Neue Notunterkunft für Ukraine-Flüchtlinge in Schotten im Blick

Für die Unterbringung von Ukraine-Flüchtlingen bietet sich mit der möglichen Anmietung eines größeren Wohnhauses für die Stadt Schotten eine neue Perspektive. Auch mit Blick auf das Bürgerhaus in Eschenrod,
Schotten (sw). In der Schottener Großgemeinde soll in der Kernstadt eine neue Notunterkunft für ukrainische Flüchtlinge eingerichtet werden. Sie wird das seit März vorigen Jahres genutzte Bürgerhaus in Eschenrod als Notquartier ab 1. Januar ablösen.
Zur neuen Notunterkunft soll das Mehrfamilienhaus in der oberen Vogelsbergstraße gegenüber der Festhalle eingerichtet werden.
Die Stadt will es von dem Besitzer anmieten. Einen entsprechenden Beschluss, der von den politischen Gremien abgesegnet werden muss, fasste der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsausschuss einstimmig. Am 2. November muss die Stadtverordnetenversammlung die endgültige Zustimmung erteilen.
Das Haus unmittelbar an der Einfahrt zum städtischen Bauhof hat drei Wohneinheiten, die sich auf vier Etagen verteilen. Zu jeder Wohneinheit gehören eine Küche und Sanitäreinrichtungen. Insgesamt stehen elf Schlafräume zur Verfügung. In Nebenräumen können benötigte Ausstattungsgegenstände untergebracht werden.
DGH Eschenrod wird wieder frei
Wie die Stadtverwaltung mitteilte, können gemäß des Platzangebotes maximal 23 Personen untergebracht werden. Das entspricht der aktuellen maximalen monatlichen Zuweisungsquote für die Schottener Großgemeinde durch den Vogelsbergkreis.
Die Quote wird anhand der Einwohnerzahl festgelegt. Das Land Hessen habe generell höhere Zuweisungszahlen ab Mitte September angekündigt, teilt die Stadt mit. »Nach aktuellem Stand wird die Flüchtlingsunterbringung eine dauerhafte Aufgabe aller Kommunen bleiben.«
Diese Einschätzung ist der Beschlussvorlage zur Parlamentssitzung am kommenden Donnerstag zu entnehmen. Für die Anmietung sind mit dem Eigentümer 24 000 Euro als Mietzahlung pro Jahr vereinbart.
Dazu kommen noch Nebenkosten in Höhe von 10 000 Euro. Vereinbart werden soll eine gesetzliche Kündigungsfrist von drei Monaten.
Für die Unterbringung der Flüchtlinge erhält Schotten zehn Euro pro Person und Tag vom Vogelsbergkreis. »Damit sind alle Kosten, die der Stadt entstehen wie etwa für Strom, Heizung und Trinkwasser oder die Betreuung durch die Verwaltung, abgegolten«, erläuterte Bürgermeisterin Susanne Schaab in der HFWA-Sitzung.
Das Mehrgenerationenhaus (Dorfgemeinschaftshaus) in Eschenrod war seit Beginn der Unterbringung von Ukraine-Flüchtlingen vor eineinhalb Jahren durchschnittlich mit 18 Personen belegt.
Vor zehn Jahren umfassend saniert
Dafür konnte die Stadt rund 4200 Euro monatlich zur Gegenfinanzierung beim Kreis geltend machen. Durch die Unterbringung der Geflüchteten konnte das Haus nicht mehr für die eigentlich vorgesehenen Zwecke genutzt werden.
Neben der Dorfbevölkerung waren davon auch Interessierte von Außerhalb betroffen. Auch Veranstaltungen irgendwelcher Art waren nicht mehr möglich.
Das Mehrgenerationenhaus war vor rund zehn Jahren im Rahmen des früheren Dorferneuerungsprogramms umfassend saniert worden. Damals entstand auch ein Anbau, der als Jugendzentrum genutzt wird.
Nach rund 14-monatiger Umbauzeit war das neue Mehrgenerationenhaus Anfang September 2014 eingeweiht worden. Die Gesamtkosten betrugen rund 70 0000 Euro. Dazu waren noch Eigenleistungen in Höhe von rund 80 000 Euro erbracht worden.
Wie Bürgermeisterin Schaab in der Ausschusssitzung abschließend mitteilte, werde die Stadt bei einem erhöhen Aufkommen von geflüchteten Menschen weitere Wohnungen anmieten müssen.