Modernisieren und vergrößern: Handlungsbedarf beim Kefenröder Bauhof

Kefenrod muss in den kommenden Jahren vermutlich in den Bauhof der Gemeinde investieren. Ob Fahrzeuge, Betriebsgelände oder Personal - es besteht großer Handlungsbedarf.
Der Bauhof Kefenrod liegt nahe des Rathauses der Gemeindeverwaltung. So klein das Gelände auch ist, so umfassend ist der Handlungsbedarf, der dort besteht. Martin Grundl, Fachbereichsleiter im Rathaus, verdeutlichte dies bei der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung im Bürgerzentrum Holzwich.
Seinen Vortrag gliederte er in Zustandsbeschreibungen von Fuhrpark, Betriebsgelände und personeller Situation.
Was den Fuhrpark angeht, beschrieb er diverse Fahrzeuge als nicht mehr, bald nicht mehr oder nur noch bedingt nutzbar. Es handele sich um Gefährte, die notwendig sind, um wichtige Arbeiten in der Gemeinde auszuführen, beispielsweise für Hecken- und Grünschnitt, Gräben zu mulchen und den Winterdienst auszuführen.
Neue Fahrzeuge notwendig
Für Fahrten in Sachen Wasserversorgung und Abwasserreinigung würden ebenfalls bald neue Autos gebraucht. Wie Grundl erläuterte, informierte er sich bereits, unter welchen Bedingungen die Gemeinde Fahrzeuge verkaufen und Ersatz beschaffen kann.
Er regte an, Fahrzeuge in den Jahren 2024 bis 2027 nach und nach auszutauschen. Grundl ging auf den Zustand des Betriebsgeländes ein. Momentan gibt es seinen Worten zufolge zwei Standorte, einen in Helfersdorf und einen in Kefenrod.
Bei einer Begehung stellte die Unfallkasse Hessen im November 2020 Handlungsbedarf fest. Die Unfallkasse bemängelte demnach die Lagerung von Gefahrstoffen und forderte dafür einen gesonderten Raum mit Auffangvorrichtung.
Für den Sozialbereich stellte die Gemeinde Grundls Worten zufolge bereits eine Containeranlage auf.
Das bestehende Gebäude sei nicht mehr groß genug. Ein Lagerplatz liege neben dem Betriebsgelände, doch eine Erweiterung beziehungsweise Zusammenlegung sei wegen des Küchenbachs nicht möglich.
Er empfahl, ein Flurstück zu kaufen, das zum Verkauf steht und ein anderes Flurstück als Bauplatz zu verkaufen. Laut Bauaufsicht sei die Fläche bebaubar.
Durch den Verkauf könnte die Gemeinde rund 62 000 Euro einnehmen, für den Kauf müsse sie knapp 90 000 Euro zuzüglich Gebühren und Grunderwerbsteuer investieren.
Forderungen der Unfallkasse erfüllen
Nach Ansicht des Fachbereichsleiters ließe sich dadurch ein großer Bauhof realisieren. Er schlug vor, das Gebäude zu erweitern und umzubauen, um den Standort zu zentralisieren und die Forderungen der Unfallkasse einzuhalten.
Zusätzlich beschrieb er es als Option, das Raiffeisen-Gebäude in Helfersdorf zu veräußern beziehungsweise abzugeben. Er schlug vor, Kauf und Verkauf der Flächen umzusetzen und ein Konzept für den An- und Umbau des bestehenden Gebäudes mit neuem Grundstück zu erstellen.
Grundl befasste sich anschließend mit der personellen Situation. Derzeit bearbeitet der gemeindliche Haupt- und Finanzausschuss seinen Worten zufolge die Vergabe der Technischen Betriebsführung für die Wasserversorgung.
Das Bauhofpersonal erbringe derzeit etwa 20 Prozent der Arbeitszeit in der Wasserversorgung. Bei einer Vergabe dieser Aufgaben verringere sich der zeitliche Umfang deutlich, womit die Mitarbeiter anderweitige Aufgaben erfüllen könnten.
Versicherungsschutz nicht gefährden
Fazit: »Bei der Fahrzeugausstattung und dem Betriebsgelände besteht Handlungsbedarf.« Es sei erforderlich, tätig zu werden, um Pflichtaufgaben wahrzunehmen, Vorgaben einer Arbeitsstätte einzuhalten und einen drohenden Investitionsstau abzuwenden.
Wichtig ist Grundls Worten zufolge auch, den Versicherungsschutz nicht zu gefährden. Bei einer unzureichenden Winterdienstausstattung könne das aber passieren.
Seiner Ansicht nach müsste Kefenrod folgende Vorgehensweise anstreben: Die Kommune sollte sich festlegen, welche Aufgaben sie vergibt und welche Tätigkeiten sie weiterhin in Eigenregie wahrnehmen will. Dazu müsse eine passende Fahrzeugausstattung vorhanden sein und ein darauf zugeschnittenes Konzept für den Standort des Bauhofes.
Erst nach Abschluss der Umstellung des Fuhrparks sollte die Gemeinde nach Meinung des Fachbereichsleiters mit dem Standort beginnen.