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Mitten im amerikanischen Familienleben

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Von: Monika Eichenauer

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Diese Jugendlichen sind zusammen mit acht weiteren Schülerinnen und Schülern für zwei Wochen in Tinley Park gewesen und haben jede Menge Erfahrungen mitgebracht. Als Begleitung dabei: die Lehrerinnen Martina Bartel-Herrmann und Sabrina Link. © Monika Eichenauer

Büdingen (co). »Eine große Bereicherung, wunderbare Herzlichkeit, tolle neue Freundschaften und unvergessliche Erlebnisse«, nennen die Schüler des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums ganz spontan als prägende Eindrücke, die sie von ihrer Reise in die US-amerikanische Partnerstadt Tinley Park bei Chicago mitgebracht haben. 16 Austauschschüler zwischen 16 und 18 Jahren weilten über die Herbstferien 14 Tage in Tinley Park, wohnten bei ihren Partnern, die im Juni zwei Wochen in Büdingen waren, und besuchten mit ihnen die Victor J.

Andrew High School. Begleitet wurden die Jugendlichen von den Lehrerinnen Martina Bartel-Herrmann und Sabrina Link.

Der Schüleraustausch zwischen den beiden Partnerstädten läuft seit zehn Jahren, unterbrochen allerdings durch die Pandemie für zwei Jahre. Zum ersten Mal waren Schüler des Gymnasiums im Jahr 2012 dort und ihre Partner hier. »Wir wurden auch jetzt wieder mit großer Herzlichkeit aufgenommen«, berichten die beiden Lehrerinnen, die seit Beginn des Austauschs mit den Schülern in die USA reisen.

»Cool war’s und sehr schön«, beschrieben die Jugendlichen aus der E-Phase und der Q1-Phase der Oberstufe, der elften und zwölften Klasse, ihren Aufenthalt, während dem sie »nicht einfach als Touristen in den USA« waren, »sondern mitten im amerikanischen Familienleben und in der Schule. Wir haben das typical American Teenager life erlebt«, erzählt die 17-jährige Victoria und bekräftigt wie ihre Mitschüler auch, dass die Gasteltern »extrem herzlich und offen« waren.

Noah, ebenfalls 17, fügt hinzu, dass man mit den Gasteltern Ausflüge gemacht habe und mit auf Familienfeiern war: »Wir waren einfach ein Familienmitglied und das Vertrauen untereinander war enorm«. Und der gleichaltrige Josha hat wie seine Kollegen intensive Freundschaften geschlossen: »Wir waren sehr traurig beim Abschied und haben schon Pläne für ein Wiedersehen gemacht.«

Spannend war für die Jugendlichen auch der Besuch der Andrew High School. Meistens waren sie mit ihren Partnern im Unterricht, hatten aber auch einen speziellen Tag für »die Deutschen« zu verschiedenen Themen. An einem anderen Tag präsentierten die Büdinger im großen schuleigenen Theater vor mehr als 200 Schülern ihre Heimatstadt, informierten über ihre Schule und übers Familienleben. Das Interesse daran war groß.

Sportstätten und Autowerkstatt

Eine wertvolle Erfahrung für die Büdinger war, »dass Schule dort ganz anders aufgebaut ist. Außerdem gibt es auf dem Schulgelände drei Sporthallen, große Sportplätze, zwei Pools und ein großes Theater für vielleicht 500 Leute«, berichtet Noah, und Josha ergänzt, dass sogar eine Autowerkstatt dazugehört. Miyuki (17) hat zum Beispiel auch am Schulfach Film teilgenommen, bei dem Filme angeschaut und analysiert werden.

Das Fach Mode und Design hatte es Zoe (16) sehr angetan, bei dem es sowohl um internationale Modeschöpfer geht als auch selbst genäht wird. Auf den enormen Teamgeist und die große Identität der Schüler mit ihrer Schule gingen Linnet (16), Zoe und Josha ein: »Die Schule ist wie eine große Familie«. Marek, 17-jähriger Musiker aus Büdingen, berichtet von den vielfältigen musikalischen Aktivitäten der Andrews High School, die für das Büdinger WEG als Schule mit musikalischem Schwerpunkt ebenfalls ein guter Anknüpfungspunkt sind.

Reiche Erfahrungen sammelten die Büdinger Schüler auch bei Ausflügen nach Downtown Chicago, denn das Zentrum dieser Metropole am Michigan-See ist nur 50 Kilometer von Tinley Park entfernt. Dazu gehörte ein Besuch im 103. Stockwerk des Willis Tower, dem mit seinen 527 Metern dritthöchsten Wolkenkratzer der USA, eine Bustour zu Sehenswürdigkeiten der Stadt und der Millenium Park. Zu Halloween stand auch Pumpkin Carving, Kürbis Schnitzen, auf dem Programm, ebenso wie die herzliche Begrüßung durch Lucas Hawley vom Sister City Comity und eine Vertreterin der Stadt.

Austausch stärkt auch Charakter

Martina Bartel-Herrmann und Sabrina Link sind voll des Lobes für die Gruppe: »Zwar sind die Gasteltern sehr freundlich und offen, die Aufnahme der Jugendlichen in den Familien und der Schule klappt prima, aber trotzdem müssen sich unsere Schüler behaupten. Man muss kommunikativ sein, auf andere zugehen. Das hat diese Gruppe gemeistert!«. Josha spricht aus, was wohl für alle gilt: »Persönlich stärkt einem die ganze Geschichte mit dem Austausch den Charakter schon.«

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