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Neue Sirene in Bingenheim

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Echzell (red). »Die Katastrophe im Ahrtal hat uns allen noch einmal vor Augen geführt, dass die zivile Bevölkerungswarnung eine wichtige Aufgabe für uns ist«, sagt Bürgermeister Wilfried Mogk (parteilos), als er mit Gemeindebrandinspektor Stefan Hofmann und zwei Gemeinde-Mitarbeitern die neue Sirene in Bingenheim betrachtet. Es ist die erste Sirene, die ausgetauscht wurde.

Die Sirenen der anderen Ortsteile werden schrittweise folgen.

»Trotz der Möglichkeiten, über TV, Radio und App zu alarmieren, sind wir bemüht, alle alten oder aus Altersgründen zum Teil defekten Sirenen zeitnah durch neue zu ersetzen«, sagt Mogk. »Seit der Umweltkatastrophe im Ahrtal sind bereits zwei Jahre vergangen, und sie gerät allmählich aus unserer Erinnerung. Die Verluste und Folgen für das eigene Hab und Gut sind für die Menschen dort aber noch täglich zu spüren.«

Folgende Standorte sind für die Sirenen vorgesehen: in Echzell bei der Gemeindeverwaltung in der Lindenstraße und in der Horloffstraße/Ecke Echzeller Weg, in Bingenheim in der Raunstraße/Ecke Kronstraße, in Gettenau am »Stern« in der Ringstraße, in Bisses am Feuerwehrhaus in der Georgenstraße und in Grund-Schwalheim in der Ortsstraße. Laut Gemeinde werden pro Sirene rund 20 000 Euro investiert, wobei das Land den Bau einer Sirene mit bis zu 15 000 Euro fördert.

Sprachdurchsage auch möglich

Die Standorte wurden auf der Grundlage einer Beschallungsplanung ausgewählt. Dabei handelt es sich um eine kartografische Schallausbreitungsdarstellung. Sie beinhaltet eine Simulation der Schallausbreitung der Signale unter Berücksichtigung der örtlichen und technischen Gegebenheiten.

In Bingenheim sei ein abgelegener Standort bevorzugt worden, doch der nun gewählte Standort in der Raunstraße/Ecke Kronstraße sei der einzig mögliche Ort gewesen, mit dem auch alle Bingenheimer Randbereiche erreicht werden: die Straßen Löwenbuschstraße, Im Auenblick, Im Ried sowie das Gebiet Am Kronberg.

»Von der Sicherheitseinrichtung können nur die Bürgerinnen und Bürger profitieren, die die Sirenensignale hören. Deshalb war die Wahl des Standortes von so großer Bedeutung«, erklärt Gemeindebrandinspektor Hofmann. Denn im Ernstfall könne eine nicht ausreichende Warnung der Bevölkerung zu verheerenden Folgen führen.

Die neue Sirene ist durch eine digitale Empfangstechnik für die Auslösung durch die Gemeinde Echzell, aber auch die Leitstelle des Wetteraukreises vorbereitet. Außerdem sind Sprachdurchsagen möglich, um wichtige Informationen schnell und flächendeckend teilen zu können. Die Alarmierung der Feuerwehr erfolgt übrigens weiterhin »still«. Ein Auslösen der Sirene ist dafür nicht mehr notwendig, weil alle Einsatzkräfte über Pager und App informiert werden. Sämtliche Sirenen im Gemeindegebiet Echzell werden lediglich zur routinemäßigen Sirenenüberprüfung durch die Leitstelle des Wetteraukreises ausgelöst.

Mogk: »Ich hoffe, dass wir die Sirenen niemals aufgrund einer Schadenslage auslösen müssen, aber freue mich gleichzeitig, dass alle Echzeller Bürger sicher sind.«

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