gute Apfelweine handelte.

Auch die Besucher hatten die Möglichkeit, sich an der Blindverkostung zu beteiligen und aus den 20 Proben ihren persönlichen Favoriten zu wählen oder zu versuchen, ihr eigenes »Stöffche« unter den Mitbewerbern herauszuschmecken. Ronald Alt war mit dem Bembel stets zur Stelle, wenn Moderator Johannes Naumann eine neue Nummer aufrief, und verköstigte nicht nur die Juroren. Um eine absolut unbeeinflusste Benotung zu gewährleisten, hatte man die teilnehmenden Apfelweine vorab in nummerierte Bembel gefüllt, deren namentliche Zuordnung vor den Juroren geheim blieb.

So fachsimpelte man in der Burghalle auf beiden Seiten des Wertungstischs ordentlich, ließ sich die Apfelweine schmecken, ebenso wie die eine oder andere Portion Handkäse oder Brezel, die die Ortenberger Obst- und Gartenbauer für ihre Gäste vorbereitet hatten.

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