»Der Klostergründer war ein Aussteiger«

Niddatal-Ilbenstadt (udo). Was Gottfried von Cappenberg zu seinem Verzicht auf seine weltlichen Güter und zur Stiftung dreier Klöster bewegte, stand im Mittelpunkt einer Veranstaltung der katholischen Pfarrei im Rahmen des Jubiläumsjahrs 2023. Johannes Braun sprach im Gottfriedssaal im ehemaligen Kloster.
Gefeiert werden 900 Jahre Gründung von Kloster und Basilika. 1123 stiftete Gottfried von Cappenberg seinen Besitz in Ilbenstadt, sodass das zweite Prämonstratenserkloster in Deutschland entstehen konnte. Berichtet wurde, wie es zu der Gründung des Klosters in Ilbenstadt kam und welche Rolle Norbert von Xanten dabei spielte.
Pfarrer Bernd Richardt begrüßte das Publikum und führte in das Thema und in die Aktivitäten des Jubiläumsjahrs ein, in dem Vorträge, Konzerte, eine Festschrift und ein Kalender vorbereitet werden. Pfarrer Norbert Braun hob die politische Bedeutung der Cappenberger im Reich hervor. Gottfried habe Chancen besessen, Kaiser zu werden.
Braun gab einen Überblick über die Situation im Reich während des Investiturstreits. Kreuzzüge hätten stattgefunden, Reformklöster seien gegründet worden, die Welt sei im Umbruch gewesen. Gottfrieds Weg im Kloster sei ein spektakulärer Akt gewesen. Der Brand des Doms von Münster sei eine wichtige Lebensstation Gottfrieds gewesen, die immer noch unterschiedlich bewertet werde.
Beim Reichstag von Würzburg hätten die Ereignisse zur Diskussion gestanden. Die Begegnung mit Norbert von Xanten habe eine Umkehr in Gottfrieds Leben bewirkt. Zwei bedrohte Existenzen hätten zusammengefunden. Gottfrieds Bedeutung für die Geschichte der Prämonstratenser wurde seitens des Referenten hervorgehoben.
Seelsorge sei immer die zentrale Aufgabe gewesen. Norbert von Xanten wurde Erzbischof von Magdeburg.
Gottfried folgte ihm nicht und starb früh. Die Gebeine wurden zwischen Cappenberg und Ilbenstadt aufgeteilt. Die Ernsthaftigkeit und Konsequenz Gottfrieds wurde herausgestellt.

