Nominierung: Ortenberger SPD setzt auf Udo Schädel als Nachfolger von Ulrike Pfeiffer-Pantring

Die Ortenberger SPD hat Udo Schädel zu ihrem Bürgermeisterkandidat nominiert. Er setzt auf Familienthemen und auf innovative Ideen, um die Energiewende auf kommunaler Ebene voranzubringen.
Unterschiedlicher könnten sie freilich nicht sein. Hier Ulrike Pfeiffer-Pantring, die Kämpferin für Oberhessen, die in der Lage ist, in eine Zehn-Minuten-Rede vom kommunalen Finanzausgleich über den demografischen Wandel bis hin zum Nierenspieß auf dem Kalten Markt sämtliche Themen unterzubringen, die sie als Bürgermeisterin umtreiben. Und da Udo Schädel, der ruhig und überlegt seine Anliegen vorträgt, ohne dabei gleich zum großen Besteck zu greifen. Leidenschaft für die Ortenberger Heimat, Gestaltungswillen und Authentizität zeichnen jedoch beide aus.
Dritter Bewerber
Deshalb scheint es aus Sicht der SPD auch nur folgerichtig, dass sie Udo Schädel zu ihrem Kandidaten kürt, der sich bei der Wahl am 3. März 2024 ums Bürgermeisteramt bewirbt. Peiffer-Pantring wird sich im nächsten Jahr im Sommer nach 24 Jahren im Amt von der Verwaltungsspitze zurückziehen. Neben Udo Schädel kandidieren bereits Valentin Schwarz für die CDU und Markus Bäckel für die FWG.
Udo Schädel ist kein Parteimitglied, betont am Montagabend dennoch, dass er die sozialdemokratischen Grundwerte Freiheit, Gleichheit und Solidarität tief in seinem Herzen trägt. Der Mann, ein Ur-Ortenberger, der mit seiner Familie in Selters wohnt, verliert sich in seiner ersten wichtigen Rede vor den Genossen aber nicht in Floskeln. Ihm geht es um die Stadtentwicklung. »Die Wärmeversorgung in der Kommune wird eines meiner Kernthemen sein«, erklärt er. Am Beispiel des Energiedorfes Bergheim und der Bestrebungen Bleichenbachs, es den Nachbarn gleichzutun, macht er deutlich, wohin der Weg gehen soll. Der Bedarf sei groß, mit qulifiziertem Personal, etwa zusammen mit einem Quartiersmanager, dessen Stelle bis zu fünf Jahre gefördert werden kann, möchte er aus dem Rathaus heraus ein Konzept etablieren, von dem alle Stadtteile profitieren. »In den Bereichen Nahwärme und Mobilität wollen wir entscheidend vorankommen. Darauf lege ich meinen Fokus.«
Seine Berufserfahrung will er in die Waagschale werfen. Schädel ist staatlich geprüfter Umweltschutztechniker, weiß um Themen in den Bereichen Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit Bescheid. Der Mann kennt das Handwerk als gelernter Elektroinstallateur und aus seiner Zeit im Messebau aus dem Effeff, betont zudem seine 15-jährige Verwaltungserfahrung. Aktuell ist er als Fachbereichsleiter Bauen bei der Gemeinde Ranstadt für 25 Mitarbeiter zuständig.
Vor diesem Hintergrund, erklärt Udo Schädel, wird auch die interkommunale Zusammenarbeit immer wichtiger. Zumal die zentralen energie- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen lassen sich seiner Ansicht nach gut in Form eines Zweckverbands, einer Genossenschaft oder einer Art Stadtwerke gemeinsam mit den Gemeinden Ranstadt und Glauburg bewältigen. Oberhessen als Einheit begreifen, das macht Schädel immer wieder gerne im persönlichen Gespräch deutlich. Dass in diesem Zusammenhang auch die Landesgartenschau in vier Jahren der Region einen Schub verleihen wird, auch davon ist er überzeugt. »Mit Blick auf die Finanzen müssen wir gewiss vernünftig bleiben. Aber Projekte wie der seit Jahrzehnten ersehnte Radweg von Ranstadt nach Selters scheinen nun möglich«, so Schädel.
Dass ihm Natur- und Umweltschutz am Herzen liegen, wissen Ortenberger aus der Zeit, als Udo Schädel als Projektleiter bei der Realisierung des Hauses an den Salzwiesen aktiv war. »Ohne das Ehrenamt wäre das nicht möglich gewesen.« Dort wird zudem inzwischen in einem Familienzentrum die Art von Arbeit verrichtet, ohne die die Gesellschaft heutzutage nicht mehr auskommt. »Wir werden Angebote entwickeln, die das Ergebnis von Spezialisten aus mehreren Kommunen sein werden«, beschreibt er eine Strategie, die zwar interkommunales Arbeiten voraussetzt, sich aber lokal und ganz individuell angepasst in jedem einzelnen Dorf auswirken soll.
Unterstützung von Parteispitze
Dass es Udo Schädel versteht, junge Leute anzusprechen, um deren Bedürfnissen gerecht zu werden, machen am Abend seiner Nominierung die Bürgermeisterin und Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl deutlich. In Ranstadt setzte er gemeinsam mit jungen Leuten den Bau der Rollsportanlage in der Oberriedstraße um, hat Jugendliche dort vom ersten Tag an eingebunden. »Udo ist jemand, der sowohl als Teamplayer als auch in der Teamführung funktioniert«, würdigt ihn Gnadl, die auch in ihrer Funktion als SPD-Unterbezirksvorsitzende in Ortenberg ist. Ulrike Pfeiffer-Pantring sieht das ebenfalls so und sagt angesichts unruhiger Zeiten: »Er ist der richtige Mann zur richtigen Zeit. Udo ist nah bei den Menschen.«
Im Kreise der Familie
Das Lob nehmen auch Erika Ursula und Gebhard Schädel, die Eltern, sein Frau Sabine Strobel sowie die Söhne Carl Luis Schädel und Janosch Strobel erfreut zur Kenntnis. »Wir sind stolz, immerhin wollte Udo schon als Kind Bürgermeister werden«, lacht seine Mutter an einem besonderen Abend für die Familie.