Nichts ist, wie es scheint

Freund oder Feind? Realität oder Albtraum? Die Grenzen verschwimmen in Christian Kässmayers neuem Buch. Es wird düster und gruselig in »Der 7. Splitter«. Der Friedberger hat sich eine Geschichte ausgedacht, in der nichts ist, wie es scheint.
Wenn es düster wird und merkwürdige Dinge passieren, ist Autor Christian Kässmayer wieder mitten in Moorbach. »Ein fiktiver Ort, der mich an die Gegend erinnert, in der ich aufgewachsen bin.« Wo genau das ist, möchte er nicht sagen. Es war auf jeden Fall nicht in der Wetterau. Dort lebt der 33-Jährige seit einigen Jahren mit seiner Familie: »Ich habe mich bewusst für Friedberg entschieden, hier habe ich Raum, um kreativ zu sein«, meint er. So ist im Juli 2022 sein erstes Horrorbuch »Bruno: Das Böse aus der Kleinstadt« entstanden. Im September noch »Geschichten aus dem Horrorhaus«. Jetzt hat er ein neues Buch fertig. Es heißt »Der 7. Splitter« und erscheint am heutigen 2. Juni.
Das Buch ist ein Horrorthriller mit Mystery-Elementen. Es spielt in einer realen Welt, in der irgendwann merkwürdige Dinge passieren und seltsame Kräfte zutage kommen. Im Mittelpunkt steht Familienvater Eugen, ein Paläontologe, der gerade seine Alkoholsucht überwunden hat. Aber er ist ein Niemand und träumt von der Entdeckung, die ihn unsterblich machen wird.
Geister der Vergangenheit
Als er die Gelegenheit bekommt, in Kanada nach einem uralten Dinosaurierskelett zu suchen, sagt er sofort zu, auch wenn er dafür Frau und Kind verlassen muss. Doch in der kanadischen Wildnis läuft nichts wie geplant und bald überschlagen sich die Ereignisse: Leute verschwinden, Albträume brechen über die Forscher herein und auf einmal ist Eugen nicht mehr sicher, wer eigentlich Freund und wer Feind ist. Gejagt von einem mysteriösen Orden, muss er die Geister seiner Vergangenheit besiegen, um in dieser Welt am Leben zu bleiben.
Die Idee zur Geschichte hatte Kässmayer schon länger, hat sie dann zwischen Januar und April 2022 in der Rohfasssung aufgeschrieben und bis jetzt immer wieder überarbeitet und daran gefeilt. Jetzt ist alles fertig, und »Der 7. Splitter« kann erscheinen. »Dabei möchte ich nichts aus der Hand geben, nahezu alles selbst machen«, sagt er zu den Gründen für das »Selfpubli-shing«. Beim Titel habe er sich dieses Mal schwergetan, ist letztlich zu »Der 7. Splitter« gekommen. Denn - ohne zu viel zu verraten - finden die Forscher in Kanada mysteriöse Splitter, die dem Finder Macht und Kräfte verleihen. »Das gehört einfach dazu«, ist Kässmayer überzeugt.
Um die Beschreibungen in der kanadischen und realen Welt im Buch möglichst realistisch darstellen zu können, war er selbst zu einer kleinen literarischen Forschungsreise vor Ort. Diese Mischung aus Realismus und Mystery hat er nicht bewusst gewählt. Das habe sich so ergeben. Plot und Charakter hatte er ungefähr im Kopf: »Ich wusste, was ich erzählen möchte«, erinnert er sich und hat »losgeschrieben«.
Eine Reihe soll entstehen
In seinen Geschichten ist nichts, wie es scheint. Es fange alles ganz harmlos und scheinbar normal an, dann passiert etwas merkwürdiges und der Leser soll sich fragen: »Was hat das zu bedeuten? Wie kann das sein.« »Aus einem Konflikt entsteht die Story. Die Leser sollen rätseln, was passieren wird«, hofft der Autor. Das sollen seine Leser in Zukunft weiterhin machen, denn Kässmayer möchte das Buch »Der 7. Splitter« fortsetzten, die Geschichte um den Paläontologen Eugen weitererzählen. »Es soll eine ganz Eugen-Reihe werden«, sagt er.
Das nächste Manuskript hat er in den ersten Zügen bereits auf seiner Festplatte gespeichert. Es soll dann in gut einem Jahr veröffentlicht werden. Dann werden die Leserinnen und Leser wieder viel aus »Moorbach« erfahren, einem eigentlich ganz normalen Ort, an dem plötzlich seltsame Dinge passieren.