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Mitgefühl statt Superkräfte

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Von: red Redaktion

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Michael Geist hat seine Tochter Xenia für die HR 4-Aktion »Hessens Helden« nominiert. Die 23-jährige Borsdorferin engagiert sich auf vielfältige Weise ehrenamtlich für ihre Mitmenschen. © pv

Borsdorf (red). Nicht nur für ihren Vater Michael ist Xenia Geist aus dem Niddaer Stadtteil Borsdorf eine Alltagsheldin. Die 23-Jährige hilft Senioren beim Handyeinrichten, spielt Fußball mit Geflüchteten und bringt als Weihnachtsengel den Nachbarskindern Geschenke.

Als Michael Geist (60) von der HR 4-Aktion hörte, war sofort klar, wen er für »Hessens Helden« vorschlagen würde, denn es »zieht sich wie eine Schnur durch ihr ganzes Leben. Schon im Kindergarten wurde ganz deutlich, dass sie immer für andere etwas machen will.« Er sei »sehr, sehr stolz« auf seine Tochter, bekennt er im Gespräch mit dem Radiosender und dieser Zeitung, denn sie habe ihre gesamte Schulzeit hindurch und auch danach immer wieder aus eigenem Antrieb in der Nachbarschaft, im Ort und darüber hinaus geholfen, wo sie nur konnte.

Nicht groß reden, sondern anpacken

»Das Tollste, was sie ausmacht, ist, dass sie von Natur aus einfach sieht: ›Wo kann ich was tun, wo kann ich helfen?‹«, erklärt Vater Michael. Und er bescheinigt ihr genau jene Qualitäten, die der Schirmherr der Aktion, Hessens Ministerpräsident Boris Rhein, in seinem Aufruf formuliert hatte: »Um im täglichen Leben eine Heldin oder ein Held zu sein, braucht man …keine Superkräfte. Man braucht Mitgefühl, man braucht Hilfsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein.«

Alle Jahre wieder zog Xenia beispielsweise »als Weihnachtsengel mit meinem Bollerwagen« von Tür zu Tür, um den Kindern Geschenke zu bringen. Auch und gerade in der schwierigen Corona-Zeit hat sie Verwandte, Bekannte und Nachbarn in den unterschiedlichsten Bereichen unterstützt - sei es durch Technik-Training für Senioren, die mit Internet und Smartphones ihre Probleme hatten, mit Babysitting oder auch indem sie für vulnerable Menschen den Einkauf organisierte. »Das macht uns als Eltern sehr stolz, und man kann gar nicht alles aufzählen, da es der gelebte Alltag unserer Tochter ist«, erzählt Michael Geist, sichtlich bewegt.

So überrascht es kaum, dass Xenia bereits als Mittelstufen-Schülerin eine Auszeichnung von der Volksbank Mittelhessen für ihr ehrenamtliches Engagement erhielt, was sie wohl zusätzlich angespornt hat, bis heute konsequent zum Wohl anderer Einsatz zu zeigen. So ist sie auch als Trainerin beim Mädchen- und Frauenfußball aktiv, wo sie ihre sportlichen Talente einbringen kann: »Es ist einfach toll zu sehen, wie die Kinder sich entwickeln - manche habe ich von ganz klein bis in die U17-Nationalmannschaft begleitet. Es ist so schön, dann die Spielerinnen, die man früher trainiert hat, im Fernsehen zu sehen sind«, erzählt Xenia Geist

Sie selbst »hatte gar nichts davon mitbekommen«, dass ihr Vater sie bei der HR 4-Aktion ins Gespräch gebracht hatte, und war dementsprechend »ziemlich überrascht über die Interview-Anfrage, aber sehr stolz, dass ich das alles geschafft habe«.

Noch bis Ende dieses Monats besteht zudem die Möglichkeit, dass Hessinnen und Hessen unter der Internetadresse www.hr4.de bei dem Radiosender auch ihren persönlichen Weihnachtsengel nominieren können.

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