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Vilbeler Straßen spiegelglatt

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Eine 19-jährige Frau verletzt sich, als dieser Vilbus auf dem Heilsberg gegen eine Fußgängerrampe rutscht.
Eine 19-jährige Frau verletzt sich, als dieser Vilbus auf dem Heilsberg gegen eine Fußgängerrampe rutscht. © Sven-Sebastian Sajak

Noch einmal hat sich der Winter von seiner fiesen Seite gezeigt, besonders in Bad Vilbel. Hier ereigneten sich zwei größere und mehrere kleinere Unfälle. Doch auch andere Teile der Wetterau wurden vom Glatteis nicht verschont.

Von „Unfällen im Minutentakt“, berichtet die Wetterauer Polizeisprecherin Sylvia Frech am gestrigen Montagmittag. „Das Blitzeis hat viele Menschen überrascht“, sagte sie. Der Regen in der Nacht zum Montag hat für spiegelglatte Straßen und zahlreiche Unfälle gesorgt. Die liefen glücklicherweise meistens glimpflich ab.

Das plötzlich auftretende Eis wird einem Busfahrer in Bad Vilbel zum Verhängnis. Gegen 6.05 Uhr befährt der 52-jährige Fahrer aus Frankfurt mit dem Vilbus der Linie 60 die Carl-Schurz-Straße auf dem Heilsberg. Durch das Gefälle in der Nähe der neuen Sporthalle gerät der Bus auf der spiegelglatten Straße ins Rutschen. Er kommt mit seinem Gefährt nach links von der Fahrbahn ab und stößt dort gegen eine massiv gebaute Fußgängerrampe, die zu einem Parkplatz der Sportanlage führt.

In dem Bus befinden sich zum Unfallzeitpunkt der Fahrer und fünf Fahrgäste. Eine 19-jährige Frau verletzt sich leicht. Bei dem Unfall entsteht ein Schaden von mindestens 30 000 Euro. Der stark beschädigte Bus kann seine Fahrt nach dem Zusammenstoß nicht mehr fortsetzen.

Öl läuft in die Nidda

Für Einsätze der Feuerwehren aus Bad Vilbel und Frankfurt sorgt ein Unfall, der sich um 6.30 Uhr in der Max-Planck-Straße ereignet. Am dortigen Park+Ride-Platzes will der Fahrer eines Hassia-Lastwagens rangieren, gerät mit seinem Gefährt ins Rutschen und reißt sich die Ölwanne an einem hohen Bordstein auf. Das gerät über das Grundwasser und Kanäle in die Nidda.

Stadtbrandinspektor Karlheinz Moll dazu: „Der Kanal ist inzwischen von städtischen Mitarbeitern gespült worden und wieder sauber.“ Die Feuerwehr platziert sogenannte Ölschlängel auf dem Wasser – sie sollen die Flüssigkeit daran hindern, in die Nidda zu gelangen. Doch zu spät, wie sich herausstellt: „Wir sind vom Fahrer des Lastwagens viel zu spät alarmiert worden, etwa zwei Stunden nachdem das Öl ausgetreten ist“, sagt Moll. So habe man keine Chance gehabt, rechtzeitig zu reagieren.

Nun ist das Öl über den Fluss bereits bis nach Frankfurt gelangt – auch in Harheim war die Feuerwehr im Einsatz. Die Untere Wasserschutzbehörde ist deshalb eingeschaltet worden. Die Max-Planck-Straße ist seit dem Nachmittag wieder befahrbar.

Rund ein Dutzend Unfälle werden bei den Polizeidienststellen im Wetteraukreis bis zum gestrigen Mittag mitgeteilt. Ein eindeutiger Schwerpunkt liegt dabei in Bad Vilbel. In der Huizener Straße in Bad Vilbel macht ein Autofahrer gegen 6.40 Uhr eine unliebsame Begegnung mit einem Straßenschild. Auf einem Firmengelände Am Stock in Massenheim geraten zwei Lastwagen ins Rutschen und verursachen einen Schaden von etwa 4000 Euro.

Gegen 8.10 Uhr kommt auch ein Autofahrer in der Friedberger Straße aufgrund der Glätte von der Fahrbahn ab. Er kollidiert mit einer Straßenlaterne. Es entsteht ein Schaden von etwa 2000 Euro an Auto und Laterne.

In der Burg-Gräfenröder-Straße in Groß-Karben entsteht gegen 7.50 Uhr ein Sachschaden, als ein Autofahrer gegen einen am Fahrbahnrand geparkten Wagen und einen Anhänger rutscht. Beim Rangieren in der Raiffeisenstraße in Friedberg stößt der 24-jährige Fahrer eines VW gegen 8.40 Uhr mit einem dort geparkten Opel zusammen. Auf winterglatter Fahrbahn ist sein VW ins Rutschen geraten. Es entsteht auch hier nur geringer Sachschaden. Ähnlich ergeht es einer 24-Jährigen aus Wetzlar gegen 8.10 Uhr Am Seebach in Friedberg. Auch sie rutscht beim Rangieren mit ihrem Volvo gegen einen neben ihr geparkten Wagen, wobei ein geringer Sachschaden entsteht.

Auch die Bahn betroffen

In den Landkreisen Main-Kinzig und Offenbach bleibt es hingegen meist bei Blechschäden, wie die Polizei berichtet. So sagt Sprecher Ingbert Zacharias von der Polizeidirektion Südosthessen, dass sich im Berufsverkehr zwölf Unfälle ereigneten, „zehn davon allein im Landkreis Offenbach“. In Nidderau, Schöneck und Niederdorfelden bleibt die Lage ruhig. „Wir haben zumindest keine Unfälle gemeldet bekommen“, sagt Zacharias. Bei diesen Witterungsverhältnissen sei das nicht ungewöhnlich, da die Unfallbeteiligten die Schäden oft privat regelten, ohne die Polizei einzuschalten.

Auch im S-Bahn-Verkehr im Rhein-Main-Gebiet gibt es durch das Glatteis Verzögerungen, wie ein Sprecher der Bahn in Frankfurt sagt. Es habe sich flächendeckend auf Bahnsteigen Eis gebildet, die Fahrgäste seien deshalb sehr vorsichtig. „Das verzögert die Ein- und Aussteigezeiten.“

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