Eine Herzensangelegenheit

Ober-Mörlen (hau). Bei der 2. Kostümsitzung der KG Mörlau suchte Bürgermeisterin Kristina Paulenz am Samstagabend eine »männliche Person, welche in den schönen Achtzigern ihre Laufbahn im Elferrat und im Männerballett der KG begann«, um sie mit dem Bürgermeisterin-Orden auszuzeichnen. Um die Sache spannend zu machen, tastete sich die Rathauschefin rhetorisch fein an die Kernkompetenzen des zu Ehrenden heran.
Doch lange, bevor sie den Namen Alexander Trier im letzten Satz ihrer Laudatio verriet, hörte man Jubelrufe im Saal.
Nach zwei Jahren als stellvertretender Vorsitzender sei klar gewesen, dass der neue Mörlauer Würdenträger ein hervorragender Rhetoriker, Redenschreiber und Organisator sei, 1993 wählte man ihn zum Präsidenten der KG, sagte Paulenz. In seiner Amtszeit seien viele neue Gruppen gegründet worden. »Mit sehr viel Herzblut und überdurchschnittlichem Einsatz brachte er neuen und modernen Wind in die damalige Zeit.«
Als Hofmarschall habe sich der Gesuchte auf seine Rolle als Prinz von Mörlau 1984 vorbereiten können. »Natürlich immer neben seiner Prinzessin Astrid wurde er das zweite Mal im Jahr 1999 zum Prinzen von Mörlau ausgewählt.« Als unverzichtbarer Organisator sei er in vielen Ausschüssen aktiv und Stütze gewesen bei der Renovierung der Vereinshalle vor zehn Jahren. Mit Kreativität und Einsatzfreude finde man ihn natürlich auch beim Wagenbau.
Seit 2016 sei der Auszuzeichnende Zugmarschall, »eine Aufgabe, die wie für ihn gemacht ist«, unterstrich Paulenz und schilderte die monatelange intensive und präzise Vorbereitung des Großereignisses von Mörlau. »Dank seiner Arbeit und vieler kleiner Helferlein kann der große Fastnachtsumzug durch Mörlau ziehen. Wir bedanken uns bei Alexander Trier, den wir heute mit dem Bürgermeisterorden würdigen wollen!«
Er wollte nie geehrt werden
Strahlend ließ sich der Gesuchte durch die Narrhalla auf die Bühne geleiten, wo ihn neben Bürgermeisterin Paulenz auch der neue Sitzungspräsident, sein Sohn Severin Trier, erwartete. Er habe immer darauf bestanden, keine Ehrungen zu erhalten. Sein Einsatz für die Fastnacht und die Pflege des Brauchtums sei ihm eine Herzensangelegenheit. Unter diesen außergewöhnlichen Umständen diese besondere Auszeichnung zu erhalten, freue ihn aber sehr, sagte Alexander Trier und nutzte die Gelegenheit, Werbung für den größten närrischen Lindwurm der Wetterau am Fastnachtssonntag durch Mörlau zu machen.