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Elisabeth Krause-Vilmar wirkt seit Neuestem in Niederdorfelden und Gronau als evangelische Pfarrerin

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Nach achtmonatiger Vakanz seit dem Weggang von Pfarrer Hans-Karl Heinrich freuen sich die Gemeinden Niederdorfelden und Gronau nun über eine Pfarrerin als Nachfolgerin. Elisabeth Krause-Vilmar ist zum 1. Juni vom Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck mit der Wahrnehmung des gemeindlichen Dienstes in den Nachbarorten beauftragt worden. Am Pfingstmontag wurde die 34-Jährige von Dekan Martin Lückhoff in der Evangelischen Kirche in Niederdorfelden vorgestellt.

Der Zeitpunkt ist gut gewählt. Krause-Vilmar tritt ihren Dienst im Jahr des Reformationsjubiläums zu Pfingsten an. Der christliche Feiertag gilt als Geburtstag der Kirche. So wie ein Geburtstagskind, erhält auch Krause-Vilmar eine Vielzahl von Geschenken.

Vera Schwarz, Vorsitzende des Kirchenvorstandes Niederdorfelden überreicht ihr einen Gutschein für eine Theatervorstellung in der Vilbeler Wasserburg. Es gibt Wein, eine Packung „Lutherol“ und eine Willkommenstorte von Bürgermeister Klaus Büttner (SPD). „St. Mary’s Soundwave“ der Gospelchor der katholischen Kirchengemeinde Sankt Maria Schöneck/Niederdorfelden singt Lieder zur Begrüßung.

„Ich habe hier noch nichts gemacht und werde nur beschenkt“, sagt Krause-Vilmar überwältigt von dieser Willkommensfreude. Die Geschenke symbolisieren das Aufatmen der Gemeinde, die Freude über die Pfarrerin vor Ort. Die Vakanzzeit hat die Gemeinde als anstrengend empfunden, obwohl die Kirchenvorstände mit Vakanzvertreter Pfarrer Michael Ebersohn, Kreuzkirche Hanau, das Gemeindeleben aufrecht erhalten hat.

Exzellent ausgebildet

„Sie ist exzellent ausgebildet und hoch motiviert“, lobt Lückhoff die neue Pfarrerin. Er nennt sie Grenzgängerin, weil sie Mut und Offenheit mitbringt und die Fähigkeit, auch über den Kirchturm hinaus zu schauen in jenen Gemeinden, die im Grenzgebiet zu Hessen-Nassau liegen. Er nennt sie eine wache Zuhörerin, die sowohl den Menschen als auch Gott zuhört.

Krause-Vilmar, die in Kassel aufgewachsen ist, weiß seit ihrem 18. Lebensjahr dass sie Pfarrerin werden wollte. In Kanada arbeitete und lebte sie mit behinderten Menschen und studierte in Marburg, Hamburg und Jerusalem Theologie. Nach ihrem Theologiestudium war sie vier Jahre in Fulda tätig, hat beim Kirchentag gearbeitet und den Münchner und Dresdener Kirchentag mit vorbereitet.

„In Fulda wurde ich zur Pfarrerin ausgebildet. In der Gemeinde der Christuskirche lagen mir besonders die Seelsorge und die Predigtgestaltung am Herzen“, sagt Krause-Vilmar. In Radioandachten von HR 1 lernte sie, zu einem nicht-kirchlichen Publikum zu sprechen.

Die vergangenen drei Jahre war sie als Pfarrerin in Marburg tätig. An der Universität hat sie gerade ihre Doktorarbeit mit einer mündlichen Prüfung abgelegt. In der Kirche in Niederdorfelden wählt Krause-Vilmar ihre Worte bewusst.

„Die Grenzgängerin“ spricht von einer gemeinsamen Sprache als tiefe, menschliche Sehnsucht und erinnert daran, dass auf der Welt 7000 Sprachen gesprochen werden. Wenn es nur eine Sprache gebe, berge das die Gefahr, dass Verschiedenartigkeit ausgelöscht würde.

Verschieden und sich nah

„Es gibt Momente, da kommen wir uns nahe, trotz aller Verschiedenartigkeit. Es entsteht eine Spannung, die trägt“, sagt sie. Manchmal berührten sich Himmel und Erde, ganz ohne fest zementierten Turmbau wie in Babylon.

Sie sagt es mit einem festen Blick aus blauen Augen und einer Stimme, die ihren tief vermittelten Glauben an Gott deutlich macht. Elisabeth Krause-Vilmars Wunsch ist es, die Gemeindearbeit mit allen Generationen zu gestalten.

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