»Der Mohr hat gefehlt«

Ober-Mörlen (hau). »Danke für die wunderbare Kampagne!«, zeigt sich Bürgermeisterin Kristina Paulenz inmitten der in Trauerkleidung gewandeten Fassenachter der KG Mörlau tief berührt. Sie habe bei den Sitzungen herrliche Vorträge gehört, professionelle Tänze erlebt und einen närrischen Lindwurm durch »Klein Mainz am Usastrand«, der (fast) keine Wünsche offenließ.
Einzig der über Jahrzehnte von vielen als schönster Wagen empfundene habe gefehlt: der des Mohren von Mörlau.
Dankbar für Solidarität
Die »unsäglichen Pressestimmen« rund um die traditionsreiche Symbolfigur könne sie nicht nachvollziehen, unterstrich die Rathauschefin. Die Schlagzeilen bedaure sie umso mehr, als der Mensch Hans Schneider, der seit elf Jahren den Mohren mit Liebe und Leidenschaft darstelle, alles andere als das sei, was ihm vorgeworfen werde - »wie wir alle alles andere sind als rassistisch«. Die Pflege der Tradition habe mit Rassismus rein gar nichts zu tun.
Die Bürgermeisterin dankte den zahllosen Aktiven, den Trainern und für die Veranstaltungen Verantwortlichen für ihren unermüdlichen Einsatz. Die Kampagne habe zuletzt viel Kraft gekostet aber auch viel Freude gemacht, unterstrich die Abordnung der KG Mörlau. Dankbar sei man für die große Solidarität und den Zuspruch rund um die Mohrenfrage. Unbeantwortet blieb die Frage, wann man über den während der KG-Kindersitzung ins Spiel gebrachten »Walk of Fassenacht« nachdenken könne. »Auf dem Platz an der Fastnachtsplastik wäre noch Platz«, warfen die Fassenachter ein.