Ehrenamtspreis für Brandschützer

Ober-Mörlen (hau). An die Tradition der Neujahrsempfänge konnte die Gemeinde heuer wieder anknüpfen das Wirken der Ehrenamtlichen in den Fokus rücken. Neben Vertretern von Vereinen und Verbänden war für Freitag auch die Vielfalt aus Politik, Kirche und Wirtschaft ins Dorfgemeinschaftshaus Langenhain-Ziegenberg eingeladen.
Als farbenprächtig entpuppte sich neben der bunten Kulisse mit Fastnachtsvereinen und der Feuerwehr auch der musikalische Rahmen mit Rock und Pop von Johannes »Jo Solo« Meiser. Aus seinem irisch-schottischen Repertoire hatte der Folkmusiker aus Langenhain zum Amüsement der sangesfreudigen Gästeschar »Donald where are your trousers« mitgebracht.
Als »Kernstück der Gesellschaft« beschrieb Parlamentsvorsitzender Mario Sprengel das ehrenamtliche Engagement. Ihn freue es, dass der Ehrenamtspreis an mehrere einsatzfreudige Menschen gehe, sagte der Laudator. Die Wahl war auf Feuerwehrmann Michael Schäfer und auf die Jugendfeuerwehren mit den Bambinis gefallen. Vor dem Hintergrund zunehmender Gewalt gegen Einsatzkräfte sei es umso dankenswerter, wenn sich Menschen im gegenseitigen Vertrauen für die Gemeinschaft einsetzten - so wie Michael Schäfer seit 50 Jahren in der heimischen Wehr.
Von der Jugendfeuerwehr wechselte Michael Schäfer 1977 in die Einsatzabteilung, wurde Gruppenleiter, Leiter der Jugendfeuerwehr, stellvertretender und ab 1997 Wehrführer in Langenhain-Ziegenberg. Ab 2002 war Schäfer 15 Jahre lang Gemeindebrandinspektor und gehörte bis vor kurzem dem Kreisfeuerwehrverband an. Der Laudator würdigte Schäfers wegweisenden Einsatz auch bei der Erneuerung des Fuhrparks sowie dem Neu- und Ausbau des Gerätehauses. »Durch sein ehrenamtliches Engagement hat er die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr stets garantiert und uns allen viele tausend Euro gespart«, unterstrich Sprengel. Seit fast 30 Jahren sei Schäfer außerdem im Feuerwehrverein aktiv, davon 25 Jahre im geschäftsführenden Vorstand. Schäfer ist Träger des Brandschutzehrenzeichens in Gold und des Deutsches Feuerwehrehrenkreuzes in Silber.
Dank und Wertschätzung brachte der Laudator auch der Nachwuchsarbeit in den Ortswehren entgegen. Seit klein auf seien Zusammenhalt, Spaß und gemeinsame Unternehmungen wichtig, mit dem Alter nehme der Brandschutz an Bedeutung zu. Die Jugendfeuerwehr gibt es in Ober-Mörlen seit 1969, die Langenhain-Ziegenberger Jugendwehr feierte im vergangenen Jahr ihr 50-Jähriges.
In beiden Ortsteilen wurden Kindergruppen gegründet: In Langenhain-Ziegenberg gingen vor 15 Jahren die »Feuerdrachen« mit den Gründerinnen Kim Bachmann, Ingrid Müller und Petra Gebhardt-Dietz an den Start, in Ober-Mörlen vor zwölf Jahren die »Löschtiger« mit Karin Lebeau, Stephanie Antony und Sandra Scheibel. Personellem Wechsel und Corona zum Trotz sind alle Gruppen aktiv und die Kinder zugleich die Hoffnungsträger für eine funktionierende Wehr im Dorf. Stellvertretend für alle, die sich rund ums Jahr um den Brandschützer-Nachwuchs kümmern, überreichte Sprengel den aktuellen Verantwortlichen den Ehrenamtspreis.
Bürgermeisterin Kristina Paulenz schloss sich mit Dank und Würdigung von Herzen an. Die vergangenen Jahre hätten vielen eine geänderte, einschränkende Lebensführung abverlangt. Einmal mehr habe sich gezeigt, »dass wir durch Zusammenhalt und gegenseitige Hilfe schwierige Zeiten durchaus meistern können«. Auch die Gemeinde trage, unter anderem durch Klimaschutzmaßnahmen, dazu bei, dass man in eine Zukunft blicken könne. Das seien sicherlich kleine Maßnahmen, aber »auch Kleinvieh macht Mist!« In Ober-Mörlen engagierten sich immer mehr Menschen, um die Gemeinde noch lebens- und liebenswerter zu machen. »Wenn wir weiterhin so gut zusammenhalten, werden wir auch das Jahr 2023 sehr gut meistern.«
