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Neuer Anbau an Kita in Ober-Schmitten: Frische Kost und weniger Stress

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Kaum zu übersehen: Der Anbau am über 30 Jahre alten Gebäude der Kita. © Isabell Reißer

Lang ersehnt und endlich in Betrieb: Der Anbau an die evangelische Kita in Ober-Schmitten bietet viele neue Möglichkeiten für die Kinderbetreuung - nicht zuletzt, was die Essensversorgung betrifft.

Ober-Schmitten (isa). Es war ein lang ersehnter Tag für die Kinder und Mitarbeiterinnen der evangelischen Kindertagestätte. Gemeinsam mit deren Familien und Freunden konnten sie die Eröffnung des Anbaus feiern. Dieser bereichert den Kita-Alltag in vielen Bereichen.

Bereits vor knapp fünf Jahren entstand die Idee, die Kita um einen Bereich zu erweitern, der speziell als Speiseraum und zur Essenszubereitung genutzt werden sollte.

Die anschließende Bauphase begann im Juli 2022. »Diese Zeit war auch für die Kinder eine spannende Zeit«, beschreibt Gabi Kertels, Leiterin der Kindertagestätte.

Bereits im Sommer dieses Jahres konnte der Anbau fertiggestellt werden. Er ist bereits in Benutzung und umfasst einen Speiseraum im Innenbereich sowie Sitzgelegenheiten auf einer kleinen Terasse im Außenbereich, eine Frischkostküche, ein WC und einer Umkleide.

Von insgesamt über 80 Kindern der Kita werden von nun an 50 bis 60 Kinder täglich mit frischem Mittagessen bekocht. Dazu wurde eine zusätzliche Hauswirtschaftskraft angestellt, die das Essen plant, einkauft und kocht.

Durch den Anbau, verändere sich der Ablauf vom Mittagessen in der Kita zum Positiven, erklärt eine Mitarbeiterin. Zuvor sei der zur Verfügung stehende Platz stark begrenzt gewesen, und die Küche sei »geplatzt«, erklärt Kertels.

Mehr Ruhe in den Mahlzeiten

Allgemein wurden die Frühstücks- und Mittagszeit als stressig für die Erzieherinnen und Kinder wahrgenommen. Unter anderem, weil diejenigen, die nicht in der Kita zu Mittag gegessen haben, in dieser Zeit im Flur oder Garten spielen mussten.

Zusätzlich sei es vor allem während der Corona-Pandemie nicht einfach gewesen, dabei auf die Hygienevorschriften zu achten.

Der neue Anbau soll das ändern und den Kindern die gewünschte Ruhe während dem Essen verschaffen. Die Kinder werden zum Mittagessen inzwischen nicht mehr in die Betreuungsgruppen unterteilt, sondern in zwei größere Essensgruppen.

Hier können sie sich aussuchen, in welcher der beiden Gruppen sie essen möchten. Somit kommen sie auch untereinander verstärkt in den Kontakt miteinander.

»Ein Kind kann auch mal mit seinem Geschwisterchen oder Freund aus einer anderen Gruppe essen, als immer nur in der gleichen Konstellation«, beschreibt eine Erzieherin. Das fördere die Selbstständigkeit und den Dialog der Kinder.

Des Weiteren entstehe durch den neuen Speiseraum eine deutlich entspanntere Atmosphäre und ein übersichtlicherer Ablauf für die Mitarbeiterinnen der Kita.

Der Speisesaal und die Frischküche seien ein wichtiger Schritt gewesen, sind sich die Mitarbeiterinnen einig. Einen festen Raum zu haben, der lediglich zum Essen gedacht ist, sei inzwischen sehr wichtig.

Denn die Ernährungserziehung der Kinder geschieht längst nicht mehr nur beim Abendessen oder am Wochenende, sondern zu immer größeren Teilen in der Kita.

Bildungsort Esstisch

Um den Speiseraum als Bildungsort zu nutzen, haben die Mitarbeiterinnen der Kita zusätzlich an einer Fortbildung zum Thema Ernährung und Gesundheit im Rahmen des Projekts »JolinchenKids - fit und gesund in der Kita« der AOK teilgenommen.

Auch die Qualität des Mittagessens verändere sich mit dem neuen Speiseraum. Bis vor Kurzem wurde das Mittagessen der Kinder von einem Service bereits morgens geliefert. Daher musste es bis zur Mittagszeit warmgehalten werden, wodruch Frische und Nährstoffe verloren gingen.

Auch das ändere sich jetzt, dank der frischen Essenszubereitung. Außerdem könne man viel besser auf individuelle Bedürfnisse wie die Unterstützung beim Essen oder Allergien der Kinder eingehen.

Durch den Speiseraum, der in der Kita »Esszimmer« genannt wird, bietet sich die Möglichkeit für die Erzieherinnen, eine völlig neue Esskultur einzubringen und den Bildungsort Esstisch zu schaffen.

Es bedeute viel für die Kinder bei der Essenszubereitung dabei zu sein und das Essen riechen und schmecken zu können. Kleine Dinge wie schneiden üben oder das Essen selbst zu portionieren, förderten die Autonomie der Kinder.

Außerdem sei es ab sofort möglich, auf kürzere Anlieferungen und regionale Produkte zu achten, erklärt Kertels. So könne eine Vielfalt an Lebensmitteln geboten werden.

Um die Selbstständigkeit der Kinder zu fördern, sollen sie außerdem projektmäßig an der Zubereitung und Planung des Speiseplans teilnehmen. Daher liege auch noch kein fester Essensplan für die nächsten Wochen fest.

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