Neue Kunstgalerie in Gronau

In Gronau gibt es eine neue Kunstgalerie. Jennifer Weiss-Hilzinger hat die »Evoke Art Gallery« im alten Herrenhaus des Gronauer Hofes ins Leben gerufen. Werke von international renommierten Künstlern sind dort zu sehen.
Um Werke von international etablierten und jungen, aufstrebenden Künstlern zu sehen, nehmen Kunstfreunde und Kunstsammler oft weite Wege in Kauf. Das ist jetzt nicht mehr unbedingt nötig, denn es gibt die »Evoke Art Gallery« in Bad Vilbel-Gronau. Ein neuer Ort, an dem Interessenten Gelegenheit haben, »das Beste der zeitgenössischen Kunst und der modernen Kunst zu entdecken«, wie Jennifer Weiss-Hilzinger erläutert. Die Kunstliebhaberin und langjährige Sammlerin hat die Galerie gegründet und kürzlich eröffnet. Ermutigt dazu hat sie mit Zhuang Hong-yi, kein Geringerer als einer der einflussreichsten Künstler Chinas.
Historischer Charme
Die ehemalige professionelle kanadische Eiskunstläuferin Weiss hat den chinesischen Künstler gemeinsam mit ihrem Mann Michael Hilzinger in der Schweiz besucht, um eines seiner von ihnen gekauften Werke abzuholen. Das Trio war sich sympathisch, kam miteinander ins Gespräch. Das Ergebnis: Weiss wollte eine Galerie in Gronau eröffnen. Jetzt wurde die Galerie im Erdgeschoss des historischen Herrenhauses des Gronauer Hofes mit 100 geladenen Gästen eröffnet.
Die Galeristin präsentierte den Vernissagebesuchern mit der Ausstellung »evoked« Werke zeitgenössischer Kunst einer ausgewählten Gruppe internationaler Künstler. Deren Arbeiten finden sich eigentlich weltweit in Museen und Privatsammlungen.
Angereist waren Künstler und Gäste aus Chambéry, Amsterdam, Leiden und München, um bei der Galerie- und Ausstellungseröffnung dabei zu sein.
Die Besucher zeigeten sich vom Standort auf der früheren Staatsdomäne angetan.
Der Charme des 200 Jahre alten Anwesens inmitten von Wiesen und Äckern bildet einen perfekten Rahmen für die modernen Kunstwerke. Von Zhuang Hong-yi werden 15 Arbeiten gezeigt. Darunter Werke aus seiner international bekannten und bei Sammlern begehrten Flowerbeds- und seiner Landscape-Serie. »Die Flowerbeds-Serie ist aus zart bemalten Reispapierstückchen gefertigt, die er hundertfach zu winzigen Lotus-Knospen gebogen und gefaltet hat. Wenn der Betrachter am Kunstwerk vorbeigeht, verändern diese Knospen subtil ihre Farbe, was seiner Kunst Bewegung, Kontrast und etwas Geheimnisvolles verleiht«, schwärmt die Galeristin. Inspiriert zu seinen »Flowerbeds« hat den Künstler ein Flug über holländischen Tulpenfelder.
Die großformatigen Bilder von Claudia Limacher zeigen impressionistische Landschaften, die sich voll sinnlicher Farbe auf den Leinwänden entfalten. Schichten von Acryl, Öl- oder Sprühfarbe, reinen Pigmenten und Pastellkreiden vereinen sich im Blickfeld des Betrachters und erschaffen einen Raum der Meditation, der zum Innehaltens in einer schnelllebigen Welt einlädt.
Ebenfalls nach Gronau kam der bildende Künstler Julien Rubat aus Chambéry. Drei seiner großformatigen, abstrakten Gemälde auf Papier und Acryl auf Leinwand werden ausgestellt. Sie tragen anstelle von Titeln Nummern.
Die deutsch-französischen Fotografin und Modedesignerin Sonia Aumiller zeigt einige ihrer Fotografien. In ihnen erzählt sie jeweils eine kurze Geschichte. »Sonia fängt auf ihren Fotos besondere Momente ein. »Oft sieht man zwar die Gesichter der abgebildeten Figuren nicht, aber es gelingt ihr, die gewünschte Emotion beim Betrachter hervorzurufen«, erklärt Weiss.
Die Brüder Khalid und Rachid Zerrou sind Söhne marokkanischer Einwanderer aus Leiden. Maschinenbauer Khalid und Chemiker Rachid werden zu ihren Papierkunstwerken von Geometrie und handgemachten Mosaiken inspirieren.
Schließlich sind noch »Kunstwerke für die Ewigkeit« zu sehen. Peter Kuchler III kreiert mundgeblasene Glasskulpturen, die zwischen 12 und 19 Kilogramm schwer sind.

