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Neue Ideen gefragt: Schotten will Innenstadt fit für die Zukunft machen

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Die mittlere Vogelsbergstraße gehört zu den verkehrsreichsten Bereichen der Innenstadt. Die innerörtliche Entwicklung Schottens steht in diesem Jahr weit oben auf der Agenda. © Stefan Weil

Die Entwicklung der Innenstadt Schottens ist ein wichtiges Thema im neuen Jahr. Die Vogelsbergstadt steht wie andere kleinere und größere Kommunen vor großen Herausforderungen.

Zunehmende Leerstände in den Ortszentren und die Verkehrsproblematik beschäftigen die Kommunen zunehmend. »Die negativen Auswirkungen des Strukturwandels sind schon lange auch in unserer Innenstadt angekommen«, erklärt die Schottener Bürgermeisterin Susanne Schaab. Konkret nennt die Ratshauschefin neben dem Verkehr das sich ändernde Einkaufsverhalten.

So ist der Einzelhandel in Schotten überaus ausgedünnt. Zwar ist die Präsenz von Supermärkten, Discountern und einer großen Drogeriemarktkette für die tägliche Versorgung der Menschen gut, aber für den Bedarf darüber hinaus gibt es kaum noch Ressourcen. Allein im vergangenen Jahr schlossen in der Innenstadt drei weitere Geschäfte.

Blick auch auf Landesgartenschau 2027

»Zwar können wir durch die mithilfe des Stadtsanierungsprogramms ›Aktive Kernbereiche‹ durchgeführten Investitionen bereits viele positive Entwicklungen verzeichnen«, ergänzt Ralph Koster, Geschäftsführer der Tourismus- und Stadtmarketing-Gesellschaft. »Aber es müssen weitere Anstrengungen unternommen werden, um die Erlebnis- und Aufenthaltsqualität zu verbessern.«

Dabei richtet sich der Blick schon auf die Landesgartenschau 2027, die Schotten zusammen mit zehn anderen Kommunen aus dem Altkreis Büdingen in fünf Jahren ausrichtet. »Dann soll sich Schotten mit seiner historischen Altstadt als lebendige und attraktive Kleinstadt präsentierten«, wie Koster betont.

»Fit für die Zukunft machen«, lautet das Motto der angestrebten Maßnahmen. »Es sollen die Weichen gestellt werden für eine zukunftsgerichtete und nachhaltig erfolgreiche Entwicklung der Innenstadt.«

Dazu gehört auch das Thema Verkehr. Schwerpunkte sind eine fahrrad- und fußgängerfreundliche Innenstadt, die Reduzierung des Individualverkehrs und eine mögliche Sperrung oder Einbahnregulierungen verschiedener Straßen.

Bei der Konzeptentwicklung können die Menschen, »die hier leben«, mitwirken. »Machen sie mit, damit wir möglichst viele Ideen und Bedürfnisse in die Neugestaltung einfließen lassen können«, fordern Schaab und Koster auf.

Zusammenarbeit mit Beratungsbüro

Als professioneller Partner wurde neben dem Büro Planersocietät (Dortmund) das Beratungsunternehmen Project M gewonnen. Das mit zwei Standorten in Hamburg und München ansässige Unternehmen verweist auf langjährige Erfahrung und mehr als 2500 erfolgreiche Projekte in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft.

Zu den Kunden gehören Bundesministerien, Landesorganisationen, große und kleine Kommunen, darunter in Hessen Wiesbaden, Kassel, Marburg und Bad Vilbel sowie zahlreiche Tourismusregionen und Tourismusorte, von der Metropolregion Hamburg und Berlin-Brandenburg bis hin zum Odenwald und Hunsrück.

Begleitet wird die Konzepterstellung auch von einer örtlichen Lenkungsgruppe. Darin eingebunden sind der Magistrat, Ortsvorsteher Kurt Oesterling aus der Kernstadt, Bürgermeisterin Susanne Schaab, die städtischen Wirtschafts- und Versorgungsbetriebe, der Beirat für Tourismus und Stadtmarketing sowie weitere Mitglieder der Stadtverwaltung.

Für Interessierte ist die Beteiligung denkbar einfach. Auf der Internetseite https://perspektive-schotten.projectm.de, die ab Dienstag freigeschaltet wird, kann man seine Ideen und Anregungen unter dem Punkt »Neueste Orte/Ideen« eintragen.

Dafür stehen die Kategorien Kunst und Kultur, Events und Freizeit, Shopping und Gastronomie, Mobilität, Aufenthaltsqualität und Sonstiges zur Verfügung.

Anstöße für die Ideenfindung

Die Einträge werden auf der Webseite gesammelt und können auch von anderen Nutzern ergänzt und kommentiert werden. Jeder Vorschlag muss durch einen Icon auf dem Plan der Innenstadt verortet werden, sodass der Eintrag von anderen Personen örtlich genau zugeordnet werden kann.

Anstöße für die Ideenfindung können verschiedene Fragen sein, wie: »Wo verbringe ich persönlich gern meine Freizeit? Welche Ideen habe ich, um die Innenstadt in Schotten weiterzuentwickeln? Welche Art von Einrichtung, Aktivität oder Veranstaltung fehlt mir in der Innenstadt? Was macht für mich die Innenstadt lebenswerter?«

»Es sind Vorschläge möglich, die kurzfristig umsetzbar sind oder auch mehr Zeit bis zur Realisierung in Anspruch nehmen«, so Koster. Der Geschäftsführer bittet darum, nur ernst gemeinte Vorschläge einzubringen.

Info: Beteiligungsportal und Workshop

Für die Entwicklung eines Konzepts zur zukünftigen Entwicklung der Innenstadt steht Schotten eine Förderung durch das Land Hessen aus dem Programm »Zukunft Innenstadt« in Höhe von 250 000 Euro zur Verfügung. Zehn Prozent davon muss die Stadt selbst tragen. Alle Interessierten sind aufgerufen, sich an der Konzeptentwicklung zu beteiligen.

Auf der Internetseite https://perspektive-schotten.projectm.de können ab kommenden Dienstag, 10. Januar, Ideen und Anregungen zur Entwicklung der Schottener Innenstadt online bis Ende März eingebracht werden. Danach ist keine Eingabe mehr möglich, das Portal bleibt aber für Informationen weiterhin freigeschaltet.

Die Beteiligungsplattform ist ab Dienstag auch über die Homepage der Stadt schotten (www.schotten.de) erreichbar. Die Bürger können sich zudem in zwei Workshops einbringen, die am 2. März und am 30. März, jeweils von 19 bis 22 Uhr, in der Festhalle stattfinden. sw

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