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Neues Naturführer-Team des Nabu Ortenberg erhält Zertifikate

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Von: Corinna Willführ

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Naturführer trotzen auch widrigen Wetterbedingungen bei der Vorbereitung auf ihre Prüfung (v. l.): Christina Klehm, Leonie Sinn und Stefan Wenzel. © Corinna Willführ

Gemeinsam mit der Umweltwerkstatt Wetterau stellten die Naturschützer ein Fortbildungsprogramm auf die Beine, dessen Absolventen künftig das Angebot mit Führungen bereichern werden.

Ortenberg (cow). »Wir haben ein tolles Haus und ein so schönes Gelände. Doch uns fehlen Menschen, die dieses mit Angeboten für Naturinteressierte beleben können.« Die Feststellung traf Dietmar Wäß, Vorsitzender der Nabu-Gruppe Ortenberg, während der Hochzeit der Corona-Pandemie mit Blick auf das 2019 in Selters eröffnete Mitmach- und Informationszentrum »Haus an den Salzwiesen.« Denn in diesem waren keine Veranstaltungen möglich. Gemeinsam mit der Umweltwerkstatt Wetterau (Assenheim) stellten die Ortenberger Naturschützer in diesem Jahr ein Fortbildungsprogramm auf die Beine, dessen Absolventen künftig das Angebot mit Führungen bereichern werden. Am Samstag, 10. Dezember, erhalten sie ihre Zertifikate als Nabu-Spezialführer. Von einem Thema waren sie besonders fasziniert: dem Salz.

In der Ausbildung war ein Tag der Vermittlung naturkundlichen Wissens gewidmet. Schwerpunkte, deren Inhalte von Fachreferenten vermittelt wurden, nahmen die Themen Fließgewässer und Auenlandschaft ein. Wie das Wissen in einen Vortrag, eine Veranstaltung, eine Führung münden könnte, behandelte ein weiteres eintägiges Modul.

Und dann war da noch das Thema Salz, das die Absolventen für die Prüfung als »Naturführer spezial« besonders zu kreativen Ideen für Führungen inspirierte. Schließlich grenzt das »Haus an den Salzwiesen« an das 32,7 Hektar große Naturschutzgebiet »Salzwiesen und Weinberge von Selters« (heute FHH-Gebiet) - und liegt unweit des salzhaltigen Benediktus-Brunnens.

Anne Marten aus Gelnhaar kam zu der Ausbildung über ihre Kontakte als eine der Leiterinnen der Naju-Gruppe Ortenberg. »Ich habe keine Sekunde gezögert«, sagt sie. »Das war genau mein Ding.« Die Prüfungsvorbereitungen seien »durchweg zum Anfassen und Begreifen« gewesen.

30 Minuten vor der Jury

Angst vor dem 30-minütigen Test, den alle vor einer dreiköpfigen Jury zu absolvieren hatten, hatte sie nicht. Auch nicht vor der Bewertung durch das Jury-Team, das Punkte für Thema, Methodik, Aufbau und Materialien vergab. Anne Marten will künftig unter anderem mit Romina Potzka »Salzsieden« anbieten. »Das ist mein Steckenpferd und die Faszination seit der Ausbildung. Es passt genau in mein Leben. In den Workshops wird man von der Pieke auf sein eigenes regionales Kräutersalz herstellen und für zu Hause mitnehmen können«, sagt die Hotelmeisterin und Studentin der Kindheitspädagogik.

Nadine Gaudeck teilt ihre Faszination für das Thema Salz. Für die Mitarbeiterin im Steueramt der Ortenberger Stadtverwaltung sind die Salzwiesen, nach denen das Nabu-Informations- und Mitmachzentrum benannt ist, ein Alleinstellungsmerkmal. Nicht nur, weil dort der streng geschützte Erdbeerklee und die Salzdreizack-Pflanzen, wie sie sonst nur an Meeresgestaden vorkommen, heimisch sind, sondern weil unweit davon der Benediktus-Brunnen sprudelt. Fast als letztes Relikt einer Kuranlage, in der es bis Ende der 1930er Jahre Anwendungen mit dessen solehaltigem Wasser gab.

Führungen für Familien

Nadine Gaudeck hat sich entschlossen, ihre Führungen für Familien anzubieten: »für ein generationsübergreifendes Erlebnis in ihrer Heimat«. Titel ihrer Führungen: »Mit der Familie dem weißen Gold auf der Spur«.

Wären da noch Stefan Wenzel, der seine Prüfungspräsentation unter den Titel stellte: »Ohne Salz ist das Leben nicht süß« oder Marion Bergmann, die eine »Familientour auf der Via Salina« vorbereitet und durchführen wird. Thorsten Dehoust und Laura Schäfer wollen Familien im Ortenberger Nabu-Zentrum mit auf eine Zeitreise nehmen. Zu den: »Salzwiesen von Selters in der Vergangenheit«. Dabei geht es weit zurück in der Geschichte: etwa zu den Kelten vor 2500 Jahren, denen Salz als Handelsware diente.

Ganz in die Gegenwart geht es bei »Am Himmel, im Wasser und auf Erden«, einer Entdeckertour längs der Nidder, die von Weigand Naumann und Corinna Willführ für Menschen mit Mobilitätseinschränkung erarbeitet wurde. Hannah und Jutta Schaffert werden zudem künftig Antworten auf die Frage geben »Wer lebt in Fluss und Teich? Eine Entdeckungsreise durch unsere Gewässer«.

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