Mit fetzigem Auftakt: Ober-Seemer Markt feiert erfolgreichen Neustart

Trotz des regnerischen Wetters können sich die Aktiven des Marktvereins Seemental freuen: Die ersten beiden Festtage haben für eine gelungene Wiederbelebung des Ober-Seemer Marktes gesorgt
Ober-Seemen (ten). Der Corona-Pandemie drohte auch der Ober-Seemer Markt zum Opfer zu fallen. Vor allem junge Ehrenamtliche haben sich im Marktverein Seemental zusammengefunden, um das Traditionsfest zu retten. Das scheint nach den ersten Tagen gelungen zu sein.
Den Organisatoren war klar, dass sie beim Konzept des Traditionsmarktes stärker als bisher ein jüngeres Publikum ansprechen müssen. Deshalb richtete sich das Programm der ersten beiden Abende vor allem an Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene. Auch wenn der eigentliche Festplatz dabei weitgehend leer blieb, scheint das Konzept aufgegangen.
Schon am Freitagabend kamen nach Schätzungen der Veranstalter mindestens rund 600 junge Besucher in das Festzelt zur Snap-Wall-Party. Bei Musik, die von den DJs Mo und Firebird XXL aufgelegt wurde, feierten und tanzten sie ausgelassen in die erste Nacht des 181. Ober-Seemer Marktes hinein.
Videoleinwand zahlt sich aus
Die besondere Attraktion der Snap-Wall-Party sollte eine Videoleinwand an der Stirnseite des Zeltes sein, auf die die Partygäste eigene Bilder oder Texte projizieren konnten.
Ob die Besucher dieses Konzept, das natürlich davon lebt, dass es von möglichst vielen mit Inhalten gefüllt wird, annehmen, war eine der Fragen im Vorfeld.
Tatsächlich wechselten sich in kurzer Folge Selfies und lustige Motive auf der Wand ab. Die zusätzliche Möglichkeit zur Kommunikation unter den Partygästen kam offenbar gut an.
Eine Besonderheit des jungen Publikums ist, dass es viel später als man es von früheren Festen gewohnt ist, zur Party geht. Erst am späten Abend, deutlich nach 21 Uhr begann sich das Festzelt zu füllen, dafür wurde dann bis in die Nacht hinein gefeiert.
Das zeigte sich auch am Samstag. Zwar wurde der Abend bereits vor 21 Uhr von der Ober-Seemer Band »Socks Off« eröffnet. Aber erst Stunden später vor Mitternacht erreichte die Stimmung bei der Partyband »No Change« ihren Höhepunkt.
Mit ihrem Repertoire aus Rock- und Pop-Titeln, Schlagern und Techno trafen sie den Geschmack des Publikums. Immer wieder wurden mehrere beliebte Titel in eigens arrangierten Medleys zusammen gefasst.
Musikauswahl zum Mitsingen
Verbindendes Element der Musikauswahl war, dass sich die Stücke zum Mitsingen eigneten. Dazu suchte die Band intensiv den Kontakt zum Publikum. Gäste wurden auf die Bühne geholt, um ein gemeinsames Selfie zu machen.
Sang eine Gruppe besonders engagiert mit, bekam sie auch schon mal das Mikrofon von der Bühne herunter gereicht.
Trotz des insgesamt regnerischen Wochenendes blieben die ersten beiden Abende zumindest weitgehend trocken. »Zum Glück hat das Wetter gehalten«, freute sich Fabian Orth vom Marktverein.
»Das ist wichtig für die Standbetreiber.« Obwohl sich das Marktgeschehen am Freitag und Samstag vor allem im Festzelt abspielte, zog es doch einige Besucher auf den Festplatz.
An der Schießbude oder beim Büchsenwerfen ließ man die Traditionen des Marktes aufleben. Plastikblumen oder Stofftiere wurden als Trophäen gerne mitgenommen.
Dass sich die Ober-Seemer mit den Bürgerinnen und Bürgern der Region über die gelungene Wiederbelebung freuen, zeigte auch der Sonntag. Trotz wiederholter Regenschauer ließen sich die Gäste nicht von einem Marktbesuch abhalten.