Mit Bach, Mozart und Mendelssohn

Niddatal-Ilbenstadt (udo). Im Rahmen der Jubiläumsfeiern zum 900-jährigen Bestehen der Prämonstratenserstifte Ober- und Nieder-Ilbenstadt musizierte Christopher Henk aus Eichstätt am Sonntag an der Onymus-Orgel von 1735.
Das Programm in der Basilika begann mit Werken von Johann Sebastian Bach (1685-1750). Auf die Toccata d-Moll, die »Dorische«, folgten das Choralvorspiel »Herr Jesu Christ, dich zu uns wend« und das Concerto C-Dur nach dem ersten Satz eines Konzerts von Johann Ernst Prinz von Sachsen-Weimar. Es schloss sich Georg Muffats (1653-1704) Toccata undecima aus Apparatus musico-organisticus an.
Henk interpretierte Adagio, Menuetto I / II und Allegro aus Wolfgang Amadeus Mozarts (1756-1791) Sonate Es-Dur und Jan Zwarts (1877-1937) Variationen »Bleib bei uns, Herr« aus »Vier Geestelijke Liederen«. Es folgten Allegro con brio, Andante religioso, Allegretto und Allegro maestoso e vivace aus Felix Mendelssohn-Bartholdys (1809-1847) Sonate IV B-Dur.
Georg Muffat kommt aus Savoyen, hat Vorfahren in Schottland und Frankreich und lebte in Paris, Ingolstadt, Wien, Prag, Salzburg, Rom und Passau. Er gilt als »musikalischer Kosmopolit«. Jan Zwart machte als erster niederländischer Komponist Einspielungen für den Rundfunk. Durch seine Sendungen weckte er das Interesse an der Orgel.
Pfarrer Bernd Richardt hatte zuvor das Publikum begrüßt und in das Jubiläumsjahr zur 900-jährigen Gründung des Klosters eingeführt. Der majestätische Charakter der »Dorischen« Toccata zog die Besucher in ihren Bann. Das Choralvorspiel brachte vertrautere Klänge wie aus der Weihnachts- oder Passionszeit. Das Concerto führte in die Festlichkeit des Barock.
Mozarts Sonate beschwor den Melodienzauber seiner Opernwelt. So heitere Klänge kommen auf dem Klosterhügel selten zum Vortrag. Zwarts Variationen über ein geistliches Lied bildeten einen einleuchtenden Kontrast. Nach langem Applaus und einer Zugabe konnten vor der Kirche bei Kaffee und Kuchen Fragen zum Konzert vertieft werden.
Christopher Henk wurde 1995 in Buchen im Odenwald geboren. Mit sechs Jahren erhielt er den ersten Klavierunterricht. 2009 begann er die Ausbildung an der Orgel und wechselte 2010 in die C-Ausbildung der Erzdiözese Freiburg, welche er 2013 abschließen konnte. Von 2014 bis 2018 studierte er katholische Kirchenmusik an der Hochschule für Musik in Mainz. Im Jahr 2016 übernahm er die Leitung des Kirchenchores von Sankt Peter in Mainz, die er bis Oktober 2018 innehatte. Von 2018 bis 2020 war er als Kirchenmusiker an der Wallfahrtsbasilika Sankt Georg in Walldürn tätig. Weitere Anregungen erhielt er bei Meisterkursen und Fortbildungen in Paris und Madrid. Derzeit studiert er Theologie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und ist neben dem Studium weiter als Kirchenmusiker tätig.