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Obstbäume mit »Baumkorsetts« versehen

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Freiwillige Helfer bringen sogenannte Baumkorsetts an 40 Bäumen in den Magertriften an. © pv

Ober-Mörlen/Butzbach (pm). Zu einem Einsatz im Naturschutzgebiet Magertriften von Ober-Mörlen und Ostheim haben sich 18 Mitglieder aus den NABU-Gruppen Ober-Mörlen und Butzbach sowie dem BUND Butzbach getroffen. Dies stellte in dieser Zusammensetzung eine Premiere dar, heißt es in einer Pressemitteilung. Ziel der verbands- und ortsübergreifenden Aktion waren die städtischen Obstwiesen auf der Butzbacher Gemarkung, wo vor über 20 Jahren hochstämmige Obstbäume nachgepflanzt wurden.

In ihrer Jugend seien Apfelbäume und Co. sehr empfindlich bezüglich Verbiss durch Schafe und Wild, bis sich eine ausreichend kräftige raue Borke ausbildet. Ein guter Schutz sei wichtig, wenn Schafe zum Fressen oder über Nacht eingezäunt seien. Oft sei das beim Pflanzen üblich angebrachte Drahtgeflecht nach Jahren desolat oder nicht mehr vorhanden. Stabil und langlebig seien Gitter aus Metallstreben, die nach ihrer Herkunft »normannische Baumkorsetts« genannt werden.

Hartmut Schneider aus Ostheim sowie die ehrenamtlichen Schutzgebietsbetreuer Robert Scheibel und Matthias Möbs aus Ober-Mörlen organisierten kürzlich in Absprache mit dem betreuenden Forstamt Weilrod, dem Naturschutzfonds Wetterau und der Stadt Butzbach einen ehrenamtlichen Einsatz zum Anbringen solcher Gitter, die zuvor von den zuständigen Behörden angeschafft wurden. Dass die Naturschützer damit auf offene Ohren stießen, sei sicherlich auch dem Umstand zu verdanken, dass die Magertriften zu einem von elf Streuobst-Hotspots in Hessen auserkoren wurden, heißt es weiter.

Zunächst mussten die alten Drahtgeflechte und Pfähle entfernt sowie Stammaustriebe abgeschnitten werden. Dann wurden die Gitter um die Bäume gestellt, mit Draht verschlossen und mit Strick fixiert. Dank der großen Zahl von Mitwirkenden aus den drei Vereinen konnten etwa 40 Bäume - und damit alle, bei denen es sinnvoll war - so »verarztet« werden.

Zum Abschluss lief man durch die nach dem Regen blühenden Magerwiesen zur Lutherbank, wo als Dank für die schweißtreibende Arbeit Getränke und Kuchen warteten. Erfreut wurde dabei die Info zur Kenntnis genommen, dass der dringend nötige Pflegeschnitt der Bäume ab kommenden Winter vom Forstamt in Auftrag gegeben wird.

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