Nicht sieht Henne-Ei-Problem bei Radwegebau
Ortenberg (red). In einer Pressemitteilung geht der Ortenberger SPD-Stadtverordnete und Vorsitzende des Vereins »Dorfbeweger« aus Effolderbach, Andreas Nicht, auf den KA-Artikel »Wo die meisten Radler radeln« (KA vom 18. August) ein. Nicht befürchtet dabei eine verheerende Spirale aus geringen Nutzerzahlen der Radfahrer und einer Zurückhaltung bei Entscheidungsträgern bezüglich des Radwegebaus.
»Ich freue mich über die Reihe zum Thema Radeln und verfolge sie gerne. Im aktuellen Artikel wird wieder deutlich, wo es besonders hakt«, erklärt Nicht. »Bescheidene Zahlen im Ostkreis« machten sehr deutlich, wohin die Vernachlässigung des Ostkreises in der Strukturentwicklung unter dem aktuellen Landrat führe. Der SPD-Stadtverordnete hätte sich allerdings gewünscht, dass der Artikel den Bezug zwischen geringen Radlerzahlen und den örtlichen Gegebenheiten, wie Topografie und fehlenden Radwegen zwischen den Ortschaften, darstellt und verdeutlicht, wo die Verantwortung verortet ist.
Langwierige Entscheidungen
In seiner Eigenschaft als Stadtverordneter der Stadt Ortenberg und Vorstandsvorsitzender der Dorfbeweger Effolderbach wisse er um die Problematik langwieriger Entscheidungsprozesse und fehlender Unterstützung für ländliche Kommunen, so Nicht. Förderprogramme, die sich als zeit-, kosten- und personalintensiv für kleinere Kommunen darstellten, seien bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein, aber die einzige Möglichkeit, das Angebot an Radwegen auszubauen. Jahrzentelange Entscheidungsprozesse von Baulastträgern für einen einzigen Radweg seien frustrierend. »Wie so häufig ist es ein Henne-Ei-Problem: Wenige Radwege - wenige Radfahrer. Wenige Radfahrer führen zur falschen Schlussfolgerung, keine Radwege zu bauen oder deren Bau zu befördern«, befürchtet Andreas Nicht.